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Im Notfall wichtig: Die Blutgruppe

Zum Weltblutspendetag

Pressemitteilung 14.06.2022 - 08:07

Derzeit werden in Deutschland die Blutreserven knapp und die Spendebereitschaft geht zurück. Für Operationen und den Notfall sind diese aber wichtig. Doch viele Menschen kennen nicht einmal die eigene Blutgruppe. Dabei kann dieses Wissen im Notfall Leben retten – nicht nur das Eigene. Anlässlich des Weltblutspendetages informiert die Stiftung Gesundheitswissen zu zahlreichen Fragen rund um das Thema Blut. 

Durch die Adern jedes Menschen fließt es – das Blut, und zwar bei jedem mit einer spezifischen Zusammensetzung. Blut ist lebensnotwendig und wieviel Liter man davon hat, ist abhängig von Körpergröße und Gewicht. Bei einem Erwachsenen mit normalem Körpergewicht sind es etwa fünf bis sieben Liter. Auch Alter und Geschlecht spielen dabei eine Rolle. Übrigens: Bei einer werdenden Mutter sind es noch einmal um die 1,5 Liter mehr als ohne die Schwangerschaft. Mit 55 Prozent macht das Blutplasma den größten Teil des Blutes aus. Es besteht überwiegend aus Wasser. Dazu kommen Nährstoffe, Hormone, Mineralien und Proteine. Die anderen 45 Prozent sind Blutzellen mit roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Blut ist immer rot – allerdings ist es heller und kräftiger, wenn es mehr Sauerstoff enthält.

Von A bis 0: Welche Blutgruppen gibt es? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Um die Blutgruppen einzuteilen, schaut man sich die verschiedenen Merkmale des Blutes an. Daher gibt es auch eine Vielzahl von Blutgruppensystemen, in die man unterteilen kann. Für den medizinischen Alltag nutzt man meist die beiden bekanntesten Systeme: das sogenannte AB0-System und das Rhesus-System. Beim AB0-System schaut man auf bestimmte Bausteine, die auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen sitzen. Diese Bausteine bezeichnet man auch als Antigene – nämlich Antigen A und Antigen B. Besitzt man rote Blutkörperchen mit nur einem der Antigene, ist man entweder Blutgruppe A oder B. Hat die Blutzelle beide Antigene, hat man Blutgruppe AB. Fehlt das Antigen, zählt man zur Blutgruppe 0.

Rhesusfaktor: Negativ oder positiv? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Auch beim Rhesusfaktor D – dem Hauptmerkmal des Rhesus-Blutgruppensystems - handelt es sich um ein Antigen. Lässt er sich im Blut eines Menschen nachweisen, ist dieser „Rhesus-positiv“. Ist das nicht der Fall, spricht man von „Rhesus-negativ“. Am häufigsten sind in Deutschland die Blutgruppen A mit 43 Prozent und 0 mit 41 Prozent vertreten. Seltener kommen B (11 Prozent) und AB (5 Prozent) vor. Die meisten Menschen hierzulande sind Rhesus-positiv. Insgesamt haben nur 15 Prozent der Deutschen Blut mit einem negativen Rhesusfaktor.

Die Blutgruppe: Wichtig für sich und andere Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Blut lässt sich nicht künstlich herstellen – nach einem Unfall, bei einer Operation oder einem medizinischen Notfall sind Menschen auf Spenderblut angewiesen. Dann muss es eine passende Blutgruppe sein, damit es nicht zu einer Abwehrreaktion des Körpers gegen das „fremde“ Blut kommt. Um diese manchmal lebensgefährliche Situation zu vermeiden, testet man Spender- und Empfängerblut. Grundsätzlich verträgt man das Blut der eigenen Blutgruppe. Als Universalblut ist die seltene Blutgruppe 0 negativ begehrt, da es für alle Empfänger verträglich ist. So kann es bei einer zeitkritischen Bluttransfusion Leben retten, ohne auf das Testergebnis warten zu müssen. Allerdings haben nur 6 Prozent der Bevölkerung diese Blutgruppe. 
 

Blutgruppen und Schwangerschaft: Was ist zu beachten? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Auch für Schwangere ist die Blutgruppe bedeutend. Manchmal brauchen auch sie eine Bluttransfusion – etwa, wenn es zu Komplikationen kommt. Aber es gibt noch einen weiteren Grund: Mutter und Kind können unterschiedliche Blutgruppen besitzen. Hier spielt insbesondere der Rhesusfaktor eine Rolle. Ist die Mutter Rhesus-negativ und das Kind Rhesus-positiv kann sich eine Rhesusunverträglichkeit entwickeln. Bei Blutkontakt, z. B. bei der Geburt kann die Mutter Antikörper gegen den Rhesusfaktor des Kindes entwickeln. Unter Umständen können diese Antikörper das Kind dann schädigen. Vor allem auch bei einer erneuten Schwangerschaft mit unterschiedlichen Rhesusmerkmalen von Mutter und Kind, sind die bereits vorhandenen Antikörper im Körper der Mutter lebensgefährlich für das ungeborene Kind.  
 

Bestimmung der Blutgruppe: Wo erfahre ich, welche ich habe? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Welche Blutgruppe man hat, wird derzeit nicht standardmäßig dokumentiert. Erwartet eine Frau ein Baby, wird die Blutgruppe getestet und im Mutterpass eingetragen. Als Blutspender ist die Blutgruppe im Blutspendeausweis vermerkt – bei der Erstspende wird geprüft, ob man geeignet ist sein Blut weiterzugeben und auch die Blutgruppe bestimmt. Auch beim Arzt kann man seine Blutgruppe bestimmen lassen. Allerdings kann das mit Kosten verbunden sein. Hat man schon mal ein Blutbild beim Hausarzt machen lassen, ist es möglich, in der Praxis nachzufragen, ob auch die Blutgruppe bereits erfasst wurde. 
 

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