Wie läuft eine Ernährungsberatung ab?
In der Regel sind die Patienten bei uns fünf bis sechs Mal in der Beratung. Das kann ein halbes Jahr sein. Das kann aber auch ein Jahr sein. Und dann ist es im Ersttermin so, dass erst mal eine Anamnese gemacht wird. Sprich, es wird natürlich auch erst mal gefragt, was essen Sie gerne? Was sind Ihre Ziele? Kochen Sie gerne? Wo kaufen Sie ein? Weil, man muss ja erst mal ermitteln, wie wir dann in dem Fall auch gut weiterhelfen können. Und oft ist es dann so, dass wir die Menschen dann erst mal nach Hause lassen, und dass sie eine Woche lang ein Ernährungsprotokoll schreiben. Also, um erst mal selber zu schauen, was esse ich, was trinke ich, wie sind die Portionsmengen? Dann geben sie das Ernährungsprotokoll bei uns ab, wir schreiben sogenannte Ernährungsdiagnosen und gucken dann aber auch immer, was sind die Ziele des Menschen, der vor uns sitzt und versuchen, das auf eine Ebene zu bringen.
Wie hilft eine Ernährungsberatung konkret?
Was wir konkret in der Ernährungsberatung machen, das hängt von den Diagnosen und von dem Bedarf des Menschen ab. Wir können Menschen konkret helfen, ihr Ernährungsverhalten zu verändern, indem wir erst mal eine ganz tolle Motivation geben, warum ist es denn gut und was sind die Vorteile einer gesunden Ernährung. Und dazu unterstützen wir zum Beispiel im Bereich, was kann ich kochen? Wo bekomme ich die Lebensmittel? Wie kann ich Zutatenlisten interpretieren? Was sagt mir denn eigentlich der Nährwert? Da gibt es ganz viele Fragezeichen.
Wie stark kann ich mitbestimmen?
Also die Menschen, die zu uns kommen, die haben ein ganz großes Mitbestimmungsrecht. Weil, das ist ja unser Anliegen, die Beratung so individuell wie möglich zu gestalten. Und wenn jetzt jemand keine Möhren mag, dann kann ich natürlich nicht sagen, ja, die müssen Sie aber essen. Dann ist es ja unser Job, uns Alternativen zu überlegen. Wir sind jetzt nicht so, dass wir sagen, hier haben Sie eine Liste. Das ist gut und das ist böse und das lassen Sie jetzt alles weg. Also so läuft das nicht ab, sondern das ist immer eine individuelle Zielvereinbarung zwischen Berater und der Mensch, der in der Beratung ist.
Was kann man durch eine Ernährungsberatung erreichen?
Die Ernährungsberatung ist in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, wir als Berater geben den Startschuss. Der Mensch verlässt dann unsere Beratung. Er weiß, was er zu tun hat, hat seine Ziele und muss natürlich dafür sorgen, dass er sie zu Hause umsetzt. Da geben wir aber auch Tipps mit in die Hand. Das Ergebnis in der Ernährungsberatung kann erst mal sein, dass sich die Indikationen verändern. Also sprich, dass sich zum Beispiel der Blutdruck senkt, wenn ich Gewicht abgenommen habe oder, dass ich ein Medikament weniger nehmen muss oder, dass ich einen Prä-Diabetes vorbeugen kann und erst gar kein Medikament nehmen muss.
Wissen ist gesund.