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Erfahrungsberichte

Wie gehen Betroffene und Angehörige mit der Erkrankung um? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Demenz macht sich meist schleichend bemerkbar: Zunächst vergisst man Kleinigkeiten oder verliert mal die Orientierung. Je weiter die Erkrankung voranschreitet, desto schwieriger kann es werden, den Alltag zu bewältigen. Wir haben Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gefragt, wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen, was ihnen hilft und was sie sich wünschen.
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Hilfestellungen für den Alltag mit beginnender Demenz

Was kann ich selbst tun? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Menschen mit beginnender Demenz bewältigen ihren Alltag meist noch sehr gut allein. Die folgenden Tipps können dabei helfen, Problemen vorzubeugen und zufriedener zu leben. Es handelt sich dabei um Anregungen, die Expertinnen und Experten sowie Menschen mit beginnender Demenz zusammengetragen haben. Probieren Sie aus, was ihnen hilft.

Würfel

Hobbys pflegen – Freizeit gestalten

Manche Menschen mit Demenz ziehen sich zurück, zum Beispiel weil sie Angst vor Vorurteilen anderer Menschen haben. Gerade jetzt kann es guttun, aktiv zu bleiben und Freizeitbeschäftigungen nachzugehen. Diese sollten Ihnen Spaß machen und Sie nicht überfordern. Wenn Sie früher etwas lange gemacht haben wie Kartenspielen, vergessen Sie die Regeln vermutlich nicht so leicht. Erscheinen Ihnen Ihre alten Hobbys doch zu schwierig, entdecken Sie vielleicht etwas Neues für sich wie Malen. Sie können auch in speziellen Gruppen für Menschen mit Demenz Freizeit verbringen. Wo Sie solche Gruppen finden, erfahren Sie zum Beispiel hier: www.deutsche-alzheimer.de/adressen.

Sportschuh

Körperlich in Bewegung bleiben

Regelmäßige Bewegung kann dabei helfen länger selbstständig zu bleiben. Das können alltägliche Aufgaben zu Hause sein, beispielsweise Gartenarbeit. Oder Sie erledigen Ihre Einkäufe selbst, wenn Sie sich noch gut orientieren können. Vielleicht haben Sie auch Lust auf Sport: Spazierengehen, Wandern, Tanzen, Schwimmen oder Gymnastik machen vielen Menschen Spaß und verhindern, dass man sich zu Hause einigelt. 

Notizzettel

Den Alltag planen und vereinfachen

Ein Tages- oder Wochenplan erinnert Sie daran, was Sie im Laufe des Tages oder der Woche tun wollen. Notieren Sie darauf Ihre Termine und was Sie dorthin mitnehmen wollen. Feste Gewohnheiten und Abläufe geben vielen Betroffenen Sicherheit im Alltag. 

Gestalten Sie Ihren Alltag so einfach wie möglich. Kochen Sie sich z. B. einfache Gerichte, die sie kennen, oder verwenden Sie Fertigprodukte. Telefone mit großen Tasten erleichtern das Telefonieren. Wenn Sie Ihren Hausrat verkleinern, finden Sie Dinge leichter wieder. 

Apfel und Wasserflasche

Sich ausgewogen ernähren und ausreichend trinken

Bei manchen Menschen mit Demenz verändert sich das Hunger- und Durstgefühl. Auch der Geschmackssinn lässt häufig nach. Achten Sie darauf, sich trotzdem ausgewogen zu ernähren. Man kann auch versuchen, den Appetit durch kräftig gewürzte Speisen wieder anzuregen. Legen Sie auch regelmäßige Essenszeiten fest, etwa in einem Tagesplan. Oder lassen Sie sich von Freunden, Verwandten oder Nachbarn telefonisch an die Mahlzeiten erinnern. Essen Sie lieber in Gemeinschaft? Vielleicht können Sie hin und wieder mit Freunden oder Angehörigen gemeinsam essen. Vielleicht gibt es an Ihrem Wohnort auch ehrenamtliche Helfer, um Ihnen beim Kochen und Essen Gesellschaft zu leisten? Denken Sie auch daran, ausreichend zu trinken. Stellen Sie an verschiedene Orte in Ihrer Wohnung Getränke, um sich ans Trinken zu erinnern. 

Weitere Praxistipps zum Thema Essen und Trinken können Sie hier nachlesen: www.zqp.de/wp-content/uploads/ZQP-Ratgeber_EssenUndTrinken.pdf.

Sonne und Mond mit Wolken

Tag- und Nachtrhythmus wiederherstellen

Demenz kann das natürliche Zeitgefühl durcheinanderbringen. Dadurch geht der Tag- und Nachtrhythmus verloren. Sie können Ihrem Körper helfen, trotzdem im Rhythmus zu bleiben. Umgeben Sie sich tagsüber mit viel Licht und gehen Sie am besten auch nach draußen. Wenn Sie sich am Tag viel bewegen und aktiv sind, kommen Sie vielleicht abends besser zur Ruhe. Manchen Menschen helfen kleine Rituale wie ein Glas Milch mit Honig zum Einschlafen. Auch Entspannungsverfahren lassen sich bei Demenz im Frühstadium noch erlernen. Wenn Sie nachts häufig aufwachen und aufstehen, trägt Licht mit Bewegungsmelder dazu bei, Stürze zu vermeiden.

Kalender

Gedächtnisstützen nutzen

Bewahren Sie Dinge, die Sie oft brauchen, wie Schlüssel und Geldbörse, an einem festen Ort auf. Deponieren Sie einen zweiten Wohnungsschlüssel bei Nachbarn oder Freunden, für den Fall, dass der Schlüssel doch mal verloren geht. Wichtige Telefonnummern von Freunden, Verwandten und Ärzten können Sie auf einem großen Blatt Papier notieren, das neben dem Telefon liegt. Auch eine Pinnwand eignet sich, um Zettel mit wichtigen Notizen und Telefonnummern immer wieder zu finden. Ein großer Kalender, den Sie gut sichtbar aufhängen, wird Sie an Termine und Verabredungen erinnern. Große Wanduhren, übersichtliche Wochenplaner und Abreißkalender könnten Sie ebenfalls dabei unterstützen, sich zeitlich zu orientieren und Termine nicht zu vergessen. Anderen hilft es mehr, wenn Freunde oder Verwandte sie an wichtige Termine wie Arztbesuche persönlich oder telefonisch erinnern. 

Weitere Informationen zur Umsetzung dieser Tipps erhalten Sie unter: www.wegweiser-demenz.de

Anlaufstellen für Menschen mit Demenz

Was leisten Selbsthilfegruppen für Menschen mit Demenz?  Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Vielen Menschen mit beginnender Demenz nimmt es eine Last von den Schultern, wenn sie mit anderen Betroffenen über die Erkrankung reden. In Selbsthilfegruppen lernen Sie, über Probleme zu sprechen und praktische Lösungen für den Alltag zu finden. In einer Selbsthilfegruppe besteht Schweigepflicht. Die Einzelnen bestimmen selbst, was sie den anderen anvertrauen möchten und wie sie mit Lösungsvorschlägen umgehen. Manche Menschen wünschen sich auch Gleichgesinnte, mit denen sie gemeinsam ihre Freizeit gestalten können. Dafür gibt es sogenannte Betreuungsgruppen. Sie bieten Freizeit-Aktivitäten speziell für Menschen mit Demenz an. Solche Gruppen werden in der Regel von Fachkräften oder geschulten Ehrenamtlichen begleitet.

Wo finde ich (Selbsthilfe-)Gruppen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

(Selbsthilfe-)Gruppen für Menschen mit Demenz finden Sie auf der Webseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter: www.deutsche-alzheimer.de/adressen.

Welche Ärzte sind bei Demenz zuständig? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die Hausärztin ist die erste Anlaufstelle für Menschen mit Demenz. Sie zieht bei Bedarf einen Facharzt für Erkrankungen (Neurologen) des Nervensystems hinzu. Auch Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie können an der Behandlung mitwirken. Möglicherweise überweist der Hausarzt Sie auch an eine sogenannte Gedächtnis-Sprechstunde. Dabei handelt es sich um spezialisierte Einrichtungen, in denen man Gedächtnis-Störungen untersucht.
Falls Sie selbst noch keinen passenden Arzt gefunden haben, hilft die Weiße Liste, ein Projekt der Bertelsmann-Stiftung: www.weisse-liste.de.

Wo finde ich weiterführende Informationen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) bietet auf ihrer Webseite viele weiterführende Informationen, z. B. zu rechtlichen und finanziellen Hilfen. Zu den Angeboten gehört auch das Alzheimer-Telefon. Dieses bietet bundesweit Hilfe und professionelle Beratung für Menschen mit Demenz, Angehörige und alle Interessierten, auch in türkischer Sprache.

Die Webseite  der Deutschen Alzheimer Gesellschaft finden Sie im Internet unter: www.deutsche-alzheimer.de/.

Weiterführende Informationen wie z. B. den Online-Ratgeber Pflege finden Sie auf der Webseite  des Bundesministeriums für Gesundheit unter: www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege.html.

Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte