Ob ein Medikament oder eine Behandlung wirkt, wird mit wissenschaftlichen Studien nachgewiesen.
Dabei handelt es sich um sogenannte randomisierte kontrollierte Studien - oder auch international abgekürzt: RCTs. Nur mit diesem Studientyp lassen sich verlässliche Aussagen über die Wirksamkeit treffen.
Doch wie genau funktioniert eine solche Studie? Zunächst wird eine ausreichend große Anzahl an Teilnehmern in mindestens zwei Gruppen aufgeteilt. Dies erfolgt nach dem Zufallsprinzip, also randomisiert. Die zufällige Zuordnung soll dafür sorgen, dass alle Eigenschaften der Teilnehmer
wie z. B. Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht in den Gruppen ungefähr gleich verteilt sind.
Es gibt eine Behandlungsgruppe, die das zu erforschenden neue Medikament erhält und eine Kontrollgruppe, die ein Placebo, also ein Scheinmedikament ohne Wirkung erhält. Wird in der Behandlungsgruppe eine stärkere Wirkung des Medikaments gemessen als in der Kontrollgruppe, gilt es als wirksam.
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die so genannte Verblindung. Bei der einfachen Verblindung wissen die Teilnehmenden nicht, ob sie das echte Medikament oder das Placebo bekommen. Bei einer doppelten Verblindung ist das auch den Forschern, Ärzten und anderen Beteiligten bis zum Ende der Studie unbekannt. Nur so kann verhindert werden, dass durch bestimmte Erwartungen die Ergebnisse verfälscht werden.
Wichtig zu wissen: Derartige Studien können nur die Wahrscheinlichkeit einer Wirksamkeit bestätigen, nicht aber, dass das Medikament jedem hilft. Wenn z. B. bei 6 von 10 Teilnehmern der Behandlungsgruppe die Krankheitssymptome abklingen und bei nur 3 von 10 Teilnehmern in der mit einem Placebo behandelten Kontrollgruppe, hat das Medikament zwar einigen Teilnehmern nichts gebracht, ist aber gegenüber einem Placebo nachgewiesen wirksam!
Wissen ist gesund.