Bluthochdruck (Hypertonie) ist mit einem Risiko von Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Ziel der Behandlung ist es deshalb, den Blutdruck dauerhaft zu senken. Dabei soll er einen Wert von 140/90 mmHg nicht übersteigen.
Ausgehend vom Grad des Bluthochdrucks, dem Gesamtrisiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, dem Vorliegen von Begleiterkrankungen und dem Alter der Patientinnen und Patienten können bei guter Verträglichkeit der Therapie auch tiefere Zielwerte für den Blutdruck angestrebt werden. Dabei sollte der obere Blutdruckwert jedoch nicht unter 120 mmHg liegen.
Lebensstilveränderungen gehören für alle Betroffenen von Bluthochdruck zur Basistherapie. Dazu zählen:
- Salzärmere Ernährung
- Weniger Alkohol
- Weitere Ernährungsumstellungen
- Mehr körperliche Aktivität
- Gewichtsabnahme
Reicht das allein nicht aus, lässt sich der Blutdruck durch Medikamente senken. Ab wann eine zusätzliche Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten in Betracht kommt, hängt vom Schweregrad der Hypertonie ab. Eine Rolle spielt aber auch, wie hoch das persönliche Gesamtrisiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist oder ob bestimmte weitere Erkrankungen vorliegen.
Grafik zum Download: Wann bei Bluthochdruck Medikamente angezeigt sind
Behandlung mit Medikamenten
Zusätzlich zu den Veränderungen des Lebensstils benötigt ein Großteil der Bluthochdruckpatientinnen und -patienten Medikamente, um die angestrebten Blutdruckwerte zu erreichen.
Manche Menschen entscheiden sich aber auch direkt für Medikamente. Nicht jeder oder jede kann oder möchte seine, ihre Gewohnheiten ändern und sich anders ernähren oder mehr bewegen. Den Blutdruck ohne Medikamente dauerhaft in den normalen Bereich zu senken, ist auch nicht immer möglich oder schwer umzusetzen. Nicht zuletzt gibt es Menschen, die sich ausgewogen ernähren, schlank sind, Sport treiben und trotzdem Bluthochdruck haben, weil eine familiäre Veranlagung vorliegt.
Für eine Behandlung mit Medikamenten kommen verschiedene Gruppen von blutdrucksenkenden Arzneimitteln infrage. Diese werden zum Teil auch miteinander kombiniert. Bei manchen Betroffenen reicht ein Medikament aus, um den Blutdruck zu senken. Andere benötigen zusätzlich ein zweites oder drittes Medikament. Die blutdrucksenkende Wirkung lässt sich durch die Kombination unterschiedlicher Blutdruckmedikamente verstärken, da die Mittel an verschiedenen Stellen im Körper ansetzen.
Zur medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck werden Medikamente aus fünf Wirkstoffgruppen eingesetzt:
Eine Behandlung des Bluthochdrucks mit Medikamenten sollte idealerweise immer auch mit einer Veränderung der Lebensgewohnheiten einhergehen. Durch Maßnahmen, wie zum Beispiel eine salzärmere Ernährung oder vermehrte Bewegung, sollen die Menge der Medikamente und deren Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten werden.
Da Patienten und Patientinnen mit Bluthochdruck unterschiedlich auf die verfügbaren Medikamente ansprechen, muss der Arzt, die Ärztin oft mehrere Medikamente mit unterschiedlichen Wirkstoffen ausprobieren, um eine zufriedenstellende Blutdrucksenkung zu erreichen. In der Regel wird der Blutdruck langsam gesenkt. Auch die Umstellung der Medikamente erfolgt nicht zu schnell. Denn die volle Wirksamkeit eines Medikaments zeigt sich erst nach drei bis vier Wochen. Die Ärztin, der Arzt wird mit einer niedrigen Dosis beginnen und diese steigern, wenn der Blutdruck noch zu hoch ist.
Wichtig ist auch, dass man ein Medikament so einnimmt, wie es verschrieben wurde. Denn nur so lässt sich seine Wirksamkeit beurteilen. Dabei ist ein wenig Geduld notwendig: Manchmal wird fälschlicherweise angenommen, dass ein Arzneimittel nicht wirkt. Dabei wurde es nur nicht in ausreichender Dosis oder lange genug genommen.
Durch einen dauerhaft erhöhten Blutdruck steigt das Risiko von Folgeerkrankungen. Die Therapietreue, d. h. die Einhaltung der gemeinsam mit dem Arzt, der Ärztin vereinbarten Behandlungsmaßnahmen, ist eine wichtige Voraussetzung für einen gut eingestellten Blutdruck. Folgeerkrankungen, wie zum Beispiel ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, lassen sich so möglicherweise vermeiden.
Behandlung mit Eingriff
Zur Behandlung des Bluthochdrucks werden Operationen nicht routinemäßig eingesetzt. Bei manchen Personen bleibt der Blutdruck trotz Lebensstilveränderungen und Medikamenten jedoch anhaltend zu hoch. In diesen Fällen können Verfahren infrage kommen, die derzeit noch in Studien erprobt werden. Sie sollen Ergebnisse zur Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen liefern.