Diagnose: Kniearthrose
Welche konservativen Behandlungsmethoden gibt es und was versteht man darunter?

Konservative Behandlungsoptionen, das sind alle die Verfahren, die nicht mit Operation zu tun haben. Da wird überhaupt nicht geschnitten. Gar nicht operiert. Und das können medikamentöse oder nichtmedikamentöse Therapien sein. Die generelle Zielsetzung von konservativen Behandlungsmethoden ist eine Verbesserung der Schmerz-Situation. Und eine Verbesserung der Beweglichkeit. Damit das Gehen wieder besser wird. Dass ich besser meiner Alltagstätigkeit nachgehen kann und das im Endeffekt dann eben die Lebensqualität und die Teilhabe am Alltagsleben sich verbessern.

Was kann Physiotherapie oder Krankengymnastik bewirken?

Die Krankengymnastik ist eine Anwendungsform, die man verordnen kann durch eine Heilmittelverordnung und es ist gleichzusetzen mit Physiotherapie. Das heißt Physiotherapeut – Krankengymnast - Das ist EIN Begriff. Und das, was die machen, ist zum einen eine Anleitung zur Selbstübung oder auch Handanlegen an das Gelenk. Das Gelenk bewegen. Es wird manuell und mit Geräten behandelt.
Und das Ziel dieser Anwendungsform und dieser Behandlung ist es, all diese Übungen zu nutzen, die mehr Beweglichkeit in das Gelenk bringen. Die den Kapsel-Band-Apparat und die Muskeln stärken und somit den Funktionserhalt zum einem verbessern und zum anderen wieder sicherstellen. Und das soll dann natürlich auch wieder münden in eine verbesserte Kniegelenksnutzung. Dass ich wieder besser gehen kann, wieder mobiler bin.
Und im fortgeschrittenen Stadium kann es sinnvoll sein dann auch einer Kniegelenksversteifung entgegen zu wirken.

Was versteht man unter physikalischen Behandlungen?

Bei physikalischen Behandlungen muss ich immer an den Physikunterricht denken. Der Physiklehrer, der hat ja auch mit Temperatur gearbeitet. Mit Wärme, Kälte, Licht, Strom, Schallwellen. Das ist – sozusagen - die Klaviatur, auf der wir spielen, wenn wir über physikalische Behandlungen sprechen. Alles das kann man verwenden.
Man kann Kälte auf das Knie geben. Man kann Wärme draufgeben. Man kann mit Stoßwellen arbeiten, mit Ultraschall arbeiten. 
Was das im Einzelfall wirkt, muss man individuell entscheiden. Es gibt keine Studienlage, die eine bestimmte Sache favorisiert. Aber grundsätzlich gibt es viele Menschen, die Linderung erfahren hinsichtlich der Schmerzen, aber auch der Verbesserung der Beweglichkeit.

Was versteht man unter medikamentösen Behandlungen?

Wenn wir über medikamentöse Therapie sprechen, dann meinen wir drei unterschiedliche Dinge: Tabletten, Salben oder Spritzen.
Für alle drei kann man sagen: Es muss eine individuelle Abwägung erfolgen. Es kann manchmal Sinn machen, Tabletten eine Zeit lang kontinuierlich, 
regelmäßig einzunehmen. Es kann aber auch sein, dass man eine Bedarfs-Medikation bevorzugt. Salben können auch bei Bedarf verwendet werden. Und für eine Spritze ins Knie - da braucht es einen ganz bestimmten Grund und eine ganz bestimmte Abwägung.
Manche Medikamente sind auch entzündungslindernd. Und können über diesen Weg dann noch eine Verbesserung am Kniegelenk erreichen.
Grundsätzlich - Was immer ich medikamentös behandle: Es ist dabei wichtig auf Wechselwirkungen, auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen und auf Kontraindikationen zu achten. Was wir nicht wollen ist, die Situation am
Kniegelenk durch ein Medikament verbessern, aber gleichzeitig woanders im Körper dadurch Schaden anzurichten. Insofern muss auch da immer eine Abwägung erfolgen.

Können alle Behandlungsmethoden kombiniert werden?

Es gibt ja durchaus zahlreiche nichtmedikamentöse und medikamentöse konservative Behandlungsmöglichkeiten und die muss man jetzt nicht alle nacheinander abarbeiten. Diese Verfahren sind auch kombiniert anwendbar. Das müssten Sie mit Ihrer Ärztin und Ihrem Arzt besprechen.

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