Paul Jonas (44)
Ich bin Paul Jonas, bin 1974 geboren, arbeitete im IT-Support und Vorhofflimmern wurde bei mir 2014 diagnostiziert.
Bevor bei mir Vorhofflimmern diagnostiziert wurde, hatte ich keine Beschwerden. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass das Herz stolpert. Aber mein Arzt hat bei einem EKG nichts festgestellt. Ich bin umgefallen, habe mir den Kopf gestoßen, dadurch eine kleine Platzwunde gehabt, die nicht aufgehört hat zu bluten. Aufgrund dessen bin ich ins Krankenhaus und bei der Untersuchung wurde dann das Vorhofflimmern festgestellt.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Krankheit. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Mit der Diagnose Vorhofflimmern bin ich recht entspannt umgegangen. Und auch das Schlaganfallrisiko hat mich nicht extrem beschäftigt. Mein Arzt hatte mir erklärt, dass es einen Score gibt, der mein Risiko für einen Schlaganfall bestimmt. Dieser Score war bei mir bei Null, was bedeutet, dass ich keinerlei Gerinnungshemmer zu mir nehmen musste.
Ich empfand immer als sehr problematisch, dass es eine unsichtbare Krankheit war. Um zu erklären, was mein Herz tut oder was es nicht richtig tut, hatte ich dann auch eine App auf meinem Mobiltelefon, um zu erkennen: Ist das Vorhofflimmern da oder nicht? Das war am Anfang etwas, was ich lernen musste... durch Fühlen vom Puls.Und das hatte mir dann mein Hausarzt beigebracht: Auf was ich achten muss, um zu erkennen, wann Vorhofflimmern da ist und wann nicht.
Wenn ich den Verdacht hatte durch das Selbstfühlen, war dann das Blutdruckmessgerät in der Lage, das zu bestätigen oder zu erkennen.
Im Laufe der Zeit wurden die Vorhofflimmern-Episoden häufiger. Ich musste öfters meine "pill in the pocket" zu mir nehmen. Aufgrund dessen ging ich zu einem Kardiologen, der mir empfohlen worden war. Dieser Kardiologe nahm sich sehr viel Zeit für mich, erzählte sehr umfangreich, was die Optionen sind und empfahl mir, eine Ablation vornehmen zu lassen. Der Eingriff war ziemlich genau ein Jahr nach der Diagnose im Jahr 2015. Ich hatte dann ein Vierteljahr danach noch eine Episode Vorhofflimmern. Es war aber dann auch die einzige. Ich bin also seit 2015 beschwerdefrei.
Nach dem Eingriff war meine einzige Einschränkung, dass ich Gerinnungshemmer nehmen musste für drei Monate. Das brachte dann mit sich, dass ich beschlossen habe, weder Fahrrad noch Motorrad zu fahren, da mir das Risiko, bei einem Unfall verletzt zu sein und zu verbluten, einfach zu hoch war.
Mittlerweile gehe ich morgens vor der Arbeit schwimmen, ein bis dreimal die Woche, und ansonsten schnappe ich mir am Wochenende mein Rennrad und fahre durch die Gegend.
Heute lege ich sehr viel Wert darauf, meine Zeit qualitativ hochwertig zu verbringen. und mache nicht alles, sondern weniges, aber dafür umso intensiver. Das theoretische Risiko eines Rückfalls ist natürlich da, wobei ich es für mich gedanklich nicht als existent sehe, weil ich fühle mich gesund. Mein Arzt sagt zu mir auch: "Sie sind gesund."
Mehr Informationen zum Thema Vorhofflimmern finden Sie auf der Internetseite der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.