Um Karies vorzubeugen, setzt man bei den Ursachen und Risikofaktoren der Erkrankung an. Zur Kariesprophylaxe gehören Schritte, die jede und jeder selbst durchführen kann. Außerdem gibt es Maßnahmen, die in der Regel durch zahnärztliches Personal erfolgen.
Karies vorbeugen: Das können Sie selbst tun
In der Zahnarztpraxis steht bei der Kariesprophylaxe die Aufklärung im Vordergrund. Weitere zahnärztliche Maßnahmen sollen Karies vorbeugen. Sie erfolgen in der Regel bei Kontroll- und Früherkennungsuntersuchungen, die Patienten und Patientinnen in Absprache mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt regelmäßig wahrnehmen können.
Karies vorbeugen – diese Möglichkeiten gibt es in der Zahnarztpraxis:
Durch regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen kann Karies früh erkannt und damit frühzeitig behandelt werden. Auch auf Erkrankungen des Zahnfleisches oder der Mundhöhle wird bei diesen Untersuchungen geachtet.
Erste Anzeichen beginnender Karies können kreidig-weiße Flecken auf der Zahnoberfläche sein. Verschiedene Maßnahmen sollen das Voranschreiten der Karies in diesem Stadium verhindern. Sie zielen darauf ab, das übermäßige Herauslösen von Mineralien aus den Zähnen zu stoppen. Zudem sollen Mineralien wieder in die Zähne eingelagert werden.
Bei beginnender Karies muss die Zahnärztin, der Zahnarzt noch nicht gleich bohren. Zunächst können andere Behandlungen wie zum Beispiel eine Fluoridierung der Zähne angewendet werden. Die Karies-Infiltration (Icon®-Therapie) ist eine weitere, vergleichsweise neue Technik, die in einem frühen Kariesstadium eingesetzt werden kann. Dabei wird flüssiger Kunststoff auf den erkrankten Zahn aufgetragen, um die Stellen mit beginnender Karies zu verschließen. So soll die Karies in einem frühen Stadium gestoppt werden, bevor ein „Loch“ entsteht. Der Zahnarzt oder die Zahnärztin muss auch keines bohren, um die Kariesstelle für eine Behandlung zugänglich zu machen.
Die Karies-Infiltration erfolgt in einer Sitzung und ist in der Regel schmerzfrei. Nicht alle Zahnärztinnen und Zahnärzte bieten sie an. Zudem ist sie keine Leistung der Krankenkassen, sondern eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) und muss daher selbst bezahlt werden.
Bei beginnender Karies ist die Zahnoberfläche an der betroffenen Stelle durch die fortlaufend stattfindende Wiedereinlagerung von Mineralien meist noch intakt, während unter der Oberfläche größere Poren vorhanden sind. Deshalb werden die oberflächlichen Mineralien zunächst durch Säure gelöst, damit flüssiger Kunststoff in die darunter liegenden Poren einfließen kann.
In diese Poren zieht der Kunststoff tief ein. Man sagt auch, „er infiltriert“ ‒ und härtet dort aus.
Der ausgehärtete Kunststoff verhindert, dass kariesverursachende Bakterien weiter vordringen können. Auch das Vordringen von Zuckern und Säure, die bei der Kariesentstehung eine Rolle spielen, wird durch den Kunststoff verhindert.