Angelika Grosse
Ich bin Angelika Grosse, 1963 geboren, habe 28 Jahre lang stark geraucht und bin seit 2007 Nichtraucherin. Ich habe immer gerne geraucht. Mir hat
das Rauchen auch geschmeckt. Und ich habe mir auch nie große Gedanken um meine Gesundheit gemacht.
2007 gab es ein Angebot von unserem Arbeitgeber, mit dem Rauchen aufzuhören. Das heißt, es war ein Programm von einer Krankenkasse, in 10 Schritten rauchfrei zu werden. Für mich war es ein großer Anreiz, in der Gruppe das Programm zu absolvieren. Zum einen, weil man sich untereinander kannte, es waren ja Kolleginnen und Kollegen, die bekannt waren. Und das Ganze war mit Wetten verbunden, z.B. wenn ich es bis zum Tag X geschafft habe, dann kriege ich von dir ein Essen spendiert.
Das Besondere an dem Programm war, dass es am Anfang gar nicht darum ging, das Rauchen zu reduzieren, sondern einfach eine Bestandsaufnahme zu machen: Wie viel Zigaretten rauche ich pro Tag? Und zu welchen Anlässen und zu
welchen Gegebenheiten rauche ich eigentlich? Und danach ging es dann darum,
den Tabakkonsum zu reduzieren, das heißt: Tag für Tag weniger Zigaretten zu
rauchen bis am Ende der Tag "X" kam, der dann rauchfrei war.
Ich habe sehr schnell körperliche positive Veränderungen gespürt: Der Geschmacks- und Geruchssinn hat sich sehr schnell verbessert. Die Kleider haben nicht mehr nach Rauch gestunken. Ich habe weniger Herzklopfen gehabt, die Kurzatmigkeit ging zurück, ich habe besser geschlafen und alles in allem habe ich viel Geld und Zeit gespart.
Entzugserscheinungen waren natürlich ein Thema während meiner Raucherentwöhnung. Trotz allem haben sie nie lange angehalten. Es geht immer nur um ein paar Minuten, wo das Verlangen nach der Zigarette sehr groß war. Ich habe mich selbst natürlich motiviert, in dem ich auch neue Dinge ausprobiert habe. Ich habe mir einfach auch mal was Schönes gegönnt. Ich habe mir einen Blumenstrauß gekauft. Ich habe die Wohnung gestrichen. Ich habe versucht, statt Kaffee eine Tasse Tee zu trinken. Früher habe ich nach dem Kaffeetrinken, nach dem Frühstück erst mal zwei Zigaretten gebraucht. Ich habe dann auch nach dem Essen meine Zähne sehr schnell geputzt und rauchfreie Zonen aufgesucht. Ich habe mich an der frischen Luft bewegt und ich habe einfach das positive gesehen, was ich dadurch auch gewinne, wenn ich aufhöre zu rauchen. Nordic Walking war für mich ein
wichtiger Ausgleich nach dem Rauchstopp Und je regelmäßiger ich laufe, umso mehr bin ich fit geworden und umso mehr ist dann auch die Kurzatmigkeit zurückgegangen und auch das Gewicht konnte ich halten. Ich habe oft und monatelang davon geträumt, dass ich geraucht habe... und war froh, als ich aufgewacht bin und es nur ein Traum war.
Wissen ist gesund.