Krankheitserreger im Vergleich

Berlin, 31.05.2023 - Sowohl Bakterien als auch Viren können uns krank machen. Das ist eine der wenigen Gemeinsamkeiten dieser unterschiedlichen Krankheitserreger. Sonst sind die beiden Erreger-Gruppen in vielen Bereichen sehr verschieden. Kennen Sie die Unterschiede?

Bakterien und Viren können Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Blasenentzündungen verursachen. Je nachdem, welcher Erreger die Krankheit verursacht hat, spricht man von einem bakteriellen oder einem viralen Infekt. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Denn je nach Erreger können Krankheiten unterschiedlich verlaufen und behandelt werden.

Bakterien leben, Viren nicht

Bakterien sind winzig kleine Lebewesen, die aus einer einzelnen Zelle bestehen. Man kann sie mit dem bloßen Auge nicht sehen. Bakterien haben einen eigenen Stoffwechsel und benötigen Nahrung. Sie vermehren sich, indem sie sich teilen. Unter dem Mikroskop erkennt man, wie unterschiedlich Bakterien aussehen können. Manche sind rund, andere haben die Form von Stäbchen, Spiralen oder Fäden.

Viren sind keine Lebewesen. Sie können nicht eigenständig leben, weil sie keinen eigenen Stoffwechsel zur Energiegewinnung haben. Um zu überleben benötigen Viren deshalb andere Zellen, sogenannte Wirtszellen. Das kann z.B. eine Zelle im menschlichen Körper sein. In einer Wirtszelle können Viren sich vermehren und verbreiten.

Krankheiten durch Bakterien und Viren - Antibiotikum hilft nicht immer

Viren und Bakterien sind für unterschiedliche Krankheiten beim Menschen verantwortlich. Dabei verwechselt man gern mal, welche Krankheiten nun von Bakterien ausgelöst werden und welche von Viren. Dies ist aber wichtig, wenn man Medikamente wie Antibiotika wirksam einsetzen will.

Krankheiten, die durch Bakterien verursacht werden, sind zum Beispiel eitrige Entzündungen der Haut, bakterielle Lungenentzündungen oder Blasenentzündungen. Bakterien spielen auch bei Lebensmittelvergiftungen eine Rolle (z. B. Salmonellen). Sie können sich in Lebensmitteln befinden, werden mitgegessen und verursachen dann Übelkeit oder Durchfall. Wenn Bakterien die Blutbahn, die Hirnhäute oder das Herz befallen, dann können sich schwerwiegende oder gar lebensbedrohliche Erkrankungen entwickeln. Bei Infektionen durch Bakterien können Antibiotika helfen, wieder gesund zu werden. 

Krankheiten, die durch Viren verursacht werden, sind zum Beispiel Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, Grippe oder COVID-19. Aber auch Herpes, Röteln, Mumps oder Windpocken zählen zu den Viruserkrankungen. Einige Durchfallerkrankungen werden ebenfalls durch Viren ausgelöst. Wichtig zu wissen ist, dass bei Virus-Erkrankungen Antibiotika nicht helfen.

Nicht nur Schaden auch Nutzen – wichtige Aufgaben von Viren und Bakterien

Viren und Bakterien müssen aber nicht immer gefährlich sein. Insbesondere Bakterien erfüllen auch wichtige Aufgaben für den Menschen. So leben zum Beispiel auf unserer Haut, im Mund sowie im Darm eine Vielzahl nützlicher Bakterien. Auf der Haut helfen sie dabei, den natürlichen Schutzschild gegen Krankheitserreger aufrechtzuerhalten. Dem Darm gelingt es, dank der Hilfe nützlicher Bakterien, Krankheitserreger abzuwehren. Außerdem brauchen wir Darmbakterien zum Beispiel, um wichtige Nährstoffe zu bilden oder zu verarbeiten. Diese nützlichen Bakterien im Darm heißen auch „Darmflora“.

Während sich die Wissenschaftler bereits ein gutes Bild von den Vorteilen der Bakterien gemacht haben, weiß man bisher nur sehr wenig über den Nutzen von Viren in unserem Körper. Aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass bestimmte Viren im Darm dafür sorgen, dass die Darmflora gesund bleibt.

Quellen Bildnachweis Aktualität der Informationen

Schlagwörter