Muss es unbedingt Sport sein?
Für jemanden, der sich interessiert, sportlich aktiv zu werden, der kann sich erst mal fragen: Was für Möglichkeiten bietet der Alltag, sportlich aktiv zu werden? Kann ich zügig zur Bus- oder Bahnhaltestelle laufen? Kann ich das Auto stehen lassen? Ist mein Alltagsweg auch mit dem Fahrrad zu bewältigen? Kann ich vielleicht sogar nach Hause joggen? Bin ich in der Lage, mit meiner Familie gemeinsam Sport zu machen? Also erst mal den Alltag scannen nach Gelegenheiten - und dann nach Präferenzen: Was gefiel mir schon immer? Was könnte mir gefallen? Ausprobieren und mit sich selbst auch ein bisschen Geduld haben. Und dann einfach loslegen!
Wie kann der Einstieg in den Sport gelingen?
Ich denke, dass der Einstieg in den Sport erst einmal sehr spaß- und motivationsorientiert sein sollte. Ich sollte mich fragen: Bin ich ein Individualsportler oder bin ich ein Mannschaftssportler? Mag ich es, im Wald zu sein oder in einer Halle? Brauche ich irgendwie etwas Kämpferisches? Etwas an Ausdauer orientiertes? Das sind so diese Motiv-Fragen.
Was ich immer empfehlen würde, ist, dass man tatsächlich das Gefühl hat: Ich schaffe das! Das ist verdaubar. Es ist tatsächlich familien-, berufs- und alltagskompatibel. Dann besteht auch die Möglichkeit, dass man das - wie so eine Krake - nach und nach in sein Leben hineinwachsen lässt. Und dann hat man vielleicht nach einem Jahr tatsächlich das Leben auf den Kopf gestellt.
Denn alles, was man "Hauruck" ändert und was man nicht lange aufrechterhalten kann, weil die Widerstände von außen zu groß sind, die dann dazu neigen, dass irgendwann der Autopilot zurückkommt. Und man das im Grunde nicht schafft. Da ist die Frustration noch größer als der Erfolg.
Was sollten Untrainierte beachten?
Ich würde Neueinsteigern oder Wiedereinsteigern empfehlen, dass sie, wenn sie keine Vorerkrankungen haben, also keine Herzerkrankungen, neurologische Erkrankungen oder orthopädische Erkrankungen, erst einmal mit einem leichten Gefühl der Unterforderung starten! Nach dem Motto: Ich bin noch nicht so richtig aus der Puste kommen. Das war doch gar nicht so schlimm.
Aber im Prinzip ist eine körperliche und gesundheitssportliche Aktivität kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. Den möchte man möglichst lange durchhalten, damit die Effekte später auch nachhaltig sind. Und da ist es nicht wichtig, was man nach 2 - 3 Wochen erreicht, sondern was man nach 12 bis 24 Monaten oder 5 - 10 Jahren erreicht hat. Das heißt:
Lieber langsam starten und allmählich steigern.
Man muss auch gar nicht so schnell steigern. Da reichen Steigerungsraten alle Vierteljahre. Und bis dahin einfach variabel und abwechslungsreich trainieren. Vieles mal ausprobieren und möglichst Spaß dabei haben.
Weitere Informationen finden sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.