Inhaltsverzeichnis

Hinweis: Es gibt verschiedene Formen von Bluthochdruck. In dieser Gesundheitsinformation geht es um die primäre arterielle Hypertonie.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Für wen kommen Medikamente gegen Hypertonie in Frage? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Ob Bluthochdruck mit Medikamenten behandelt wird oder nicht, hängt von mehreren Umständen ab: 

  • persönliche Zielvereinbarung
  • Schweregrad der Hypertonie
  • persönliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Begleiterkrankungen und Gebrechlichkeit

Wenn die Hypertonie nur leicht ist (Grad 1) und keine weiteren Risiken vorliegen, kann man zunächst versuchen, den Blutdruck ohne Medikamente zu senken. Mögliche Maßnahmen sind eine Ernährungsumstellung, eine Gewichtsabnahme bei starkem Übergewicht, weniger Salz essen oder mehr Sport treiben.

Wenn diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, also das Therapieziel nicht erreicht wurde oder eine höhergradige Hypertonie vorliegt, kommen Medikamente zum Einsatz.

Grafik als PDF zum Download

Welche Medikamente gegen Bluthochdruck gibt es? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Es gibt verschiedene Gruppen von blutdrucksenkenden Medikamenten. Diese lassen sich teilweise auch miteinander kombinieren. Bei manchen Menschen reicht ein Medikament aus, um den Blutdruck zu senken. Andere benötigen zusätzlich ein zweites oder drittes Medikament. In Kombination haben die Medikamente eine noch stärkere Wirkung auf den Blutdruck, da die Mittel an verschiedenen Stellen im Körper ansetzen. Je nach Schweregrad der Hypertonie, Behandlungsziel und Begleiterkrankungen können verschiedene Wirkstoffe miteinander kombiniert werden.

Folgende Medikamentengruppen kommen bei der Behandlung von Bluthochdruck zum Einsatz:

ACE-Hemmer Sartane Diuretika Kalziumkanalblocker Betablocker

Wie lässt sich die richtige Einstellung der Medikamente herausfinden? 

Blutdruckmedikamente können Nebenwirkungen hervorrufen. Je höher die Dosis, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Nebenwirkungen kommt. Bei der Einstellung geht es deshalb darum, die richtige Dosis zu finden, die den Blutdruck ausreichend senkt, aber möglichst wenig Nebenwirkungen verursacht.

Menschen mit Bluthochdruck sprechen unterschiedlich auf Medikamente an. Deshalb muss der Arzt, die Ärztin unter Umständen mehrere unterschiedliche Wirkstoffe ausprobieren, bis der Blutdruck ausreichend abfällt. In der Regel wird der Blutdruck langsam gesenkt, damit sich der Körper an den neuen Blutdruck gewöhnen kann. Hier ist Geduld gefragt: Die volle Wirksamkeit entfaltet sich bei manchen Medikamenten erst nach einigen Wochen.

Die Ärztin, der Arzt wird mit einer niedrigen Dosis beginnen und diese steigern, wenn der Blutdruck noch zu hoch ist. Wenn der Blutdruck nicht im gewünschten Maße sinkt, dann kann die Dosis des Medikaments erhöht werden. Der Arzt, die Ärztin kann auch prüfen, ob ein weiteres Medikament dazu kommt.

Wie lange muss ich die Medikamente nehmen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Medikamente können Bluthochdruck nicht „heilen“. Wenn Sie aufhören, die Tabletten einzunehmen, steigt der Blutdruck in der Regel wieder und damit auch das Risiko für Folgeerkrankungen. Dies kann bedeuten, dass Sie die Medikamente Ihr Leben lang einnehmen müssen. Dabei ist es auch wichtig, sich an die Vorgaben zur richtigen Dosis und Einnahme zu halten.

Um die dauerhafte Wirksamkeit der Medikamente und das Auftreten von Nebenwirkungen zu kontrollieren, sind regelmäßige Besuche bei Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt notwendig. Wenn Sie Begleiterkrankungen haben, ist ein Rhythmus alle drei Monate sinnvoll, ohne Begleiterkrankungen einmal jährlich.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Tabletten noch brauchen, wenn Sie mit der Menge an Medikamenten überfordert sind oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, können Sie sich an Ihre Ärztin, Ihren Arzt wenden. Sie oder er kann Ihre Fragen beantworten oder Ihnen Alternativen vorschlagen.

PDF mit Fragen, die Sie Ihrem Arzt zur Medikamenteneinahme bei Hypertonie stellen können

Behandlung mit Operation Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Lässt sich Hypertonie auch mit einer Operation behandeln?

Bei manchen Personen bleibt der Blutdruck trotz Lebensstilveränderungen und Medikamenten anhaltend zu hoch. In einem solchen Fall kann Ihre Ärztin, Ihr Arzt Ihnen eine Operation vorschlagen und die Vor- und Nachteile ausführlich mit Ihnen besprechen. 

Die häufigste Operation bei Bluthochdruck ist die renale Denervation

Dabei führt der Operateur, die Operateurin ein spezielles Instrument durch die Leiste bis in die Nierenarterie ein. Mit dem Instrument kann man an verschiedenen Stellen die Wand der Nierenarterien veröden. Dadurch sollen dort Nervenfasern unterbrochen werden, die für den Anstieg des Blutdrucks mitverantwortlich sind. So wird ein Teil des Nervensystems gebremst und der Blutdruck sinkt. Gleichzeitig bildet die Niere weniger blutdrucksteigernde Hormone. Es wird empfohlen, eine solche Operation in einem spezialisierten Zentrum vornehmen zu lassen.

Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte