Was ist Vorhofflimmern?
Es ist schön, wenn im Leben alles so ist, wie wir es uns vorstellen. Aber manchmal geraten die Dinge aus dem Takt. Beim Herzen kann das auch passieren. Normalerweise löst der Sinusknoten als natürlicher Taktgeber kleine Stromstöße aus, die sich auf einem festgelegten Weg im Herzen ausbreiten. Das Herz schlägt im Takt.
Beim Vorhofflimmern entstehen die Stromstöße auch an anderen Stellen in den Vorhöfen. Diese unregelmäßigen Reize lassen die Vorhöfe sehr viel schneller schlagen als normal. Sie flimmern. Dadurch schlagen auch die Herzkammern unregelmäßig. Die Vorhöfe entleeren sich nicht mehr vollständig und das verbleibende Blut neigt zur Bildung von Gerinnseln, die in den Blutkreislauf gelangen können.
Vorhofflimmern ist nicht unmittelbar lebensbedrohlich, aber es kann die Gefahr von Schlaganfällen erhöhen. Etwa drei Prozent der Bevölkerung und etwa acht Prozent der über 65-Jährigen sind betroffen, Männer doppelt so häufig wie Frauen.
Meistens tritt Vorhofflimmern bei bereits vorhandenen Herzproblemen auf. Auch Bluthochdruck und ein deutliches Übergewicht können Vorhofflimmern begünstigen. Aber auch herzgesunde Menschen können – etwa durch Vererbung – an Vorhofflimmern erkranken. Vorhofflimmern kann entweder dauerhaft oder phasenweise auftreten. Eine solche Phase kann bis zu 48 Stunden und selten auch bis zu sieben Tagen andauern. Ansonsten ist der Herzschlag normal. Deswegen kann es vorkommen, dass Betroffene gar nicht merken, dass sie an Vorhofflimmern leiden. Die meisten verspüren jedoch ein verstärktes Herzklopfen. Mitunter kann auch die körperliche Leistungsfähigkeit abnehmen und es kann zu Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl sowie Brustschmerzen kommen.
Bei dauerhaftem Vorhofflimmern kann schon Pulsmessen einen Hinweis auf die Erkrankung geben. Durch ein Ruhe-EKG, bei dem die Herzströme eine kurze Zeit lang gemessen werden, kann die Diagnose bestätigt werden. Tritt das Vorhofflimmern nur phasenweise auf, kann dies durch ein Langzeit-EKG festgestellt werden. Hierbei werden die Herzströme zwischen 24 und 72 Stunden aufgezeichnet. Bei festgestelltem Vorhofflimmern sind unter Umständen weitere Untersuchungen und die Bestimmung des Schlaganfallrisikos wichtig, um die optimale Behandlung zu erarbeiten.
Die zentralen Behandlungsziele sind dabei: Schlaganfallrisiko senken und Beschwerden verringern.
Heilen kann man das Vorhofflimmern in der Regel nicht. Aber wenn es behandelt wird, kann man gut damit leben. Erfahren Sie in unseren weiteren Filmen, wie Vorhofflimmern behandelt wird und warum Schlaganfallprävention dabei wichtig ist.
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