Ich heiße Wolfgang Schäfer, bin 1953 geboren, bin derzeit Unruheständler, Rentner, früher habe ich als Architekt gearbeitet. Im Jahr 2006 wurde erstmals Vorhofflimmern bei mir diagnostiziert.
Also ich bin nachts wach geworden und war auf einmal irgendwie in Panik, weil ich hatte den Eindruck, dass mein Herz ganz anders schlägt.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Als das jetzt 2018 wieder passiert ist, hatte ich Kaltschweiß-Ausbrüche, zittrige Hände und den Eindruck, mir würde schwarz vor Augen, was aber nicht der Fall war. Nachdem ich 2018 stationär aufgenommen wurde, da gab es dann erst ein Schluckecho und danach gab's im Grunde genommen mit dem Defibrillator den Eingriff, dass mein Sinusrhythmus wiederhergestellt wurde. Heute fühle ich mich wieder pudelwohl. Mir geht es gut, mein Herz schlägt normal.
Nach meinem stationären Aufenthalt bin ich für meine Begriffe sehr Herz-achtsam geworden. Ich horche also viel mehr in mich rein, ich versuche meinen Körper anders wahrzunehmen und zu verstehen. Also das Risiko des Schlaganfalls ist mir schon bewusst geworden. Das hat man mir dargelegt und ich versuche, damit so umzugehen, dass ich meinen Tagesablauf ganz anders gestalte.
Also ich fahre morgens eine Stunde mit dem Fahrrad, mindestens eine Stunde. Da habe ich mir natürlich angewöhnt, auch meine Leistung langsam, aber stetig zu steigern. Ich versuche dem Herzen wieder klar zu machen, dass wir vielleicht mehr leisten können oder auch mehr schaffen gemeinsam.
Also ich habe meine Ernährung umgestellt, ich koche vornehmlich Low Carb-Gerichte. Das ist wesentlich leichter, für mich bekömmlicher. Ich stelle fest, dass ich dadurch auch Gewicht verliere.
Wenn ich Auto gefahren bin, gab es für mich nur eins: Linke Spur und immer Gas. Und früher war es auch so, wenn das Handy klingelte, dann hat man die Freisprechanlage gedrückt. Und das mache ich heute grundsätzlich nicht mehr.
Eines meiner Hobbys ist ja Gartenarbeit. Früher habe ich immer durchgeackert, ja, weil alles, was da lag, musste auch erledigt werden. Und heute sag ich mir: Warum? Dann gönne ich mir auch mal eine Ruhepause, setze mich hin, setze mich an meinen Teich, guck meinen Schildkröten zu und meinen Fischen. Das genieße ich dann. Und danach kann ich die Arbeit immer noch weitermachen, weil sie läuft nicht weg.
Ich denke, dass ich einen guten Mix gefunden habe, jetzt, wie ich mit dieser Geschichte Vorhofflimmern, oder der Vorgeschichte Vorhofflimmern, umgehen kann. Also mir ist schon bewusst, dass es erneut auftreten kann. Ich kann da nichts dran machen, außer dem entgegen zu wirken, indem ich mein Verhalten eben halt ändere.
Mehr Informationen zum Thema Vorhofflimmern finden Sie auf der Internetseite der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.