Zuletzt aktualisiert am 8. Juni 2023 
Wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Dagmar Lühmann, Prof. Dr. med. Martin Scherer

Der Covid-19-Impfstoff Jcovden, früher "Covid-19 Vaccine Janssen", wird von der Firma Janssen-Cilag hergestellt, einer Tochterfirma von Johnson & Johnson. Er ist seit dem 11. März 2021 in Deutschland für die Impfung von Personen ab 18 Jahren zugelassen. Seit der Veröffentlichung der Zulassungsstudie gibt es weitere Erkenntnisse zu diesem Impfstoff. Auf dieser Seite Stelle wir ausgewählte wichtige Ergebnisse aus diesen Untersuchungen vor.

Was empfiehlt die STIKO aktuell zum JCOVDEN-Impfstoff? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass die Wirksamkeit des Jcovden-Impfstoffs – im Vergleich zu den anderen in Deutschland zugelassenen Impfstoffen – geringer ausfällt.

Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) den Impfschutz nach einer Dosis mit dem Covid-19-Vaccine von Johnson & Johnson mit einer zusätzlichen Dosis eines mRNA-Impfstoffes zu verbessern. Personen unter 30 Jahren sollen als zweite Dosis den Impfstoff Comirnaty (Biontech/Pfizer) bekommen, Personen ab 30 Jahren können als zweite Impfung Comirnaty oder Spikevax (Moderna) erhalten.

Darüber hinaus wird auch eine Auffrischungs-Impfung im Abstand von mindestens drei Monaten zur zweiten Impfung empfohlen. Die Auffrischung sollte ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen.

Aktuell empfiehlt die STIKO den Impfstoff für Personen ab 60 Jahren zu verwenden. Die Impfung jüngerer Personen ist aber nach sorgfältiger ärztlicher Aufklärung und individueller Entscheidung der impfwilligen Person möglich. 

Warum empfiehlt die STIKO die Anwendung bei Personen ab 60 Jahren?

Was weiß man über eine spezielle Form von Thrombosen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nach der millionenfachen Impfung seit der Zulassung des Impfstoffes sind sehr seltene Nebenwirkungen erkannt worden. Eine solche sehr seltene Nebenwirkung ist die Bildung von Blutgerinnsel (Thrombosen) bei gleichzeitig erniedrigter Zahl an Blutplättchen, auch als Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) bezeichnet. 

Diese Nebenwirkung kann mit Blutungen einhergehen. Zudem finden sich die Blutgerinnsel auch an ungewöhnlichen Stellen wie z. B. den Hirn- oder Lebervenen. Meistens tritt das TTS innerhalb von drei Wochen nach der Impfung auf. Anzeichen sind v. a. Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen, Schmerzen im Bein oder anhaltende Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, starke oder anhaltende Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Krampfanfälle oder einige Tage nach der Impfung auftretende Blutergüsse an anderen Stellen als der Einstichstelle. Treten einzelne oder alle genannten Symptome wenige Tage nach einer Impfung mit dem Jcovden-Impfstoff auf, sollte umgehend ein Arzt, eine Ärztin aufgesucht werden.

Stand Anfang September 2022 berichtet das in Deutschland für die Impfstoffsicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut, dass umgerechnet etwa 4 TTS Fälle pro 1.000.000 Impfungen gemeldet wurden. Bei den Angaben handelt es sich um die Verdachtsfälle, die dem Paul-Ehrlich Institut gemeldet wurden. 

Was weiß man über Guillain-Barré-Syndrom? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nach der Impfung mit dem Impfstoff Jcovden sind seltene Fälle von Guillain-Barré-Syndrom (GBS) als Nebenwirkung des Impfstoffes von Johnson & Johnson aufgetreten. 

GBS ist eine akute Entzündung des Nervensystems. Zu den Symptomen zählen u. a. Lähmungen, die in den Beinen beginnen und dann aufsteigen können. Auch die Atmung kann beeinträchtigt sein. Nach entsprechender Behandlung gehen die Symptome in den meisten Fällen wieder weg. Manchmal können die Beschwerden aber bestehen bleiben. 

In der Zulassungsstudie sind keine Fälle von GBS aufgetreten, da es sich um eine sehr seltene Nebenwirkung handelt. Seitdem wurden wesentlich mehr Menschen mit dem Covid-19-Impfstoff Jcovden geimpft – auch in Deutschland.  

Stand Anfang September 2022 berichtet das in Deutschland für die Impfstoffsicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut, dass umgerechnet etwa 16 GBS-Fälle pro 1.000.000 Impfungen gemeldet wurden. Bei den Angaben handelt es sich um die Verdachtsfälle.

Die Informationen stellen keine endgültige Bewertung dar, sondern basieren auf den besten derzeit verfügbaren Erkenntnissen.

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