Gesunde Lebensgewohnheiten sind der Grundpfeiler der Diabetes-Behandlung. Wenn sich die Blutzuckerwerte dadurch nicht ausreichend senken lassen, kommen zusätzlich Medikamente hinzu. Diese Medikamente sollen den Blutzucker senken und werden als Antidiabetika bezeichnet.
Wenn der behandelnde Arzt, die behandelnde Ärztin geeignete Medikamente auswählt, berücksichtigt er oder sie verschiedene Faktoren. Neben den vereinbarten Behandlungszielen wird die persönliche Situation der Patientin, des Patienten berücksichtigt: Einerseits sollen Medikamente die Folgeerkrankungen des Diabetes Typ 2 verhindern. Das können z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nieren-Erkrankungen sein. Für manche Betroffene kann es aber wichtiger sein, die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern – das betrifft vor allem ältere Patientinnen und Patienten. Bei ihnen geht es eher darum, Beschwerden wie häufiges Wasserlassen oder Durstgefühl zu verhindern.
Nicht alle Menschen sprechen gleich gut auf Diabetes-Medikamente an. Daher überprüft der Arzt, die Ärztin regelmäßig, ob die gesteckten Behandlungsziele erreicht wurden und ob die Patientin, der Patient das Medikament gut verträgt. Falls ein Medikament nicht ausreicht, um die Behandlungsziele zu erreichen, kommen stufenweise andere Medikamente hinzu.
Medikamente gegen Diabetes Typ 2 haben unterschiedliche Wirkstoffe. Die meisten davon werden als Tablette eingenommen. Andere müssen, ähnlich wie Insulin, gespritzt werden. Wirkstoffe können als einzelnes Medikament verordnet werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, mehrere Wirkstoffe miteinander zu kombinieren. In diesem Fall heißt es aber nicht immer, dass man mehrere Tabletten einnehmen muss. Es gibt auch Medikamente, die zwei Wirkstoffe in einer Tablette enthalten.
Es gibt viele verschiedene Diabetes-Medikamente. Sie haben unterschiedliche Wirkweisen und können unterschiedliche Nebenwirkungen haben.
Die Wirkstoffe in Diabetes-Medikamenten werden in Klassen eingeteilt. Im Folgenden finden Sie Informationen zu Ihren Diabetes-Medikamenten. Finden Sie zuerst heraus, welcher Wirkstoff in Ihrem Medikament enthalten ist. So können Sie sich gezielt über die Wirkstoff-Klasse informieren, zu der es gehört.
Auf den Verpackungen von Medikamenten stehen in der Regel zwei Bezeichnungen: der Handelsname des Medikamentes und die Wirkstoff-Bezeichnung. Der Handelsname ist die Bezeichnung, unter der der Hersteller das Medikament verkauft. Er wird oft durch das Symbol ® (eingetragene Handelsmarke) gekennzeichnet. Der Wirkstoff ist dagegen der Bestandteil des Medikaments, der für die Wirkung zuständig ist. Manche Medikamente enthalten auch mehrere Wirkstoffe. Medikamente können je nach Hersteller unter unterschiedlichen Handelsnamen angeboten werden, obwohl sie denselben Wirkstoff haben.
Wissen Sie, welcher Wirkstoff in Ihrem Medikament enthalten ist? Wenn Sie erfahren möchten, zu welcher Wirkstoff-Klasse er gehört und was bei der Einnahme zu beachten ist, klicken Sie auf Ihren Wirkstoff in der folgenden Liste:
Blutzuckersenkende Medikamente
Metformin gehört zu der Wirkstoff-Klasse der Biguanide. Es ist das am häufigsten verschriebene Diabetes-Medikament weltweit.
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Aus der Klasse der SGLT-2-Hemmer sind in Deutschland zwei Wirkstoffe verfügbar: Dapagliflozin und Empagliflozin.
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In Deutschland gibt es verschiedene Wirkstoffe, die zu der Gruppe der GLP-1-Analoga gehören: Exenatid, Liraglutid, Albiglutid, Semaglutid und Dulaglutid.
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Die hierzulande verfügbaren Vertreter dieser Wirkstoff-Klasse sind Saxagliptin und Sitagliptin.
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Aus dieser Gruppe sind die folgenden Wirkstoffgruppen in Deutschland auf dem Markt: Glibenclamid, Glimepirid, Gliquidon und Gliclazid.
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Es gibt einige Wirkstoffe, die nur selten zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Wirkstoffe aus der Klasse der Glinide wie Repaglinid und Nateglinid. Auch sie sorgen dafür, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin abgibt. Dadurch gelangt mehr Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Repaglinid kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn Betroffene wegen einer fortgeschrittenen Nierenschwäche kein Metformin einnehmen dürfen. Die Kosten von Nateglinid werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Auch der Wirkstoff Acarbose wird nur noch selten verordnet. Der Wirkstoff Pioglitazon kommt nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz.
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Sie haben ein neues Diabetes-Medikament verschrieben bekommen. Wie geht es nun weiter? Was müssen Sie beachten? Folgende Fragen können Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt besprechen.
- Wie und wie häufig ist das Medikament einzunehmen?
- Was sollte ich tun, wenn ich mal eine Tablette/Spritze vergessen habe?
- Welche Nebenwirkungen können auftreten und was kann ich dagegen tun?
- Kann das Medikament das Risiko für Unterzuckerungen erhöhen? Was kann ich dagegen tun?
- Hat das Medikament Einfluss auf meinen Alltag, z.B. Sport, Ernährung, Auto-Fahren oder Reisen?
- Muss ich für das Medikament etwas zuzahlen?
- Muss ich die Medikamente nun lebenslang einnehmen?
- Gibt es Unterstützungsangebote oder Informationsmöglichkeiten wie z.B. Schulungen zu meiner Behandlung?
Sie können die Fragen auch als PDF herunterladen und zum Ihren nächsten Arztbesuch mitnehmen.
Fragen für das Arztgespräch zum Download und Ausdrucken