Zu Beginn der Behandlung einigen sich der Arzt, die Ärztin und Betroffene auf ein Ziel, z. B. darauf, einen bestimmten Blutzuckerwert anzustreben. Um dieses Behandlungsziel zu erreichen, beginnt man normalerweise zunächst mit einer Veränderung der Lebensgewohnheiten. Reicht das allein nicht aus, um die Blutzuckerwerte zu senken, können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Welche Behandlung im Einzelnen möglich und sinnvoll ist, hängt unter anderem von den Begleiterkrankungen des Patienten, der Patientin ab. Auch das jeweilige Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenerkrankungen spielt eine Rolle.
Die Behandlung erfolgt stufenweise und kann je nach Krankheitsverlauf angepasst werden. Wenn sich die Blutzuckerwerte stabilisieren und das Risiko von Folgeerkrankungen gering ist, können der Arzt, die Ärztin und die Patientin, der Patient entscheiden, die Behandlung herunterzustufen. Andererseits kann die Behandlung auch hochgestuft werden, wenn der Gesundheitszustand sich verschlechtert.
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Diabetes Typ 2 lässt sich mit verschiedenen Medikamenten behandeln. Man kann ein Medikament oder auch mehrere (unterschiedliche) einnehmen. Abhängig von den festgelegten Behandlungszielen, Vorerkrankungen und weiteren Risikofaktoren gilt es zu prüfen, welche Medikamente am besten zum Einsatz kommen. Menschen mit Diabetes Typ 2 haben häufig noch weitere Erkrankungen, wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist mit der Diabetestherapie abzustimmen.
Zur Behandlung der erhöhten Blutzuckerwerte können verschiedene blutzuckersenkende Medikamente (Antidiabetika) in mehreren Wirkstoffklassen eingesetzt werden. Alle Wirkstoffe senken den Blutzucker und den Langzeitblutzucker (HbA1c). Sie haben aber ganz unterschiedliche Wirkweisen, die mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen können.
Wenn andere Medikamente nicht mehr ausreichen, um den Blutzucker zu senken, erfolgt eine Behandlung mit Insulin. Dabei wird das Insulin, das dem Körper fehlt, mithilfe von Spritzen zugeführt. Verschiedene Insulinarten unterscheiden sich vor allem in der Wirkzeit. Manche Insuline wirken sehr schnell, bei anderen tritt die Wirkung verzögert ein. Unterschiede bestehen auch in der Art der Insulinbehandlung. So gibt es zum Beispiel die „konventionelle Insulintherapie“, bei der zweimal täglich Insulin gespritzt wird, oder die „intensivierte Insulintherapie“, bei der häufiger gespritzt wird.
Eine Behandlung kann nur erfolgreich verlaufen, wenn Patientinnen und Patienten die gemeinsam mit dem Arzt, der Ärztin festgelegten Maßnahmen einhalten. Fachleute nennen das Therapietreue. Bei Diabetes ist sie besonders wichtig: Werden Medikamente nicht regelmäßig oder falsch eingenommen, besteht ein erhöhtes Risiko von Folgeerkrankungen und auch von Komplikationen wie Über- oder Unterzuckerung. Daher wird zum einen gemeinsam mit der Ärztin, dem Arzt regelmäßig überprüft, ob die Behandlungsziele erreicht wurden. Zum anderen ist zu beobachten, welche Probleme bei der Umsetzung der gewählten Behandlungsform auftreten und wie sie sich lösen lassen. Patientinnen und Patienten können zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen, wenn sie Probleme oder Beschwerden nicht verschweigen, sondern offen ansprechen.