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Worum geht es bei der Behandlung? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Bei der Behandlung der Wochenbettdepression geht es vor allem darum, dass die Beschwerden zurückgehen oder ganz verschwinden. Die Therapie soll das Wohlbefinden der Erkrankten verbessern und dabei helfen, die Aufgaben des Alltags wieder zu bewältigen. Bei der Behandlung kann es auch darum gehen, die Beziehung zum Kind und den Umgang mit ihm positiv zu stärken.

Wie kann eine Wochenbettdepression behandelt werden? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die Wochenbettdepression lässt sich mit Medikamenten oder mit anderen Verfahren behandeln. Als Medikamente werden hauptsächlich Antidepressiva eingesetzt. Als Behandlung ohne Medikamente bietet sich vor allem eine Psychotherapie an. Es ist auch möglich, verschiedene Behandlungsmethoden zu kombinieren. Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt in der Regel von der Schwere der Erkrankung ab. Aber auch die persönlichen Wünsche der Erkrankten werden berücksichtigt.

Psychotherapie

Welche Möglichkeiten der Psychotherapie gibt es? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Eine Psychotherapie kommt insbesondere bei Menschen infrage, die zum ersten Mal eine depressive Episode durchmachen.
Es gibt verschiedene psychotherapeutische Verfahren. Bei Wochenbettdepression werden z. B. die kognitive Verhaltenstherapie und die interpersonelle Psychotherapie eingesetzt:

Kognitive Verhaltenstherapie Interpersonelle Verhaltenstherapie

Beide Behandlungen erfolgen bei einem Psychotherapeuten, einer Psychotherapeutin. Möglich sind sie als Einzel- oder Gruppentherapie.

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Körperliches Training

Wie helfen Sport und Bewegung bei Wochenbettdepression? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nicht alle Frauen haben einen einfachen und direkten Zugang zur Psychotherapie. Therapeuten und Therapeutinnen haben zum Beispiel oft lange Wartelisten. Außerdem kann für Frauen in ländlichen Regionen der Anfahrtsweg zu lang sein. Manche Frauen mit Wochenbettdepression befürchten auch, dass eine Psychotherapie nicht ausreichend wirken könnte. Andere befürchten Vorurteile aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Sie suchen daher nach alternativen oder unterstützenden Therapien.

Eine solche Möglichkeit könnte beispielsweise körperliches Training sein. Nach einer Schwangerschaft und Geburt kann die körperliche Fitness geschwächt sein. Ein leichtes bis moderates Training im Jahr danach kann helfen, die Fitness wieder aufzubauen.

Mögliche körperliche Aktivitäten während der Wochenbettzeit

Man geht davon aus, dass Bewegung auf verschiedene Arten hilft, die Beschwerden bei Wochenbettdepression zu lindern. Es wird beispielsweise erwartet, dass 

  • das Training von belastenden Gedanken ablenkt,
  • dadurch neue Kontakte und Bekanntschaften entstehen,
  • das Training das Gefühl gibt, selbst etwas für sein Wohlbefinden tun zu können.

Behandlung mit Medikamenten

Welche Medikamente stehen zur Verfügung? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Antidepressiva bieten sich an, wenn die Depression stärker ausgeprägt ist oder die Patientin keine Behandlung ohne Medikamente wahrnehmen kann oder möchte.

Es gibt verschiedene Gruppen von Antidepressiva:

  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) – das ist die am häufigsten angewendete Medikamenten-Klasse 
  • Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)
  • Alpha-2-Rezeptor-Antagonisten
  • Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) 
  • Trizyklische Antidepressiva (TCA) 

In jeder Medikamenten-Klasse sind wiederum verschiedene Wirkstoffe enthalten. In der Regel werden Sie gemeinsam mit dem Arzt, der Ärztin besprechen, welcher Wirkstoff am besten für Sie geeignet ist.

Wie wirken Antidepressiva? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Einer Theorie zufolge kommt es bei Depression zu einem Mangel an Botenstoffen im Gehirn, z. B. Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, alle auch Monoamin-Neurotransmitter genannt. Die Botenstoffe helfen den Gehirnzellen dabei, miteinander zu kommunizieren. Die Antidepressiva sollen bewirken, dass wieder mehr Botenstoffe im Gehirn verfügbar sind. Dadurch sollen die Krankheitsbeschwerden zurückgehen.

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Stillzeit und Wochenbett: Welche Medikamente sind möglich? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Welche Medikamente zur Behandlung der Wochenbettdepression eingesetzt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist unter anderem, ob die Frau stillt oder nicht. Aber auch ob eine Depression schon vor der Geburt vorlag und welche Behandlung erfolgt ist, spielt dabei eine Rolle.

Grundsätzlich können die Wirkstoffe von Antidepressiva während der Stillzeit über die Muttermilch in den Blutkreislauf des Kindes übergehen. Allerdings betrifft dies nur einen Bruchteil der Wirkstoffe. Aus ethischen Gründen werden nur selten Medikamentenstudien mit stillenden Frauen durchgeführt. Die Wirkung der Medikamente auf die Wochenbettdepression der Mutter und mögliche Nebenwirkungen sowie Langzeitfolgen bei Mutter und Kind sind deshalb nicht eindeutig geklärt.

Zur Behandlung von stillenden Müttern werden vorrangig Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt. Das sind zum Beispiel Medikamente mit den Wirkstoffen Sertalin, Citalopram oder Escitalopram. Für diese Medikamente hat sich gezeigt, dass sie nur in einer geringen Menge über die Muttermilch auf das Kind übergehen.

Die Auswahl des jeweils geeigneten Medikaments treffen der Arzt, die Ärztin und die Patientin gemeinsam. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der Erkrankten.

Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte