Vorhofflimmern ist in der Regel nicht lebensbedrohlich. Allerdings können die Beschwerden des Flimmerns oder auch die Behandlung den Alltag und das Wohlbefinden beeinflussen.
Um dem entgegenzuwirken, kann Aufklärung helfen. Studien liefern Hinweise darauf: Menschen, die ihr Vorhofflimmern besser verstehen, haben weniger Beschwerden und haben öfter das Gefühl, die Erkrankung unter Kontrolle zu haben. Dadurch fühlen sie sich weniger beeinträchtigt in ihrem Leben mit Vorhofflimmern. Auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie auf verständliche Weise über Ihre Erkrankung aufklären, mit Ihnen über Ihre Ängste und Sorgen sprechen und Ihnen bei Bedarf weitere psychologische/medizinische Hilfe anbieten.
Kann Selbsthilfe bei Vorhofflimmern sinnvoll sein?
Die ersten Erfahrungen mit Vorhofflimmern können sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen haben überhaupt keine Beschwerden und das Vorhofflimmern wird bei ihnen zufällig beim Arztbesuch entdeckt. Für andere kann das erste Flimmern ein beängstigendes Ereignis sein. Unabhängig davon, wirft die Diagnose Vorhofflimmern wahrscheinlich viele Fragen bei Ihnen auf. Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Sorge und Niedergeschlagenheit sind natürlich und völlig nachvollziehbar. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Sie nicht allein sind und viele andere Menschen mit Vorhofflimmern leben und ähnliche Gefühle und Erfahrungen haben. Der Kontakt zu anderen Personen mit Vorhofflimmern und der Austausch von Erfahrungen können Ihnen helfen, Ihre Sorgen besser zu bewältigen und mehr darüber zu erfahren, wie es ist, mit dieser Krankheit zu leben.
Selbsthilfegruppen unterstützen Erkrankte und Angehörige dabei, ihre Probleme zu teilen, Erfahrungen zum Leben mit Vorhofflimmern auszutauschen und praktische Lösungen zu finden. Gemeinsam befasst man sich mit der Bewältigung der Krankheit und den damit einhergehenden psychischen und sozialen Problemen.
In einer Selbsthilfegruppe besteht Schweigepflicht. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenfrei. Jeder bestimmt selbst, was er den anderen anvertrauen möchte und wie er mit Lösungsvorschlägen umgeht.
Deutschlandweit gibt es Selbsthilfegruppen für Betroffene mit Herzerkrankungen. Eine Suche nach Postleitzahlen bietet die Deutsche Herzstiftung an. Dort finden Sie Ansprechpartner, wenn Sie mit einer Selbsthilfegruppe Kontakt aufnehmen möchten.
Auch über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), eine bundesweite Informations- und Vermittlungsstelle im Bereich Selbsthilfe in Deutschland, können Sie eine geeignete Selbsthilfegruppe finden oder sich über Kontaktmöglichkeiten oder die Gründung einer eigenen Selbsthilfegruppe informieren: www.nakos.de
Die Hausärztin oder der Hausarzt zieht bei Bedarf einen Facharzt für Herzerkrankungen (einen sogenannten Kardiologen oder eine Kardiologin) hinzu.
Erste Anlaufstelle sollte aber - wie bei allen Gesundheitsproblemen - die Hausärztin oder der Hausarzt bleiben. Sie haben den Überblick über alle Erkrankungen, die den Verlauf und die Behandlung beeinflussen können.