Berlin, aktualisiert am 30. Juni 2022 – Sonnenschutz ist wichtig, um Sonnenbrand zu verhindern und Hautkrebs vorzubeugen. Das ist vielen klar. Aber wie schützt man sich richtig vor den schädlichen UV-Strahlen? Wir räumen mit den Mythen und Halbwahrheiten auf und geben Hinweise, auf was man achten sollte.

Die Sonne ist wichtig für uns, doch ein Zuviel kann uns schaden. Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, er kann auch die Haut nachhaltig schädigen und die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Bei der Schädigung der Haut spielt vor allem die ultraviolette Strahlung (UV) eine große Rolle – der Teil des Lichts, den wir nicht sehen und nicht fühlen.

UV-Strahlung macht weniger als zehn Prozent der Sonnenstrahlung aus. Sie wird in UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung eingeteilt. Die UV-C-Strahlung wird komplett in der Ozonschicht der Atmosphäre abgefangen, die UV-B-Strahlung zu knapp 90 Prozent. Die UV-A-Strahlung hingegen gelangt weitgehend ungehindert auf die Erdoberfläche. Wie viel UV-Strahlung tatsächlich bei uns ankommt, hängt u. a. von der Bewölkung, der Tageszeit und dem Ort ab, an dem wir uns befinden. Wasser oder Schnee reflektieren die UV-Strahlung und verstärken dadurch ihre Wirkung.

UV-Strahlen können in die tieferen Hautschichten eindringen und dort bestimmte Fasern des Bindegewebes zerstören. Das lässt die Haut schneller altern: Sie wird schlaff und faltig. Bis zu 90 % der sichtbaren Haut-Alterungen werden durch zu starke Sonnenbestrahlung verursacht. Vor allem Menschen, die häufig ins Solarium gehen, können von Haut-Alterung betroffen sein. Denn auch die Sonnenbank bestrahlt mit UV-Strahlen.

Ab wie viel Sonne muss ich mich schützen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Dank der Wettervorhersage wissen wir, ob wir am Tag einen Regenschirm brauchen. Ähnlich funktioniert der UV-Index: Er gibt an, mit wie viel UV-Strahlung am Tag zu rechnen ist. Die Werte reichen von 1 (gering) bis 11 (extrem). Auf den Seiten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) findet man eine Vorhersage für den jeweiligen Tag. Bereits ab einem UV-Index von 3 sind laut DWD Schutzmaßnahmen erforderlich.

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In der obersten Hautschicht befinden sich Pigment-Zellen. Wenn UV-Stahlen auf die Haut treffen, produzieren diese Pigment-Zellen den Farbstoff Melanin. Dieser färbt die Haut dunkel, wir werden braun.

Braun werden ist ein Schutzmechanismus. Er verhindert, dass die UV-Strahlung die Zellen schädigt. Bei zu langer Sonneneinwirkung funktioniert dieser Schutz nicht mehr – die Haut stößt geschädigte Zellen ab. Bleiben durch intensive und dauerhafte UV-Strahlung geschädigte Zellen zurück, kann das zu Hautkrebs führen, auch noch nach Jahrzehnten.

Wie lange kann ich mich ungeschützt in der Sonne aufhalten? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Ohne Sonnenschutz sollte man sich nur sehr kurz in der Sonne aufhalten. Diese Zeitspanne wird als Eigenschutz-Zeit bezeichnet. Sie hängt vom persönlichen Hauttyp ab – und davon, wie stark die UV-Strahlung am jeweiligen Tag ist. In West-Europa sind das im Durchschnitt fünf bis 15 Minuten, bevor ein Sonnenbrand entsteht. Mit Sonnencreme kann man die Eigenschutz-Zeit entsprechend verlängern.

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Wie lange man mit Sonnencreme ohne Schäden in der Sonne bleiben kann, wird berechnet, indem man die Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor multipliziert. Nimmt man zehn Minuten an, ergibt eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 also 300 Minuten Sonne ohne Sonnenbrand – allerdings nur, wenn man regelmäßig und ausreichend nachcremt.

Wie kann man sich effektiv vor Sonnenbrand schützen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Kleidung ist für den Sonnenschutz wichtiger als Sonnencreme. Mehrere große medizinische Fachgesellschaften haben dazu eine Leitlinie erarbeitet und auf Grundlage des wissenschaftlichen Forschungsstandes Empfehlungen ausgesprochen. Danach sollte man starke Sonneneinstrahlung vermeiden. Vor allem zwischen 11 und 16 Uhr ist es sicherer, sich im Schatten aufzuhalten 

Im Frühjahr sollte man die Haut langsam an die Sonne gewöhnen. Das gilt auch, wenn man Urlaub in einem sonnigen Land macht. Und weil auch die Augen durch UV-Strahlung geschädigt werden können, rät die Leitlinie dazu, eine Sonnenbrille mit 100 Prozent UV-A- und UV-B-Schutz zu tragen.

Sonnencreme: Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?  Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Hautstellen, die nicht durch Kleidung bedeckt werden, kann man mit Sonnencreme schützen. Auf der Sonnencreme-Flasche ist ein Lichtschutz-Faktor (LSF) angegeben. Damit kann man ausrechnen, wie lange man sich eingecremt in der Sonne aufhalten kann, ohne Sonnenbrand zu bekommen. Dazu nimmt man die Eigenschutz-Zeit mal den Lichtschutz-Faktor. Bei einer Eigenschutz-Zeit von zehn Minuten und einem Lichtschutz-Faktor von 30 ergeben sich als 300 Minuten Sonnenzeit. Aber Vorsicht: Auch Sonnencreme bietet keinen vollständigen Schutz. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät deshalb dazu, höchstens 60 Prozent der Sonnenzeit auch auszunutzen. Im Beispiel wären das also nur 180 statt 300 Minuten. Nachcremen verlängert die Sonnenzeit nicht. Trotzdem soll man wiederholt nachcremen, um die Wirksamkeit zu erhalten.

Was muss ich beim Eincremen beachten? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Für Sonnencreme gilt das Motto: Viel hilft viel. Um den auf der Packung angegebenen Lichtschutz-Faktor zu erreichen, muss ein Erwachsener etwa 30 bis 40 ml für den gesamten Körper verwenden. Und zwar nicht erst in der Sonne, sondern am besten 20 bis 30 Minuten vorher, damit die Wirkstoffe sich entfalten können. Nachcremen sollte man laut Leitlinie nach zwei Stunden und nach einem Aufenthalt im Wasser.

Standard ist Lichtschutz-Faktor 20. Kinder und Menschen mit heller Haut sollten Lichtschutz-Faktor 30 oder höher verwenden. Speziell sollte man dabei auf Körperstellen achten, die der Sonnenstrahlung besonders ausgesetzt sind: Die unbehaarte Kopfhaut (oder der Scheitel), die Nase, die Haut rund um die Augen, die Wangen, Ohren, Lippen, Schultern und die Fußrücken. Hier kann man auch einen höheren Lichtschutzfaktor verwenden.

Stimmt’s? 5 Mythen rund um Sonne & Sonnenschutz Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Was ist dran an diesen gängigen Vorstellungen? Testen Sie Ihr Wissen!

Mythos 1: Im Schatten bekommt man keinen Sonnenbrand Mythos 2: Vorbräunen im Solarium schützt vor Sonnenbrand Mythos 3: Mit wasserfester Sonnencreme muss man sich nach dem Baden nicht erneut eincremen Mythos 4: Kleidung schützt vor Sonnenbrand Mythos 5: Wer Sonne meidet, riskiert einen Vitamin-D-Mangel
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