Berlin, aktualisiert am 29. August 2022 – Mückenstiche sind lästig, aber in der Regel harmlos. Schmerzhafter und mitunter auch gefährlicher sind hingegen Stiche von Bienen, Wespen und Zecken. Hier erfahren Sie, wie Sie sich bei einem Insektenstich richtig verhalten und wann Sie zum Arzt oder zur Ärztin gehen sollten.

Bienen- und Wespenstiche: Wann kühlen, wann besser zum Arzt? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Wenn eine Biene oder Wespe sticht, merkt man das in der Regel sofort: Die Einstichstelle schmerzt, brennt, schwillt an und wird rot. Ursache ist das bei einem Stich abgegebene Gift. Das können Sie selbst tun, wenn Sie gestochen werden:

  • Ist der Stachel in der Haut stecken geblieben, entfernen Sie ihn so schnell wie möglich. Das geht am besten, indem Sie ihn mit einer scharfen Plastikkarten (z. B. EC-Karte) abschaben. Üben Sie keinen Druck auf den Stachel aus und pressen Sie die Einstichstelle nicht mit den Fingern zusammen. Damit können Sie noch mehr Gift aus dem Stachel in die Wunde drücken.
  • Reinigen oder desinfizieren Sie die Einstichstelle. Nutzen Sie Eiswürfel oder kaltes Wasser, um die Stelle zu kühlen. Beides hilft, die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen. 
  • Kratzen Sie sich nicht, wenn es juckt. Die Einstichstelle kann sich dadurch entzünden. Bei starkem Juckreiz helfen möglicherweise juckreizstillende Salben oder Gele.
  • Bei Stichen im Mund-Rachen-Raum sollten Sie sofort den Notruf (112) wählen. Denn wenn die Schleimhaut oder die Zunge stark anschwillt, kann es zu Atemnot kommen. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollten Sie Eis oder Eiswürfel lutschen, um die Schwellung aufzuhalten. Wenn möglich, können Sie auch den Hals von außen kühlen, z. B. mit kalten Umschlägen.

In der Regel heilen Bienen- oder Wespenstiche nach wenigen Tagen von selbst ab. Schwellung, Juckreiz und Schmerzen bleiben rundum die Einstichstelle begrenzt. Wenn die Beschwerden sich ausbreiten, nicht abheilen oder weitere Symptome auftreten, sollten Sie diese von einem Arzt, einer Ärztin abklären lassen.

Bei Allergien sofort handeln Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Manche Menschen reagieren allergisch auf Insektengift. Bei ihnen kann es zu schweren Reaktionen des gesamten Immunsystems mit einer starken Rötung und Schwellung, Fieber, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufbeschwerden bis zur Bewusstlosigkeit kommen. Solch ein anaphylaktischer Schock ist unter Umständen lebensbedrohlich. Sollten Sie bei sich oder jemandem in Ihrer Nähe Anzeichen einer starken allergischen Reaktion bemerken, verständigen Sie sofort den Notruf 112.

Zecken entfernen - so geht es richtig: Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Ein Zeckenstich ist an sich nicht schmerzhaft. Es können dabei jedoch Krankheiten übertragen werden. Denn Zecken ernähren sich vom Blut anderer Tiere, zum Beispiel dem Blut von Nagetieren oder Rehen, und nehmen dadurch Krankheitserreger auf. Diese geben sie bei einem Stich an den Menschen weiter. Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, sollte die Zecke möglichst bald herausgezogen werden. So gehen Sie dabei vor:

  • Greifen Sie die Zecke mit einer Pinzette oder einem Zeckenentfernungs-Instrument so nah wie möglich an der Hautoberfläche und ziehen sie sie langsam aus der Haut. Eventuell hilft es, die Zecke leicht hin- und herzudrehen oder leicht zu rütteln.
  • Ziehen Sie Zecken immer an den Mundwerkzeugen heraus und niemals am vollgesogenen Körper.
  • Wenn kein geeignetes Hilfsmittel vorhanden ist, kann man die Zecke auch mit den Fingernägeln herausziehen. Das Tier muss dabei aber möglichst nah an der Einstichstelle am Kopf gefasst werden damit man es nicht zerquetscht.
  • Beträufeln Sie die Zecke auf keinen Fall mit Öl, Klebstoff, Nagellackentferner oder anderen chemischen Substanzen. Dadurch dauert es noch länger, bis die Zecke abfällt.
  • Wenn Sie die Zecke entfernt haben, können Sie die Einstichstelle desinfizieren. Prüfen Sie dabei, ob die Zecke restlos entfernt wurde.

Die verwendete Pinzette sollte nach Innen gewinkelte Spitzen haben (z. B. eine Splitterpinzette). Bei flachen, parallel verlaufenden Spitzen besteht die Gefahr, dass die Zecke beim Zugreifen zusammengedrückt wird. Versuchen Sie, möglichst wenig Druck auf die Zecke auszuüben, da sonst Krankheits-Erreger aus der Zecke ins Blut gepresst werden können. Es gibt deshalb auch spezielle Zeckenpinzetten oder Zeckenzangen. Auch Zeckenkarten oder -haken sind so geformt, dass sich die Zecke entfernen lässt, ohne sie zu zerquetschen. Es ist allerdings wichtig, sich dabei an die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu halten.

Die Einstichstelle sollten Sie in den folgenden Wochen im Blick behalten. Wenn Sie innerhalb von sechs Wochen grippeähnliche Beschwerden bekommen oder sich eine ringförmige Hautrötung bildet, sollten Sie zum Arzt gehen. Dies kann ein Zeichen für eine Borreliose sein. Weitere Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie in diesem Ratgeber des Robert Koch Instituts.

Zeckenbisse können in seltenen Fällen auch eine Infektion mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zur Folge haben. Diese Hirnhautentzündung macht sich ein bis zwei Wochen nach dem Stich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar. Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet leben und viel in der Natur unterwegs sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), sich impfen zu lassen. Wer mehr darüber sowie über FSME-Risikogebiete wissen möchte: Das Robert Koch Institut hat auf seinen Seiten umfassende Informationen zu FSME zusammengestellt.

Mückenstiche: Das können Sie gegen Jucken tun Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Es summt, krabbelt, piekt – dann brennt und juckt es. Mist – schon wieder ein Mückenstich. Die Stelle wird rot, dick und hört nicht mehr auf zu jucken. Wohl jeder hat den Impuls, nun zu kratzen. Doch genau das sollten Sie nicht tun. Durch Kratzen wird die Haut noch mehr gereizt, kann sich entzünden und dann noch stärker jucken. Außerdem können so Keime in die Wunde geraten. Es gibt bessere Mittel, um den Juckreiz zu lindern.

  • Kühlen: Wickeln Sie Eiswürfel in ein Stofftuch und kühlen Sie den Stich damit. Durch die Kälte werden die Blutgefäße verengt. Dadurch können sich Stoffe im Blut, die den Juckreiz fördern, nicht so schnell verbreiten. Durch das Kühlen leiten die Nerven die Reize außerdem langsamer weiter. 
  • Antihistaminika: Mit dem Stich überträgt die Mücke verschiedene Stoffe in unseren Körper. Dieser reagiert darauf, indem er den Botenstoff Histamin ausschüttet. Histamin verursacht den Juckreiz. Verschiedene Gele und Salben können die Wirkung von Histamin bremsen. Diese Mittel werden Antihistaminika genannt.

Meist verschwinden die juckenden Stiche innerhalb von ein paar Tagen von allein. Manche Menschen reagieren allerdings stärker auf Mückenstiche als andere. Dann schwillt der Stich stark an und entzündet sich. Bei ausgeprägten Beschwerden kann der Arzt oder die Ärztin gegen die Entzündung eine Salbe verschreiben. 

Äußerst selten sind starke allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock. Bei einem solchen anaphylaktischem Schock reagiert das komplette Immunsystem des Körpers auf den Mückenstich mit grippeähnlichen Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Notarzt verständigen und Erste Hilfe leisten.

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