Berlin, aktualisiert am 7. Juni 2022 – Wenn sich der Sommer von seiner strahlenden Seite zeigt, zieht es uns nach draußen. Sonnenschutz ist da natürlich ein Muss. Doch manchmal passiert es einfach: Wir halten uns zu lange in der Sonne auf. Dann brennt die Haut, der Kopf brummt, vielleicht macht sich auch Übelkeit bemerkbar. Diese typischen Beschwerden stellen sich oft erst Stunden nach dem Sonnenbad ein. Was man jetzt selbst tun kann und wann man besser einen Arzt, eine Ärztin aufsuchen oder gar den Notruf verständigen sollte, erfahren Sie in unserem Überblick.
Die Haut wird rot, dann brennt und juckt sie, ein Sonnenbrand kündigt sich an. Was tun?
- Raus aus der Sonne und kühlen! Aber nicht mit Eis oder eiskalten Kühl-Packs. Die belasten die geschädigte Haut zusätzlich. Am besten kühlen Sie die betroffenen Stellen unter fließendem, kühlem Leitungswasser oder mit nassen Umschlägen. Befeuchten Sie dazu ein sauberes Tuch mit kühlem, sauberem Wasser und legen Sie es auf die betroffenen Stellen.
- Neben kaltem Wasser können auch parfumfreie wasserhaltige Lotionen oder Gels Linderung verschaffen.
- Trinken Sie genügend, um den Flüssigkeitsverlust durch die verbrannte Haut auszugleichen.
Bei einem Sonnenbrand handelt es sich meist um oberflächliche Verbrennungen. Die Haut reagiert auf zu viel UV-Strahlung mit einer Entzündung. Etwa 4 bis 12 Stunden nach dem Sonnenbad wird sie heiß, rot, juckt und schmerzt.
Um einen Sonnenbrand abzumildern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ein Weg sind entzündungshemmende Wirkstoffe wie bspw. Hydrokortison. Lotionen oder Cremes mit diesem Wirkstoff, der umgangssprachlich auch Cortison genannt wird, sollen dabei helfen, Entzündungen zu lindern. Allerdings ist die bessere Wirksamkeit von kortison-haltigen Lotionen gegenüber solchen ohne Kortison bei Sonnenbrand nicht nachgewiesen. Für Kinder, Schwangere und Betroffene mit Hautverletzungen sind kortison-haltige Cremes nicht geeignet.
Eine andere Möglichkeit setzt darauf, die betroffenen Hautstellen zu pflegen und dabei zu unterstützen, dass sich neue Hautzellen bilden. Wirkstoffe wie Dexpanthenol, (oder Panthenol) unterstützen die Heilung der Haut. Sie sollen die verbrannte Stelle kühlen und die natürliche Schutzbarriere der Haut wiederherstellen.
Wenn sich Blasen an der betroffenen Haut-Stelle bilden, sollte man einen Arzt, eine Ärztin zurate ziehen. Dasselbe gilt, wenn Übelkeit, Fieber, Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden auftreten. Kleinkinder und Babys sollten bei einem Sonnenbrand mit Fieber, Bläschen oder starken Schmerzen immer ärztlich untersucht werden.
Zu viel Sonne abgekriegt? Das kann jedem und jeder mal passieren. Wenn man sich deshalb zwar matt, aber nicht krank fühlt, können Ruhe und Abkühlung helfen, die Beschwerden zu lindern. Außerdem sollte man reichlich Trinken – am besten Mineralwasser oder isotonische Getränke, z. B. Sportgetränke.
Eine kühle, aber nicht eiskalte Dusche kann helfen, wenn der oder die Betroffene ansonsten gesund ist. Ältere Menschen, kleine Kinder oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten eher zu einem Schwamm oder Tuch mit kaltem Wasser greifen und die Haut feucht abwaschen. Damit stellen sie sicher, dass ihr Kreislauf nicht noch zusätzlich durch eine plötzliche Abkühlung wie beim Duschen belastet wird.
Was tun bei Sonnenstich?
Wer nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne jedoch unter Schwindel, Übelkeit und einem hochroten, schmerzendem Kopf leidet, hat womöglich einen Sonnenstich. Die Ursache: Zu viel Sonne reizt die Hirnhäute und lässt das Gehirn anschwellen. Manche Menschen spüren das durch einen steifen Nacken oder Bewussteins-Störungen.
Sofort-Maßnahmen:
- Betroffene sofort in eine schattige, kühle Umgebung hinlegen lassen. Den Kopf dabei erhöht lagern.
- Kopf und Nacken sollten mit feuchten, kühlen Tüchern bedecken.
- Trinken ist ratsam – aber nur, wenn der oder die Betroffene bei klarem Bewusstsein ist.
Wenn sich die Beschwerden durch die Sofort-Maßnahmen bessern, ist ein Arztbesuch nicht zwingend nötig. Kindern und älteren Menschen wird allerdings geraten, den Verdacht auf Sonnenstich immer ärztlich abklären zu lassen. Zeigen die Betroffenen starke Beschwerden, z. B. deutliche Nackensteifigkeit, Krämpfe oder zunehmende Verwirrung, muss der Notarzt verständigt werden.
Was tun bei Hitze-Erschöpfung?
Von einer Hitzeerschöpfung spricht man, wenn bei längerer Hitzebelastung (oft in Verbindung mit körperlicher Anstrengung und wenig Flüssigkeitszufuhr) verstärkt Schweiß gebildet wird und der Körper auf den großen Flüssigkeits- bzw. Salzverlust reagiert: Schwäche, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Schwindel können die Folgen sein.
- Reichlich trinken
- Betroffenen an einem kühlen Ort hinlegen lassen
Bei ausgeprägten Beschwerden sollte ein Arzt verständigt werden. Ist der oder die Betroffene apathisch oder muss stark erbrechen, ist es ratsam, den Notarzt zu rufen - auch um einen mitunter lebensgefährlichen Hitzschlag (siehe unten) auszuschließen.
Achtung: Gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt innerhalb von 10 bis 15 Minuten stark an, kann dies auf einen möglicherweise lebensgefährlichen Hitzschlag hindeuten. Die Körpertemperatur kann in diesem Fall auf 41 Grad Celsius oder höher ansteigen. Weitere Beschwerden sind trockene, heiße Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Krämpfe, Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit. Da es für den Laien nicht einfach ist, eine Hitzeerschöpfung von einem Sonnenstich oder einem Hitzschlag zu unterscheiden, sollte im Zweifel sofort der Notarzt alarmiert werden.
- Den Betroffenen oder die Betroffene sofort in den Schatten bringen.
- Bis zum Eintreffen des Arztes sollte der Körper mit allem, was zur Kühlung zur Verfügung steht, bedeckt werden - z. B. mit feuchten Tüchern oder kaltem Wasser.
- Ist der oder die Betroffene bei Bewusstsein: kühle Getränke anbieten.
- Bei Bewusstlosigkeit: Lagerung in der stabilen Seitenlage