Mein Name ist Irmgard Krause, ich bin 1959 geboren, habe in einer Versicherung gearbeitet und bin jetzt im Vorruhestand. Und das Vorhofflimmern wurde 2016 diagnostiziert.
Ich bin durch Herzrhythmusstörungen aufgewacht und hatte ein Klosgefühl im Hals und dachte, hier läuft sehr viel schief. Ich hatte auch Angst, Beklemmungen, Atemnot und habe dann den Rettungsdienst gerufen, der sehr schnell gekommen ist, ein EKG angeschlossen hat und hat dann eben auch Vorhofflimmern festgestellt.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Nach dem ersten Vorhofflimmern bekam ich Blutverdünner und hab gedacht praktisch: So das Problem ist gelöst, das kommt nicht mehr vor. Dann bekam ich aber einen zweiten Anfall und das war eben sehr ernüchternd, so dass ich anfing, im Internet zu recherchieren, um herauszufinden, was jetzt die Anfälle von Vorhofflimmern, was der Auslöser ist. Dann hatte ich erst verstanden, dass praktisch diese Blutverdünner nur das Risiko eines Schlaganfalls mindern, aber nicht das Vorhofflimmern an sich. Da mein Risiko-Score für den Schlaganfall nur bei zwei liegt, habe ich mit dem Arzt besprochen, dass ich den Wunsch gern hab, den Blutverdünner abzusetzen. Da ich auch so ca. ein Jahr anfallsfrei war, durfte ich den dann absetzen und habe mich sehr gefreut.
Die Recherche hat mir Mut gemacht, dass ich der Krankheit nicht hilflos ausgeliefert bin. Denn je mehr man weiß, je mehr ist man gewappnet und umso besser kann man mit der Krankheit umgehen. Für mich persönlich ist das so, dass ich jetzt konsequent auf genügend Schlaf achte, dass ich mich ausreichend ernähre, aber wenig Fleisch esse, dass ich auch mal nein sage und dass ich auf mein Bauchgefühl höre und guck, was ist gut für mich und was nicht.
Früher habe ich jahrelang geritten - das mache ich nicht mehr, weil mir das Verletzungsrisiko zu groß ist. Jetzt gehe ich sehr viel spazieren und fahre mit dem Rad und gehe auch schwimmen. Meine Tiere helfen mir auch, sehr, sehr viel Stress abzubauen, das Leben zu genießen und das Schöne in der Welt zu sehen.
Anderthalb Jahre war ich anfallsfrei und hab dann leider einen dritten Anfall bekommen, worauf ich dann wieder im Krankenhaus gelandet bin. Und da haben mir die Ärzte eine Ablation empfohlen. Momentan überlege ich, ob ich das machen soll und bin mir sehr unsicher. Meine Strategie ist: Ich möchte ohne Ablation auskommen. Dazu möchte ich weiter abnehmen, mein Leben so gestalten, dass ich nicht zu viel Stress habe, dass ich Sport treibe, dass ich praktisch alles versuche zu vermeiden, das irgendwelche Anfälle auslösen könnte.
Ich denke, man kann mit Vorhofflimmern trotzdem ein erfülltes Leben führen. Man muss sich nur danach richten. Und aufgeben zählt nicht!
Mehr Informationen zum Thema Vorhofflimmern finden Sie auf der Internetseite der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.