Diagnostik
Um Grippe festzustellen, werden folgende Aspekte ärztlich beurteilt:
- Jahreszeit, aktuell bestehende Grippewelle oder Epidemie
- Grippetypisches Beschwerdebild, gekennzeichnet durch plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder Schüttelfrost, trockenem Husten und Halsschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen und/ oder Kopfschmerzen
Der Arzt oder die Ärztin wird im ersten Schritt die aktuellen gesundheitlichen Beschwerden, den Krankheitsverlauf und den allgemeinen Gesundheitszustand erfragen. Anschließend erfolgt eine genaue körperliche Untersuchung, insbesondere von Mund, Rachenraum und Ohren, sowie das Abhören und Abklopfen des Rückens über der Lunge und das Abhören des Herzens. Des Weiteren wird der allgemeine Gesundheitszustand ärztlich beurteilt.
Weiterführende Untersuchungen wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung der Lunge können folgen, wenn eine Lungenentzündung erkannt oder ausgeschlossen werden soll.
Da andere Atemwegserkrankungen ähnliche Symptome wie die Grippe hervorrufen können, kann eine Sicherung der Diagnose nur durch die Laboruntersuchung zum Beispiel eines Abstrichs im Nasen-Rachen-Raum erfolgen.
Während bekannter Grippewellen haben das Beschwerdebild und die körperliche Untersuchung jedoch eine gute Vorhersagekraft, um die Diagnose Grippe ärztlich stellen zu können.
Die folgenden Erkrankungen werden beispielsweise bei der klinischen Diagnose von Grippe ausgeschlossen:
- Erkältungskrankheiten durch andere Viren
- Infektionen mit RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), vor allem bei Kleinkindern
- Infektionen mit dem humanen Zytomegalievirus (HCMV)
- Lungenentzündungen anderer Ursache
- Keuchhusten (Pertussis) bei Kindern