Die fünfte "Sprechstunde" unter dem Motto „Bitte hören Sie mir zu, Doc!“
Auf dem Podium der gemeinsamen Veranstaltung von Stiftung Gesundheitswissen und ZEIT Doctor diskutierten Prof. Dr. Martin Scherer, Prof. Dr. Karin Meißner, Prof. Urban Wiesing und Prof. Jana Jünger (v.l.n.r.) mit Moderatorin Corinna Schöps (ganz links) darüber, wie eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation gelingen kann.
„Bitte hören Sie mir zu, Doc!“ lautete der Titel der fünften "Sprechstunde" am 22. Mai 2019.
Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen, begrüßte das Publikum mit einem Zitat von Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Damit unterstrich er die Mehrdimensionalität in der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Rund 250 interessierte Gäste besuchten die Veranstaltung in der Villa Elisabeth in Berlin.
Prof. Dr. Martin Scherer, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Vorsitzender des Expertenbeirats der Stiftung Gesundheitswissen, vertrat die Meinung, dass auch die Patienten auf den Arzt zugehen und ihre Wünsche klar formulieren sollten.
Laut Prof. Dr. Karin Meißner, Professorin für Integrative Medizin in der Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg und Leiterin der Arbeitsgruppe „Placebo Research“ am Institut für Medizinische Psychologie der LMU München, ist bei vielen Medizinern die wissenschaftlich bewiesene Wirkung der Worte im Heilungsprozess noch nicht genug angekommen.
Prof. Urban Wiesing, Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Tübingen, betrachtete den ökonomischen Druck und die Struktur des Gesundheitssystems als Gründe für die Probleme in der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Prof. Jana Jünger, Direktorin am Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), erläuterte wie Kommunikation künftig verpflichtender Bestandteil in der Arztausbildung wird.
Auch das Publikum wurde gehört: Mit roten und grünen Karten konnten die Besucher zu verschiedenen Aspekten ihre Ansichten kundtun.
Zum Ende der Veranstaltung griffen die Experten auf der Bühne Fragen des Publikums auf.
Im Nachgang der Sprechstunde konnten sich interessierte Besucher an den Informationsinseln der Stiftung Gesundheitswissen zu weiteren Gesundheitsthemen schlau machen.