Berlin, 25.01.2021 - Der Puls ist die vom Herzschlag erzeugte Druckwelle. Er verrät, in welchem Takt das Herz Blut durch den Körper pumpt. Wir zeigen Ihnen, wie hoch der Ruhepuls ist – und wie Sie ihn ganz einfach selbst messen.
In der Regel zeigt der Puls an, wie oft unser Herz schlägt. Aufregung, Anstrengung, Genussmittel wie Kaffee, aber auch bestimmte Medikamente oder Krankheiten können den Puls beeinflussen.
Meist misst man den Puls in Ruhe. Dafür braucht man lediglich eine Uhr, zwei bis drei Finger und etwas Zeit. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Film:
Im Schnitt liegt der Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Bei Kindern ist er mit circa 100 Schlägen pro Minute deutlich höher. Er kann je nach Tageszeit schwanken und mal höher, mal niedriger sein. Laut der Deutschen Herzstiftung gilt ein Ruhepuls unter 40 Schlägen pro Minute als zu niedrig. Kommen Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder Ohnmacht hinzu, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Der Puls kann aber auch zu hoch sein. Ursachen sind z. B. Stress, Medikamente oder verschiedene Erkrankungen. So treibt z. B. Fieber den Puls nach oben. Die Deutsche Herzstiftung rät, einen Ruhepuls über 100 Schlägen pro Minute ärztlich abklären zu lassen.
Forscher haben die Daten von 92.000 Menschen im Alter von 18 bis 90 Jahren ausgewertet, die ihren Puls regelmäßig über Fitnessarmbänder gemessen haben. Das Ergebnis: Der Ruhepuls eines einzelnen Menschen verändert sich nur wenig. Abhängig von Geschlecht, Alter und weiteren Faktoren lassen sich aber Unterschiede feststellen:
- Frauen haben meist einen höheren Ruhepuls als Männer, im Schnitt um drei Schläge pro Minute.
- Der Ruhepuls steigt mit fortschreitendem Alter – etwa bis zum 50. Lebensjahr, um dann wieder zu sinken. Mit 80 Jahren ist er im Schnitt drei bis vier Schläge pro Minute langsamer als im Alter von 50.
- Auch der BMI beeinflusst den Ruhepuls. Stark übergewichtige Menschen mit einem BMI über 40 zählen etwa fünf Herzschläge mehr pro Minute.
- Die Schlafdauer spielt ebenfalls eine Rolle: Bei sieben bis acht Stunden pro Nacht haben Männer einen durchschnittlichen Ruhepuls von 63 Schlägen pro Minute, Frauen von 66. Wer mehr oder weniger schläft, zeigt einen leicht höheren Puls mit durchschnittlich zwei Schlägen pro Minute mehr.
- Auch die Jahreszeit hat Einfluss auf unseren Ruhepuls: Im Januar ist er am höchsten, im August am niedrigsten.