Aktualisiert am 14. November 2022, erstellt am 6. Dezember 2021  
Wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Dagmar Lühmann, Prof. Dr. med. Martin Scherer

Hinweis: Der Impfstoff Vaxzevria der Fima AstraZeneca ist seit Ende 2021 in Deutschland nicht mehr verfügbar.

Der Impfstoff Vaxzevria (ursprünglich „COVID-19 Vaccine AstraZeneca“) wird von der Firma AstraZeneca hergestellt. Es handelt sich um einen Vektorimpfstoff. Er wurde am 29.01.2021 in Deutschland zugelassen. 

Nach der Impfung mit Vaxzevria kam es zu sehr seltenen Nebenwirkungen, wie z. B. Blutgerinnsel bei gleichzeitigen Blutgerinnungs-Störungen. Außerdem traten seltene Fälle von Guillain-Barré-Syndrom auf. Aufgrund dieser Nebenwirkungen empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) den Impfstoff im April 2021 nur noch für Menschen über 60 Jahren. Seit Ende 2021 ist der Impfstoff in Deutschland nicht mehr verfügbar. Der Bedarf wurde hierzulande durch die Impfstoffe anderer Hersteller gedeckt.

Welche Auffrischungsimpfungen werden empfohlen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Für Menschen, die die eine oder sogar beide Impfungen für den Grundschutz mit Vaxzevria erhalten haben, empfiehlt die STIKO derzeit eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Die Auffrischungsimpfung sollte mit einem Abstand von mindestens 6 Monaten zur zweiten Impfdosis durchgeführt werden. Nach Möglichkeit sollte man einen mRNA-Impfstoff nehmen, der an die Omikron-Variante angepasst ist.

Was weiß man über seltene Nebenwirkungen bei Vaxzevria? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nach der millionenfachen Impfung seit der Zulassung des Impfstoffes sind sehr seltene Nebenwirkungen erkannt worden.

Eine solche sehr seltene Nebenwirkung ist die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) bei gleichzeitig erniedrigter Zahl an Blutplättchen, auch als Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) bezeichnet. Diese Nebenwirkung kann mit Blutungen einhergehen. Zudem finden sich Blutgerinnsel auch an ungewöhnlichen Stellen wie z.B. den Hirn- oder Lebervenen. Meistens tritt das TTS innerhalb von drei Wochen nach der Impfung auf. Anzeichen sind v.a. Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen, Schmerzen im Bein oder anhaltende Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, starke oder anhaltende Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Krampfanfälle oder einige Tage nach der Impfung auftretende Blutergüsse an anderen Stellen als der Einstichstelle. Beim Auftreten einzelner oder aller genannten Symptome wenige Tage nach einer Impfung mit Vaxzevria sollte umgehend ein Arzt, eine Ärztin aufgesucht werden.

Dem für die Impfstoffsicherheit zuständigen Paul-Ehrlich-Institut liegt derzeit eine Melderate von 0,9 TTS-Fällen pro 100.000 Impfungen mit Vaxzevria vor.

Was weiß man über Guillain-Barré-Syndrom? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nach der Impfung mit Vaxzevria sind seltene Fälle von Guillain-Barré-Syndrom (GBS) als Nebenwirkung der Impfung mit Vaxzevria aufgetreten. 

GBS ist eine akute Entzündung des Nervensystems. Zu Symptomen zählen u.a. Lähmungen von zunächst Beinen, die aufsteigen können. Auch die Atmung kann beeinträchtigt sein. Nach entsprechender Behandlung gehen die Symptome in den meisten Fällen wieder weg. Manchmal können die Beschwerden aber bestehen bleiben. 

In der Zulassungsstudie sind keine Fälle von GBS aufgetreten, da es sich um eine sehr seltene Nebenwirkung handelt. Seitdem wurden wesentlich mehr Menschen mit Vaxzevria geimpft – auch in Deutschland.  

Dem Paul-Ehrlich-Institut liegt derzeit eine Melderate von 1,08 Guillain-Barré-Syndrom-Fällen pro 100.000 Impfungen mit Vaxzevria vor. 

Die Informationen stellen keine endgültige Bewertung dar, sondern basieren auf den besten derzeit verfügbaren Erkenntnissen.

Quellen Interessenkonflikte