Ich heiße Christian, ich bin 1964 geboren und 2015 wurde bei mir Hypertonie diagnostiziert. Wie hoch waren meine Blutdruckwerte? 160 zu 107, manchmal sogar 169 zu fast 110. Alarmiert war ich eigentlich schon so ein bisschen, weil es mir nicht gut ging. In für mich ganz normalen Situationen habe ich Angst bekommen, ich habe mich sehr, sehr unsicher gefühlt. Ich habe das Gefühl gehabt, ich muss mich festhalten, mir ist schwindlig geworden und habe das zunächst einmal auf eine psychische Belastung, zu viel Arbeit, diese Dinge geschoben. Das hat mir trotzdem keine Ruhe gelassen und dann bin ich zu meiner Ärztin gegangen, um das einfach auch mal körperlich, also physisch abklären zu lassen.
Ich habe das mit meiner Ärztin durchgesprochen und habe ihr auch erzählt wie es mir geht, was im Hintergrund los ist. Und zum einen war es eine medikamentöse Therapie, die sie angestoßen hat, weil sie gesagt hat: „Da muss jetzt erstmal sofort und ganz schnell was passieren.“ Und auf lange Sicht bin ich in eine psychotherapeutische Behandlung gegangen. Die mich dazu geführt hat, stärker an die Ursachen ranzugehen.
Also für mich war in meiner Situation eine Gesprächstherapie genau der richtige Weg. Und ich muss ganz ehrlich sagen, das war nicht einfach. Mir ist klar geworden, dass ich beruflich sehr, sehr stark unter Druck stehe. Dass auf der Arbeitsstelle ungelöste Konflikte sind, genauso wie in meiner Beziehung. Ich habe meine Beziehung beendet, die mir geschadet hat, wo ich gemerkt habe, dass mir das nicht guttut. Ich habe versucht, die Konflikte am Arbeitsplatz zu lösen. Mittlerweile habe ich meine Arbeitszeit, meine wöchentliche Arbeitszeit reduziert. Und nachdem sich dann mein Blutdruck fast wieder normalisiert hat, hat meine Ärztin gesagt: „Machen Sie wieder mehr Sport. Das ist jetzt wieder möglich.“
Mein Sportverhalten oder mein sportliches Leben hat sich auch sehr geändert. Ich habe Spaß daran, ich gehe gerne wandern, ich fahre viel Fahrrad, ich gehe spazieren, ich gehe wieder joggen. Ich habe einen Golfkurs gemacht allen Ernstes und merke, dass mir das unfassbar gut tut. Und das hat mich dahin gebracht, dass ich das Medikament komplett nach Absprache mit meiner Ärztin ausschleichen konnte.
Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, was muss sein, was tut mir gut und was kann ich einschränken. Und die Antwort ist eigentlich ganz lustig. Diesen Stress, den schränke ich ein. Das ist mir ganz wichtig. Und mir ist es auch wichtig zu sagen, dass ich mir schon Gedanken mache, welche Genussmittel sind jetzt notwendig? Brauche ich das wirklich? Oder hilft es mir ganz einfach mich selbst in mir selbst zu finden? Ich liebe die Musik und ich mache sehr gerne Musik. Ich spiele ein bisschen Schlagzeug, ich klimpere auf der Gitarre rum, ich singe sehr gerne. Und das habe ich früher niemals entspannt gemacht.
Was mir irgendwann augenscheinlich wurde, ist, dass im Wort, in dem Begriff Bluthochdruck das Wort Druck drinsteckt. Und ich habe gemerkt, dass dieser Druck, der in meinem Leben ist, dass ich den in meinem Körper spüre. Ich komme nicht drum herum, ich übernehme Eigenverantwortung, ich will wieder Spaß am Leben haben. Ich habe den Spaß wieder am Leben. Ich mache die Dinge, ich tue die Dinge wieder gerne, die mir Freude machen. Und dieser Druck ist weg.