Ich bin Astrid Peerebooms. Ich bin 1971 geboren seit ca. 1991/92 an Adipositas erkrankt. Ich wiege bei einer Körpergröße von 1,69 m circa 135 kg. Das ist jedenfalls das Gewicht, als ich zuletzt auf der Waage gestanden habe. Ich fühle mich nicht gesund. Und: Ich fühle mich eingeschränkt. Aber ich nehme es nicht als Krankheit wahr.
Also ein Arzt hat eigentlich nie mit mir darüber gesprochen. Das stand irgendwann mal auf eine Überweisung, als Zweitdiagnose. Und da hab' ich gedacht: Was ist das? Ich konnte mit dem Fachbegriff gar nichts anfangen. Ich habe dann das Internet bemüht und dort nachgeschaut. Und habe da eigentlich erst begriffen, dass es eine Erkrankung ist.
Ich habe viele Ernährungsberatungen in Anspruch genommen, verschiedene Diäten ausprobiert. Abnehmgruppen, "FDH", aber auch Trennkost. Wenn ich so zurückblicke, muss ich feststellen, dass ich vieles falsch gemacht habe. Ich wollte zu viel erreichen in zu kurzer Zeit.
Ich hinterfrage meine Ernährungsgewohnheiten, möchte aber auch nicht immer auf alles verzichten. Weil ich denke, dann werde ich erst recht Heißhunger darauf bekommen. Ich überliste mich dann selber. In dem ich irgendwelche Säfte mit Wasser verdünne. Es muss auch nicht immer gleich die ganze Tafel Schokolade vor mir liegen. Es reicht auch, wenn ich mir einen Riegel gönne und den Rest der Schokolade im Kühlschrank verstaue.
Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass Sport auf jeden Fall das Ganze unterstützen würde. Momentan fällt es mir aber tatsächlich schwer, weil in meinen eigenen 4 Wänden kann ich nur bedingt Sport treiben.
Ich müsste dafür also nach draußen und bin dann wieder mit meinen Mitmenschen konfrontiert. Und das ist für mich das Problem, dass ich mich da lieber zurückziehe. Ich bin eigentlich gar nicht so ein Einsiedlerkrebs. Ich gehe gerne unter Leute. Aber wenn man halt überall angeguckt wird und man "Die Dicke" ist. Und man bewegt sich ja auch nicht so wie die Anderen. Es ist halt alles anders. Irgendwo stößt man halt immer mit seinem Gewicht an. Das ist halt schwer. Im Berufsleben merke ich das mit der Adipositas schon sehr. Das heißt, dass ich mir Sympathien erarbeiten muss. Ich habe immer das Gefühl, dass ich mehr im Fokus stehe, dass man immer mehr auf meine Arbeit schaut.
Es ist mein großes Ziel, dass ich wirklich ein "UHU" (UNTER HUNDERT) werde. Dass ich unter 100 kg komme und dass ich körperlich viel, viel fitter werde. Und dass ich einfach unter Menschen gehen kann, ohne blöd angeguckt zu werden. Und ohne mich immer erklären zu müssen. Das ist mein Ziel!
Wissen ist gesund.