Behandlung ohne Medikamente
Behandlungen ohne Medikamente dienen in der Regel dazu, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Erkrankten zu erhalten oder zu steigern. Weitere mögliche Ziele sind folgende:
- geistige und körperliche Fähigkeiten sowie Selbständigkeit erhalten und fördern
- psychische Beschwerden verringern, z. B. aggressives Verhalten oder starke innere Unruhe mit Bewegungsdrang
Es gibt viele verschiedene Behandlungsangebote für Menschen mit Demenz. Bei der Auswahl stehen neben der Demenz-Form vor allem die Persönlichkeit und die Lebenssituation des Menschen mit Demenz im Vordergrund. Auch das Krankheits-Stadium und die jeweiligen Beschwerden können eine Rolle spielen. Wichtig ist, dass ihnen die Behandlung guttut und sie sich nicht überfordert fühlen. Die Behandlungen sind einzeln oder in der Gruppe möglich und werden von Fachleuten angeleitet
Zu den verbreiteten nicht medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zählen:
Neben den hier aufgezählten Verfahren gibt es noch viele weitere. Wenn Sie eine bestimmte Therapie ausprobieren möchten, können Sie Ihren behandelnden Arzt, Ihre Ärztin danach fragen. Die meisten Behandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen oder zu einem gewissen Teil auch von der Pflegeversicherung bezahlt.
Behandlung mit Medikamenten
Medikamente haben in der Behandlung von Demenz zwei Ziele. Zum einen sollen sie geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Orientierungsvermögen für eine Weile verbessern oder den Abbau dieser Fähigkeiten verzögern. Zum anderen sind sie dazu gedacht, die psychischen Beschwerden der Demenz zu lindern. Viele Menschen mit Demenz fühlen sich niedergeschlagen, leicht reizbar oder innerlich aufgewühlt. Dies kann dazu führen, dass sie nicht mehr am Sozialleben teilnehmen oder schnell mit anderen Menschen in Streit geraten.
Welches Medikament bei Demenz in Frage kommt, hängt auch von der Demenz-Form ab. Es gibt nicht für jede Demenz-Form ein passendes Medikament.
Im Folgenden werden Medikamente aufgeführt, die bei Demenz zum Einsatz kommen können. Dies ist keine Aussage darüber, ob die Medikamente einen Nutzen haben und, wenn ja, welchen.
Je nachdem, welche Demenz-Form man hat, kommen verschiedene Medikamente infrage. So versucht man z. B. bei vaskulären Demenz in erster Linie den Blutdruck und die Blutfett-Werte zu senken, sofern diese krankhaft erhöht sind, um dadurch weitere Schädigungen des Gehirns zu verhindern. Für die frontotemporale Demenz gibt es bisher keine Medikamente, die den Abbau geistiger Fähigkeiten verhindern.
Bei anderen Demenz-Formen werden üblicherweise Cholinesterase-Hemmer, Memantin und Ginkgo biloba verordnet. Über Vor- und Nachteile der jeweiligen Medikamente informiert Sie Ihr Arzt, Ihre Ärztin.
Veränderungen im Gehirn können bei Menschen mit Demenz psychische Probleme verursachen. So können sie sich z. B. niedergeschlagen, gereizt oder aufgewühlt fühlen. Häufig gibt es bestimmte Auslöser für diese Beschwerden, z. B. Veränderungen in der Wohnumgebung, Lärm, Schmerzen oder unangenehme Begegnungen mit anderen Menschen. Solche Auslöser können dazu führen, dass Menschen mit Demenz unfreundlich oder sogar streitlustig reagieren.
Bei psychischen Beschwerden kann man zunächst versuchen, die Auslöser zu vermeiden, z. B. die Schmerzen zu behandeln. Auch verschiedene Behandlungen ohne Medikamente können helfen, unangenehme Gefühle aufzulösen. Angehörige können in Schulungen lernen, richtig mit Ihnen umzugehen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente gegen Depression, die die Stimmung verbessern sollen. Andere Medikamente wie Neuroleptika können übermäßige Streitlust und Aggressionen mindern. Es können unter Umständen auch Medikamente eingesetzt werden, die beruhigend wirken.