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Hintergrund

Was ist Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Fast jede und jeder hat schon einmal Nächte erlebt, in denen man nicht so gut schläft wie sonst. Man kann nicht einschlafen, wacht mehrmals in der Nacht auf oder ist morgens früher wach als gewohnt. Das bedeutet aber nicht, dass auch tatsächlich eine Erkrankung im Sinne einer Insomnie vorliegt. Auch eine sehr kurze Schlafdauer von zum Beispiel vier oder fünf Stunden oder auch gelegentliches Aufwachen in der Nacht sind nicht grundsätzlich problematisch – sofern der Schlaf insgesamt als erholsam erlebt wird.

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Von einer Insomnie, also einer krankhaften Schlafstörung, spricht man erst dann, wenn alle folgenden Punkte zutreffen:

  • Patientinnen und Patienten mit Insomnie haben Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen oder wachen morgens sehr früh auf. Die meisten beschreiben ihre Schlafqualität selbst als schlecht.
  • Die Schlafbeschwerden bestehen über mehrere Wochen und treten mindestens dreimal pro Woche auf.
  • Die Schlafbeschwerden verursachen Einschränkungen am darauffolgenden Tag. Betroffene haben Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen.

Was unterscheidet schlechten Schlaf von einer Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Insomnie besteht also immer aus einem gestörten Schlaf und daraus folgenden Beschwerden am Tag. Eine körperliche oder psychische Erkrankung kann nicht immer die Schlafbeschwerden erklären.

Die Schlafmediziner unterscheiden darüber hinaus zwischen Kurzzeit- und Langzeitinsomnie. Eine Insomnie, die weniger als drei Monate besteht, wird als Kurzzeitinsomnie bezeichnet. Von einer Langzeitinsomnie oder auch chronischen Insomnie wird gesprochen, wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten oder über Jahre wiederkehrend bestehen.

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Symptome & Verbreitung

Woran erkennt man Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Betroffene brauchen länger zum Einschlafen, sind nachts häufiger wach, erwachen sehr früh und können nicht wieder einschlafen. Sie klagen über eine schlechte Schlafqualität. Die Störungen können einzeln oder in Kombination auftreten und im Lauf der Zeit verschieden ausgeprägt sein. Insomnien können kurzzeitig oder mit Unterbrechungen auftreten, aber auch langwierig verlaufen. 

Betroffene erleben Leistungseinschränkungen und Gefühlsschwankungen am Tage. Dazu gehören zum Beispiel Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein, Antriebsarmut sowie Aufmerksamkeits- und Gedächtnisprobleme. Aber auch Hyperaktivität, Gereiztheit sowie Unzufriedenheit und Sorge über die Schlafstörung können auftreten.

Wie häufig kommt Insomnie vor? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

In der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ wurde festgestellt, dass etwa 30 von 100 Befragten in den letzten vier Wochen vor der Befragung mehr als drei Mal pro Woche schlecht einschlafen oder durchschlafen konnten. Eine echte Insomnie mit Beschwerden am Folgetag hatten etwa 6 von 100 Personen. Frauen berichteten doppelt so häufig von Insomnie wie Männer. 

Entstehung und Verlauf

Wie entsteht Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Es gibt zahlreiche mögliche Auslöser für Insomnie: Neben einer unzureichenden Schlafhygiene können zum Beispiel körperliche und seelische Erkrankungen oder auch Medikamente zu Schlafstörungen führen.

Zudem können unerfreuliche und auch erfreuliche Ereignisse wie Trennung, Tod eines nahestehenden Menschen, Heirat oder Geburt Schlafstörungen hervorrufen. Manchmal wird auch kein konkreter Auslöser gefunden. Es kann vorkommen, dass die auslösenden Ereignisse verschwinden, die Insomnie sich aber verselbstständigt und bleibt.

Was begünstigt das Entstehen von Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Bekannte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Insomnie erhöhen können:

Geschlecht Persönlichkeit Lebensumstände

Ältere Menschen leiden häufiger an Schlafstörungen als junge. Das Alter allein ist aber sehr wahrscheinlich kein Risikofaktor, sondern es sind andere mit dem Alter zusammenhängende Lebensgewohnheiten, Beschwerden oder auch Erkrankungen, die den Schlaf stören.

Auch eine andauernde erhöhte körperliche und psychische Anspannung (Hyperarousal) soll Insomnie begünstigen. Betroffene haben das Gefühl, nicht abschalten zu können. Sie können nicht ausreichend entspannen und sie können den fehlenden Schlaf auch tagsüber nicht nachholen.

Wie verläuft Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Wenn der konkrete Auslöser für eine akute Schlafstörung wegfällt oder die Person sich an den Auslöser gewöhnt oder angepasst hat, verbessert der Schlaf sich meist von selbst wieder. Ist zum Beispiel der Stress am Arbeitsplatz, der einem den Schlaf geraubt hat, zurückgegangen, sind in der Regel auch die Schlafstörungen verschwunden. 

Hält die Schlafstörung länger an, spricht man von chronischer Insomnie. Dann treffen meist mehrere Umstände zusammen, die eine Schlafstörung auslösen oder sie erhalten können. 

Manche Betroffene entwickeln mit der Zeit schlafstörende Verhaltensweisen und Einstellungen, die auch dann weiterbestehen, wenn der ursprüngliche Auslöser gar nicht mehr vorhanden ist.

Das Grübeln der Betroffenen über ihre Insomnie kann zum Beispiel zu einem Teufelskreis führen. Die Besorgnis über den schlechten Schlaf und dessen Folgen sorgt für andauernde Anspannung. Diese Anspannung führt zu schlechtem Schlaf. Der schlechte Schlaf bestätigt und verstärkt wiederum die Besorgnis. 

Die Angst vor schlechtem Schlaf wird auch dadurch gefördert, dass Insomniepatientinnen und -patienten dazu neigen, ihr Schlafvermögen zu unterschätzen. Selbst wenn man meint, man habe die ganze Nacht wachgelegen, hat man doch meist mehrere Stunden geschlafen.

Die Symptome von Insomnie, wie Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, frühes Aufwachen oder Beschwerden am Folgetag, müssen im Verlauf einer langfristigen Insomnie nicht immer gleich stark sein. Es ist auch möglich, dass Betroffene über mehrere Jahre immer wieder Schlafstörungen haben, aber es dazwischen auch immer wieder Phasen gibt, in denen sie deutlich besser schlafen. 

Folgen

Welche Folgen hat Insomnie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Folgeerkrankungen Soziale Folgen

Vorbeugung

Wie lässt sich Insomnie vorbeugen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Sicher vorbeugen kann man einer Insomnie nicht. Wer kennt schon ein Allheilmittel gegen Sorgen oder Freuden, die einem den Schlaf rauben? Auch Erkrankungen oder Schmerzen, die das Ein- und Durchschlafen beeinträchtigen, lassen sich nicht immer beseitigen.

Trotzdem kann man etwas tun: Unter dem Stichwort „Schlafhygiene“ finden Sie eine Reihe von Ratschlägen, von denen man aus Erfahrung weiß, dass sie einen gesunden Schlaf fördern und Schlafstörungen vorbeugen können. Die Ratschläge beziehen sich auf die Planung des Tagesablaufes, die Berücksichtigung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, die Gestaltung der Schlafumgebung sowie auf Verhaltensweisen vor dem Schlafengehen, während der Nacht und am Morgen.

Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte