Leitfaden für den richtigen Gebrauch von Masken
Berlin, aktualisiert am 26. September 2024, erstellt am 5. November 2020 – Gesichtsmasken sind eine wichtige Schutzmaßnahme in der Corona-Pandemie. Rund um die Mund-Nasen-Abdeckpflicht gibt es viele Fragen und unterschiedliche Meinungen. Die Stiftung Gesundheitswissen hat deshalb einen Leitfaden für den richtigen Gebrauch zusammengestellt – und geschaut, was die Wissenschaft zur Schutzwirkung der Masken sagt.
Die Maskenpflicht war eine Schutzmaßnahme, die die Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erlassen hat. Im öffentlichen Raum gibt es keine allgemeine Maskenpflicht mehr.
Warum wird empfohlen, eine Maske zu tragen?
Das Coronavirus breitet sich über Tröpfchen aus, die man ausatmet, aushustet oder ausniest. Viren können sich an diese Tröpfchen binden und so von anderen Personen eingeatmet werden. Wenn dies zu einer Infektion führt, spricht man von Tröpfcheninfektion. Masken können dafür sorgen, dass weniger Tröpfchen in die Umgebung gelangen und sich nicht so weit ausbreiten.
Auch Aerosole spielen bei der Ausbreitung eine Rolle. Aerosole sind kleinere Teilchen als Tröpfchen, und werden nicht erst beim Niesen und Husten, sondern schon beim Atmen und Sprechen ausgestoßen. Weil sie so klein und leicht sind, sinken Aerosole im Gegensatz zu den größeren und schwereren Tröpfchen nicht schnell zu Boden, sondern halten sich Minuten bis mehrere Stunden in der Luft. Deswegen kann jemand in einem nicht gelüfteten Raum Corona-Virus-haltige Aerosole einatmen, auch wenn eine infizierte Person nicht mehr im Raum ist. Die Ausbreitung von Aerosolen kann durch eine Mund-Nasen-Bedeckung abgeschwächt werden - je nach Maskenart unterschiedlich stark.
Ich bin geimpft. Sollte ich trotzdem eine Maske tragen?
Menschen, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, haben ein geringeres Risiko, zu erkranken. Sie können sich aber trotzdem noch mit SARS-CoV-2 infizieren und andere damit anstecken. Man kann dem vorbeugen, indem man sich auch weiterhin an die gängigen Schutzmaßnahmen (z. B. Masken und Abstand) hält.
Welche Masken-Typen gibt es und wie gut schützen sie?
An Orten, wo die Maskenpflicht noch gilt, muss in der Regel eine medizinische OP-Maske oder FFP-Masken getragen werden.
Lassen sich FFP-Masken wiederverwenden?
FFP-Masken sind für ein Einmalprodukt vergleichsweise teuer. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sich die Masken für den Privatgebrauch mehrfach verwenden lassen. Da zertifizierte FFP2-Masken bis zu acht Stunden am Tag halten, ist die Filterwirkung in der Regel nicht beeinträchtigt, wenn man die Maske erst morgens beim Einkaufen, dann in der Bahn und am Ende des Tages noch einmal beim Bäcker trägt – sofern sie nicht durchfeuchtet oder beschädigt ist.
Allerdings können Coronaviren und andere Erreger auf und in der Maske überleben und infektiös sein – theoretisch sogar mehrere Tage. Dieses Risiko kann man verringern, indem man die Maske einfach austrocknen lässt, so die Ergebnisse einer Forschungsarbeit an der Fachhochschule Münster. Es gibt drei Möglichkeiten, die Masken zumindest teilweise keimfrei zu machen. Andere Verfahren, z. B: in der Waschmaschine oder unter UV-Licht funktionieren nicht oder sind im Alltag nur schwer fehlerfrei umzusetzen.
Worauf sollte beim Tragen von Gesichtsmasken geachtet werden?
Auch der richtige Gebrauch von Masken ist für deren Schutzwirkung relevant, so das Ergebnis einer Studie von van der Sande (2008). Eine falsche Verwendung kann nämlich auch zu gegenteiligen Effekten führen. Daher haben verschiedene Institutionen, wie das Bundesinstitut für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung Empfehlungen für den richtigen Umgang mit Mund-Nasen-Bedeckungen erstellt. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Grafik "Masken richtig tragen und pflegen" als PDF
Was hilft noch, um Infektionen zu vermeiden?
Gesichtsmasken bieten nur begrenzt Schutz vor Coronaviren. Deshalb ist es sinnvoll, sich zusätzlich an weitere Regeln zu halten. Dazu gehören:
- Mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Menschen einhalten.
- Nach Möglichkeit, in den Ellenbogen niesen oder husten.
- Hände waschen: Regelmäßig und richtig!
- Regelmäßig lüften, um Aerosole aus dem Raum zu befördern. Das Umweltbundesamt empfiehlt bei einer "normalen" Wohnungsnutzung das Lüften über weit geöffnete Fenster (Stoßlüftung) für mindestens 10-15 Minuten. Am effektivsten ist das Querlüften, d.h. das Lüften durch gegenüberliegende Fenster.
Grafik "Maßnahmen-Mix" als PDF
Was sagen Studien zur Wirksamkeit von Atemschutzmasken?
Es ist schwierig, die Schutzwirkung von Masken in randomisiert-kontrollierten Studien zu untersuchen. Dazu müsste man Testpersonen, die Masken tragen, mit Menschen vergleichen, die keine Masken tragen. Das würde aber bedeuten, dass man manchen Menschen die Maske verweigern muss und sie damit einem Infektionsrisiko aussetzt. Eine solche Studie ist schon aus ethischen Gründen kaum durchführbar. Außerdem herrschte in vielen Ländern eine Maskenpflicht. Es gibt daher nur wenige Studien, die sich mit der Schutzwirkung von Masken befasst haben. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Masken als alleinige Maßnahme dem Träger nur geringen Schutz vor dem SARS-CoV-2-Virus bieten können. Es wurde nicht untersucht, wie gut Masken verhindern können, dass man andere Menschen ansteckt.
Auch drei systematische Übersichtsarbeiten zeigen, dass es nur mittelmäßige Belege für die Schutzfunktion von Masken gibt. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass das Tragen einer Maske unwirksam ist. Die Maske kann dem persönlichen Schutz dienen, wenn sie konsequent und korrekt getragen wird.