Erfahrungsberichte
Hilfestellungen im Alltag mit Arthrose
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die Menschen mit Arthrose den Alltag erleichtern können. Dabei kommt es immer auf die individuellen Beschwerden und Problemlösungen an.
Jeder geht unterschiedlich mit der Erkrankung um. Sie können viel selbst tun. Das Stichwort dabei ist Selbstmanagement. Gemeint sind damit Verhaltensmaßnahmen, die Sie darin unterstützen, eine aktive Rolle im Umgang mit Ihrer Krankheit zu übernehmen. Damit können Sie Ihre Lebensqualität und die Behandlungsergebnisse verbessern. Dies ersetzt jedoch nicht eine medizinische Behandlung.
4 Tipps, um die eigene Rolle im Umgang mit Kniearthrose zu stärken:
- Handlungen planen und gesundheitsfördernde Maßnahmen umsetzen: Bei gewünschten Verhaltensänderungen kann ein ein- bis zweiwöchiger Plan hilfreich sein.
- Sich und seine Symptome beobachten: Wenn Sie sich stärker über den Verlauf und die Intensität Ihrer Schmerzen bewusst werden, kommen Sie besser zu Lösungen im Alltag. Um das Bewusstsein dafür zu fördern, können Sie Ihr Schmerzverhalten in ein Schmerztagebuch eintragen.
- Ziele setzen: Sie können sich, zusammen mit Expertinnen und Experten, persönliche Ziele zur Linderung von Schmerzen setzen.
- Ressourcen nutzen: Es gibt zahlreiche Angebote und Programme für Betroffene. Um das Geeignete zu finden, empfehlen wir Ihnen, seriöse und unseriöse Gesundheitsinformationen im Internet voneinander unterscheiden zu lernen. 6 Tipps finden Sie hier.
Übungen zum Kraftaufbau rund um das Knie
Schmerztagebuch Kniearthrose
FAQs rund um den Alltag mit Kniearthrose
Wie kann man seine Wohnung sicher einrichten, um Stürze zu vermeiden? Kann ein federndes Schuhwerk die Belastung des Kniegelenks verringern? Gibt es bestimmte Nahrungsmittel, die bei Kniearthrose helfen? Es werden viele Maßnahmen diskutiert, die Betroffene von Kniearthrose im Alltag umsetzen können. Mehr dazu erfahren Sie in den folgenden FAQs.
Es gibt unterschiedliche orthopädische Hilfsmittel, die je nach individuellem Krankheitszustand geeignet sein können. So kann für den einen beispielsweise ein Schuh mit gedämpfter Sohle sinnvoll sein, um die Belastung der betroffenen Gelenke zu verringern. Anderen helfen Gelenkschienen, sogenannte Orthesen, insbesondere wenn das Gelenk instabil ist. Die Wirkung aller dieser Hilfsmittel ist bislang aber nicht ausreichend erforscht. Gehhilfen wie Gehstöcke oder Rollatoren wiederum verringern die Gefahr, dass Sie stürzen. Sie helfen vor allem bei fortgeschrittener Arthrose der Kniegelenke.
Generell gilt der Rat: Beim Thema Hilfsmittel können Sie sich am besten von Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt informieren lassen. Eine Expertin, ein Experte (z. B. für Physiotherapie) kann Ihnen erklären, wie man die Hilfsmittel richtig nutzt.
In einer im Jahr 2014 veröffentlichten systematischen Übersichtsarbeit der Cochrane Collaboration wurde die Wirkung von 33 medizinischen Kräutern bei Patientinnen und Patienten mit abgenutzten Hüft- oder Kniegelenken untersucht. Das Ergebnis: Die Autoren können Teufelskralle sowie die meisten anderen pflanzlichen Mittel bei Arthrose weder empfehlen noch können sie davon abraten.
Einzig für Weihrauch, dessen Extrakte als Tablette oder Kapsel eingenommen werden können, gibt es vorsichtige Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit. Die Nebenwirkungen sind bisher wenig erforscht.
Anlaufstellen für Betroffene: Selbsthilfegruppen und Arztsuche
Sich mit anderen Betroffenen über die Erkrankung auszutauschen, kann in vielen Fällen hilfreich dabei sein, einen Umgang mit ihr zu finden und sich nicht allein mit den damit verbundenen Beschwernissen zu fühlen. Selbsthilfegruppen unterstützen Betroffene, aber auch Angehörige dabei, ihre Probleme zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und praktische Lösungen zu finden. Gemeinsam befasst man sich mit der Bewältigung der Krankheit und den damit einhergehenden psychischen und sozialen Problemen.
In einer Selbsthilfegruppe besteht Schweigepflicht. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenfrei. Jeder bestimmt selbst, was er den anderen anvertrauen möchte und wie er mit Lösungsvorschlägen umgeht.
In vielen Städten und Regionen arbeiten „Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen (KIS)“. Hierhin können Sie sich wenden, wenn Sie mit einer Selbsthilfegruppe für Arthrosepatientinnen und -patienten Kontakt aufnehmen möchten. Da diese Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen ausschließlich regional agieren, gibt es keine zentrale Anlaufstelle. Die KIS in Berlin ist beispielsweise erreichbar unter: kisberlin.de
Zusätzlich besteht die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), eine bundesweite Informations- und Vermittlungsstelle im Bereich Selbsthilfe in Deutschland. Dazu gehört auch eine Datenbanksuche, um eine Selbsthilfegruppe oder einen Ansprechpartner zu suchen: nakos.de
Die Hausärztin, der Hausarzt zieht bei Bedarf Fachärzte hinzu. Gesund.bund.de unterstützt Sie bei der Suche nach der passenden Ärztin, dem passenden Arzt. Mehr Informationen finden Sie auf gesund.bund.de
Erste Anlaufstelle sollte aber wie bei allen Gesundheitsproblemen die Hausärztin oder der Hausarzt bleiben. Sie haben den Überblick über alle Erkrankungen – nicht nur an den Gelenken, die den Arthroseverlauf und die Behandlung beeinflussen können. Hausärzte können zudem besser beurteilen, welchen Einfluss Ihre Arthrosebeschwerden auf Ihren Alltag, auf Ihre Lebensqualität und auf Ihre sozialen Beziehungen haben können.