Was sind Antidepressiva?
Als Antidepressiva bezeichnet man verschiedene rezeptpflichtige Medikamente, die vor allem zur Behandlung von seelischen Erkrankungen, aber auch bei körperlichen Beschwerden eingesetzt werden.
Die Bezeichnung Antidepressiva entstammt dem lateinischen Wort „antidepressare“. Wobei „pressare“ für „niederdrücken" steht und „anti“ für „gegen".
Antidepressiva beeinflussen vorwiegend Vorgänge im Gehirn und darüber auch Gefühle und unser Verhalten. Die Weitergabe von Informationen im
Gehirn erfolgt an den Kontaktstellen der Nervenzellen, unter anderem durch Botenstoffe. Das kann man sich stark vereinfacht so vorstellen.
Man geht davon aus, dass seelische Erkrankungen und eine gestörte Informationsweitergabe miteinander zusammenhängen. Etwa bei einem Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe. Mit Hilfe von Antidepressiva wird unter anderem versucht, das Gleichgewicht der Botenstoffe wiederherzustellen. Dadurch können die Symptome der jeweiligen Krankheit spürbar abgemildert werden.
Betroffene bemerken z.B., dass sich ihre Stimmung verbessert, dass sie sich ruhiger fühlen oder dass sie einen gesteigerten Antrieb verspüren.
Zu beachten ist: Es kann zu Beginn der Einnahme zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Und es kann bis zu 6 Wochen dauern bis die gewünschte Besserung eintritt. Je nach Medikament können unangenehme bis gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen auftreten. Diese reichen von Gewichtszunahme und Schlafstörungen, über Unruhe und sexuelle Funktionsstörungen bis hin zu verstärkten Suizidgedanken.
Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene sich ab Behandlungsbeginn auch selbst beobachten und Auffälligkeiten dem Arzt mitteilen. Im gesamten Verlauf der Therapie werden unter anderem die Art der Beschwerden, Verträglichkeit, Nebenwirkungen, aber auch Patientenwünsche nach Absetzung berücksichtigt und das weitere Vorgehen angepasst.
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