Das zeichnet Ökotrophologen, Diätassistenten oder Ernährungsmediziner aus
Berlin, 23. Juni 2022 – Wer Hilfe in Sachen Ernährung braucht, kann sich an eine Ernährungsberatung wenden. Bei der Suche merkt man jedoch schnell: Es gibt viele Expertinnen und Experten, die sich mit Ernährung beschäftigen. Seriöse Beratung bieten Ökotrophologinnen, Diätassistenten oder Ernährungsmedizinerinnen und -mediziner. Aber wie unterscheiden sich diese Berufe?
Der Begriff „Ernährungsberater“ ist nicht geschützt. Das bedeutet, dass jeder sich so nennen kann – unabhängig von seiner Ausbildung. Anders ist das mit Ökotrophologinnen, Diätassistentinnen oder Ernährungsmedizinerinnen. Sie alle sind seriöse Ansprechpartnerinnen in Sachen Ernährungsberatung und kennen sich gut aus. Allerdings haben sie unterschiedliche Werdegänge und Schwerpunkte.
Ökotrofo-was? Hinter diesem schwierigen Wort verbirgt sich nicht etwa ein nachhaltiger Dünger, sondern ein Studienfach. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern für „Haus“ (oikos), „Ernährung“ (trophe) und „-Lehre“ (-logie) zusammen. Das passt auch, denn Ökotrophologinnen und Ökotrophologen beschäftigen sich mit den Bereichen Ernährung, Haushalt und Wirtschaft.
Wichtige Themen in der Ökotrophologie sind die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln, die Qualität von Lebensmitteln sowie die Ernährungsberatung. Dabei lernen Ökotrophologinnen nicht nur, wie unsere Nahrung zusammengesetzt ist und wie sie sich auf unsere Gesundheit auswirkt. Sie beschäftigen sich auch mit der Frage, wie unsere Psyche, unser soziales Umfeld oder unsere finanzielle Situation das Essen beeinflussen. Ökotrophologen arbeiten z. B als Ernährungsberater im Krankenhaus oder in der betrieblichen Gesundheitsförderung von Firmen. Sie können auch in Ministerien und Behörden tätig sein, die die Bevölkerung über gesunde und nachhaltige Ernährung informieren.
Um Diätassistent oder Diätassistentin zu werden, braucht man einen staatlich anerkannten Berufsabschluss. Die Arbeit von Diätassistentinnen ist eher praktischer Natur. Sie erstellen z. B. Ernährungspläne für Menschen, die eine ärztlich verordnete Diät einhalten müssen – z. B. weil sie eine Lebensmittel-Allergie haben. Diätassistenten arbeiten in Krankenhäusern, Reha-Kliniken oder auch in eigenen Praxen. Sie helfen dabei, Ernährungs-Empfehlungen in den Lebensalltag umzusetzen. Das geschieht unter anderem durch Schulungen und Kochkurse.
Manche Diätassistentinnen arbeiten auch in Betriebs- und Krankenhaus-Kantinen oder in der Forschung und Lehre. Sie sorgen dafür, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Außerdem können Diätassistenten an der Ausbildung von Gesundheitsberufen und der Durchführung von Studien mitwirken.
Ernährungsmediziner haben Medizin studiert und eine Facharztausbildung gemacht. Um Ernährungsmedizinerin zu werden, muss man eine zusätzliche Weiterbildung absolvieren. Darin lernt man, wie unser Körper Essen verarbeitet und wie es sich auf die Gesundheit auswirkt.
Ernährungsmedizinerinnen und -mediziner wissen auch, wie man durch die Ernährung Krankheiten vorbeugen oder behandeln kann. Sie dürfen also nicht nur Beratungen anbieten, sondern auch Ernährungstherapien. Sie behandeln so Menschen mit bestimmten Erkrankungen, z. B. mit Diabetes, Fettleibigkeit oder Lebensmittel-Allergien.
Erstellt im Juni 2022. Nächste geplante Aktualisierung: Juni 2025.
Autoren: Anne Engler, Lisa-Marie Ströhlein, Jochen Randig (alle von der Stiftung Gesundheitswissen)
Wissenschaftliche Beratung: Univ.Ass. Mag.rer.nat. Thomas Semlitsch, MSc Cornelia Krenn, BA MA Carolin Zipp (alle vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, Medizinische Universität Graz)