Ich heiße Fatma Loose, bin 67er Jahrgang und im Sommer 2019 begannen die Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich.
Und die Ursache konnte bis heute nicht festgestellt werden.
Die ersten Symptome habe ich bei der Arbeit festgestellt. Wir sitzen ja die meiste Zeit am Schreibtisch, ich ja auch.
Und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich mich ein bisschen krumm hinsetzen musste, weil das zog sich von der Mitte runter nach unten. Und nur, wenn ich krumm gesessen habe, war es besser. Sobald ich dann wieder etwas gerade gesessen habe, so wie jetzt, gingen die Schmerzen wieder los.
Ich bin dann zum Arzt gegangen eines Tages und habe ihm das erklärt. Er hat das untersucht, abgeklopft und hat gesagt: "Das ist alles normal, es ist alles in Ordnung." Er hat mir dann eine Spritze gegeben, weil er der Meinung war, es ist nur eine Verspannung. Das hat aber leider nichts gebracht.
Nachdem nun auch der Betriebsarzt Sport empfohlen hat oder Gymnastik, und das auch nicht so ernst genommen hat, auch nicht untersucht hat wirklich, weder Röntgen noch sonst irgend etwas... Da kam mir der Gedanke, ob ich mir das irgendwie einbilde. Aber das ist ja nun keine Einbildung, die Schmerzen sind ja da. Die kommen und gehen. Die wünscht man sich ja nicht. Ja, da kamen auch Selbstzweifel. Vielleicht liegt es ja auch an etwas ganz anderem, psychisch, aber auch nicht. Ich bin ja psychisch nicht krank. Mir geht´s gut.
Da ich Medikamente ablehne gegen Schmerzen, bewege ich mich viel, indem ich aufs Laufband steige mit viel Neigung.Ich gehe spazieren. Oder ich laufe zu Fuß nach Hause von der Arbeit. Das ist auch eine Stunde Fußmarsch. Oder ich stretche und dehne mich, also was den Rücken angeht. Oder ich lasse mich einfach von der Stange an der Tür abhängen quasi. Das hilft dann schon ein bisschen, lindert sie ein bisschen, aber weg sind die trotzdem nicht, die Schmerzen. Aber es hilft.
Zu den ganzen Bewegungen, die ich mache, um die Schmerzen zu lindern, habe ich noch das Tanzen angefangen, und zwar das Stepptanzen. Es sieht locker aus, aber es ist doch ziemlich anstrengend. Aber, weil nichts auf den Rücken drückt, ist es schön entspannend. Und es hebt auch die Laune.
Es gibt Zeiten, da kann ich mich gut ablenken. Dann denke ich auch nicht an die Schmerzen. Ich spüre sie dann, aber ich lenke mich durch Bewegung oder so ab. Und dann gibt es Tage, an denen ich gekrümmt dasitze und mich frage, warum die so intensiv sind. Manchmal sind die tagelang da und da muss ich mich in allem bremsen, was ich tue. Und wenn die dann wieder weg sind, plötzlich, dann kann ich wieder Gas geben.
Ich für mich habe mich entschieden, dass ich, jetzt erst recht, alles noch intensiver erleben möchte. Und mein Motto lautet für mich: "Tu alles, um diese Schmerzen zu verdrängen." Denn mit dem Geist schafft man auch viel Kraft, um das auch zu ertragen. Ansonsten würde man irgendwo in einer Ecke versauern und verbittert rumsitzen. Was alles noch schlimmer machen würde.