Berlin, 07.08.2023 – Mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) können krankhafte Veränderungen im Körper aufgespürt werden – etwa Entzündungen, Verschleißerscheinungen oder Tumoren. Unter Einsatz von Magnetfeldern wird das Körperinnere Schicht für Schicht sichtbar gemacht. Was bei einer MRT-Untersuchung genau passiert, erfahren Sie auf dieser Seite.
Die Magnetresonanztomographie wird auch Kernspintomographie genannt. Mithilfe von Magnetfeldern werden Bilder vom Körper erstellt. Deshalb zählt man die MRT zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Anders als beim Röntgen oder CT wird bei der MRT keine Röntgenstrahlung benötigt.
MRT-Bilder werden mit einem Magnetresonanztomographen erzeugt. Das ist ein röhrenförmiges Gerät, in das der Patient auf einer Liege hineingeschoben wird. In der Röhrenwand liegen elektrische Spulen, die ein sehr starkes Magnetfeld mit pulsierenden Radiowellen erzeugen.
Die Kerne von Wasserstoff-Atomen in unserem Körper werden durch dieses Magnetfeld in Reih und Glied ausgerichtet - ähnlich einer Kompassnadel, die mit einem Magnet gelenkt werden kann. Radiowellen sorgen dafür, dass sich diese Ausrichtung der Atomkerne kurz ändert Dabei entstehen Signale, die sich je nach Zusammensetzung des Gewebes unterscheiden. Ein Computer rechnet die unterschiedlichen Signale dann in Schwarz-Weiß-Bilder um.
Die MRT eignet sich besonders gut, um weiche Gewebe wie Gehirn, Herz, die weibliche Brust oder Bauchorgane darzustellen. Aber auch Bandscheiben, Gelenke, Muskeln oder Blutgefäße können mit dem Verfahren untersucht werden.
Alle diese Gewebe enthalten große Mengen an Wasser oder Wasserstoff-Atomen. Dadurch sind sie auf MRT-Bildern sehr gut sichtbar. Gewebe mit wenig Wasser, z. B. Knochen, werden im MRT nicht gut abgebildet. Das erklärt auch, warum sich die MRT nicht so gut für die Beurteilung von Knochenbrüchen eignet.
Da die Röhre ein enorm starkes Magnetfeld erzeugt, sollten möglichst keine Gegenstände aus Metall in den Untersuchungsraum gelangen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich diese Gegenstände erhitzen und Verbrennungen verursachen oder aber ins Rutschen geraten. Außerdem kann das Magnetfeld Implantate wie Herzschrittmacher in ihrer Funktion stören. Umgekehrt kann Metall im oder am Körper die Qualität der MRT-Bilder beeinträchtigen. Deshalb sind vor der Untersuchung einige Vorsichtsmaßnahmen wichtig:
Sobald alles an störendem Metall entfernt ist, kann die eigentliche Untersuchung beginnen. Als erstes erhalten Sie einen Gehörschutz oder Kopfhörer. Denn in der Röhre klopft und knattert es laut. Während der Untersuchung sind Sie mit einem medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA) in Kontakt: Einmal über die Kopfhörer und außerdem noch über eine Notfallklingel. Der Radiologieassistent kann Sie auch jederzeit sehen und hören.
So geschützt und abgesichert, gleiten Sie nun auf einer Liege in die Röhre hinein. Jetzt heißt es so still zu liegen wie möglich, damit die Bilder nicht verwackeln. Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei.
Da Sie in der MRT-Röhre einige Zeit ausharren müssen, ist es wichtig, dass Sie bequem liegen – gegebenenfalls helfen dabei Kissen. Je nachdem, welche Körperregion untersucht werden soll, kann eine MRT-Untersuchung etwa 20 Minuten, aber auch bis zu einer Stunde dauern.
So manch einem mit Angst vor engen Räumen („Platzangst“) graut vor der Röhre. Für diese Patienten können offene MRT-Geräte eine Alternative sein. Die Spule läuft hier nicht kreisförmig um den Patienten herum, sondern ist auf zwei dicke Scheiben aufgeteilt, zwischen denen der Patient liegt und hinausschauen kann. Allerdings gehen Untersuchungen in offenen Geräten oftmals mit einer längeren Untersuchungsdauer und einer schlechteren Bildqualität einher.
Mittlerweile stehen auch offene MRT-Geräte zur Verfügung, die eine Untersuchung im Stehen, Sitzen und weiteren Positionen erlauben. Diese kommen zum Beispiel bei speziellen Untersuchungen der Wirbelsäule oder der Gelenke zur Anwendung. Offene MRT-Geräte eignen sich außerdem für stark übergewichtige Patienten, für die die klassische Röhre zu eng ist. Gesetzlich Versicherte sollten vor der Untersuchung ihre Krankankasse fragen, ob diese die Kosten für ein offenes MRT übernimmt.
Bei manchen MRT-Untersuchungen können Kontrastmittel helfen, bestimmte Organe und Gewebe besser sichtbar zu machen. Kontrastmittel werden zum Beispiel eingesetzt, wenn nach Tumoren oder Schäden an den Blutgefäßen gesucht wird. Damit lassen sich auf den Bildern die einzelnen Gewebe stärker voneinander abgrenzen und besser erkennen.
Das Kontrastmittel wird vor der Untersuchung in die Blutbahn gespritzt. Wenn Sie Nierenerkrankungen haben oder früher schon einmal allergisch auf Kontrastmittel reagiert haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.