Es mutet schon etwas apokalyptisch an: Wir erleben mit der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und dem Klimawandel zeitgleich drei globale Krisen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen macht ihre Lebenssituation in dieser von Unsicherheit und Ängsten geprägten Zeit im wahrsten Sinne oft Kopf- und Bauchschmerzen.
Am meisten beschäftigt mich im Alltag die Corona-Krise. Am meisten beschäftigt mich der Krieg, weil ich mag es nicht, wenn Länder sich einfach bekriegen. Also ich habe persönlich mit Corona glaube ich mich am meisten natürlich auseinander auseinandergesetzt. Ist irgendwie ja viel auf einmal, mit dem man nicht auch noch neben dem restlichen Alltag irgendwie so klar super einfach zurechtkommt.
Kinder und Jugendliche tragen die Last der Krisen mit, brauchen aber für ihre gesunde Entwicklung das Gefühl von Sicherheit und eine Zukunftsperspektive. Studien zeigen, dass schon die Corona-Pandemie das seelische Wohlbefinden der Heranwachsenden deutlich beeinträchtigt hat. Mittlerweile machen sich fast vier von zehn jungen Erwachsenen Gedanken um ihre mentale Gesundheit.
Ich dachte während Corona so "okay, das war schon schlimm genug" und jetzt wo die Klimakrise immer größer wird und so, hört man davon viel mehr und jetzt mit dem Krieg ist es auch super, super viel Krieg. Und ich habe das Gefühl, es hört nicht auf und es wird mehr und mehr und mehr. Also Corona fand ich jetzt unschön, weil man konnte sich nicht bei den Klassenkameraden sehen, konnte nicht in der Hofpause spielen und man konnte nicht zusammen lernen in einem Raum.
Zwar hat sich die Corona-Situation aktuell dank geöffneter Schulen, Sport- und Freizeitmöglichkeiten inzwischen gebessert, aber immer noch leiden im Vergleich mit Vorpandemiezahlen deutlich mehr Kinder und Jugendliche unter Ängsten, Sorgen und psychosomatischen Stresssymptomen wie Schlafproblemen, Niedergeschlagenheit oder Kopf- und Bauchschmerzen.
Was ich gemerkt habe ist, dass in meinem Freundeskreis generell das Thema Therapie und irgendwie psychische Gesundheitsprobleme vielmehr aufgekommen sind, also auch zum alltäglichen Gesprächsthema wurden. Ganz, ganz viele meiner Freunde sind in Therapie, ich selber auch. Also ich habe ein paar Freunde, die echt sehr, sehr stark unter vor allem Corona halt gelitten haben. Es ist auch bedrückend, weil man macht sich einfach Sorgen und so. Das ganze Thema psychische Gesundheit muss normaler werden und normaler sein, dass auch eben nicht nur, wenn ich mir ein Bein breche, ich eben ein paar Wochen ausfalle, sondern eben auch, wenn wenn es mir psychisch schlecht geht, gewisse Sachen nicht funktionieren und man ausfällt oder sich zurücknehmen muss, eine Pause braucht.
Fakt ist: Jedes Kind, das psychisch auffällig ist, entwickelt eine psychische Erkrankung. Trotzdem ist es wichtig, Belastungen bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen, zu reduzieren und bei Bedarf zu behandeln. Lehrerinnen und Lehrer sind oft die ersten, die erkennen, dass eine Schülerin oder ein Schüler seelische Probleme hat. Allerdings fehlt oft das Wissen zu psychischen Erkrankungen. Deshalb entwickelt die Stiftung Gesundheitswesen aktuell konkrete Angebote für Schulen im Rahmen ihrer Schulinitiative Pausenlos gesund. Ziel ist es, mit Wissen zu psychischen Erkrankungen zu unterstützen und die Gesundheitskompetenz von Lehrerinnen, Lehrern und Heranwachsenden auch in dem Bereich zu stärken. Gesundheitskompetenz hilft nämlich dabei, erste Anzeichen von seelischen Problemen früh und somit rechtzeitig zu erkennen und gleichzeitig die Stigmatisierung von Betroffenen zu verhindern. Wissen ist gesund.