Berlin, 19. Januar 2023 – Antriebslosigkeit, Angststörungen, Depression: Bei seelischen Beschwerden oder Erkrankungen suchen viele Menschen einen Experten, der ihnen hilft. Dabei steht man schnell vor dem Problem: Psychiater, Psychologe oder Psychotherapeut? Drei Begriffe, die nicht so leicht auseinanderzuhalten sind. Wer macht was? Wo ist der Unterschied?

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Psychiater und Psychologen sind Experten der seelischen Gesundheit. Beide dürfen mit einer entsprechenden Weiterbildung als Psychotherapeuten arbeiten und Menschen mit psychischen Problemen behandeln. Doch ihr akademischer Werdegang und ihre Befugnisse unterscheiden sich.

Psychiater haben Medizin studiert

Psychiater haben ein Medizinstudium absolviert. Dabei haben sie sich hauptsächlich mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers beschäftigt und gelernt, diese u.a. mit Medikamenten zu behandeln. Nach dem Medizinstudium folgt eine mehrjährige Facharztausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie. Nach bestandener Facharztprüfung gelten sie als Psychiater und können auch als ärztliche Psychotherapeuten arbeiten. Durch ihre ärztliche Ausbildung dürfen sie auch, Medikamente wie Antidepressiva verschreiben, Patienten körperlich untersuchen oder in eine Klinik einweisen.

Psychologen sind Wissenschaftler

Psychologen haben einen anderen Hintergrund. Sie haben mindestens fünf Jahre Psychologie studiert – die Wissenschaft vom Verhalten, Denken und Fühlen. Sie beschäftigen sich also mit dem Lernen und Verhalten der Menschen, mit ihren Gefühlen und Gedanken. Dieses versuchen sie zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen oder ggf. zu ändern. Nach dem Abschluss können Psychologen z. B. in Personalabteilungen, Schulen, als Coaches oder in der Forschung arbeiten. Um als Psychotherapeuten zu arbeiten, mussten Psychologen bisher eine psychotherapeutische Prüfung und anschließend eine mehrjährige Ausbildung ablegen.

Psychiater oder Psychologe – wer ist der richtige Ansprechpartner?

Haben Menschen das Gefühl, ein psychisches Problem zu haben, wenden sie sich anfangs am besten an ihren Hausarzt oder einen Facharzt für Psychiatrie. Denn Symptome einer psychischen Störung können körperliche Ursachen haben – etwa bei einer Schilddrüsenerkrankung. Schließen Ärzte Umstände wie diese aus, kommt eine Psychotherapie infrage. Welcher Spezialist dann geeigneter ist – ob Psychiater oder Psychologe – hängt vom Einzelfall und der individuellen Situation der Betroffenen ab. 

Zum Teil kommt es vor, dass Patientinnen oder Patienten von zwei Fachleuten betreut werden, sowohl von einem Psychiater als auch von einem Psychologen. Der eine übernimmt die medikamentöse und der andere die psychotherapeutische Seite der Behandlung. Wichtig ist in solchen Fällen, dass alle Parteien Kenntnis voneinander haben und zusammenwirken. So kann gewährleistet werden, dass Betroffene eine gute Behandlung bekommen.

> Wie sie einen Psychotherapeuten finden und wie sie einen Therapieplatz bekommen, erfahren Sie hier.

Was ist eine Psychotherapie? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Psychotherapie bedeutet übersetzt „Behandlung der Seele“ oder Behandlung von seelischen Problemen. Es leitet sich aus dem Altgriechischen „Psyche“ ab, was so viel bedeutet wie Seele, Hauch, Atem. Eine Psychotherapie ist die Behandlung von psychischen Störungen, dazu zählen unter anderem Depressionen, Ängste, Essstörungen, Zwänge oder psychosomatische  Erkrankungen. 

Nicht jeder darf eine Psychotherapie durchführen. In Deutschland ist die Berufsbezeichnung Psychotherapeut rechtlich geschützt. Sie darf nur von Personen ausgeübt werden, die eine Approbation (Berufszulassung) aufgrund des Psychotherapeutengesetzes oder als Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung besitzen.

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