Studiencheck
Unterschiedliche Behandlungen können einen Rauchstopp unterstützen. Eine Möglichkeit ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Vareniclin.
Vareniclin soll zum einen die Entzugserscheinungen lindern, denn ebenso wie das Nikotin erhöht es den Dopaminspiegel im Gehirn. Zum anderen soll es den Rauchgenuss dämpfen, da es an den Nikotinrezeptoren im Gehirn bindet. Die zusätzliche Zufuhr von Nikotin durch das Rauchen hat dann keine fühlbare Wirkung mehr.
Eine systematische Übersichtsarbeit untersuchte den Nutzen und Schaden von Vareniclin bei der Rauchentwöhnung. Dafür wurden erwachsene Raucherinnen und Raucher per Zufall in zwei Gruppen aufgeteilt.
- Die eine Gruppe erhielt Vareniclin.
- Die andere Gruppe nahm ein Scheinmedikament (Placebo).
Sechs bzw. zwölf Monate nach dem Rauchstopp wurde in beiden Gruppen überprüft, wer rauchfrei war und wer nicht.
Die Ergebnisse im Einzelnen
In einer systematischen Übersichtsarbeit aus 27 randomisiert-kontrollierten Studien wurden der Nutzen und Schaden von Vareniclin im Vergleich zu Scheinmedikamenten bei der Rauchentwöhnung untersucht. In zwei Studien nahmen die Teilnehmenden Vareniclin über acht Wochen ein, in allen anderen Studien über einen Zeitraum von zwölf Wochen. Die Dosierung betrug in jeder Studie zweimal täglich je 1,0 mg Vareniclin. Der Rauchstopp fand nach der ersten bis zweiten Woche nach Beginn der Medikamenteneinnahme statt.
Hilft Vareniclin bei der Rauchentwöhnung?
In der systematischen Übersichtsarbeit wurde untersucht, wie viele Personen nach sechs bzw. zwölf Monaten rauchfrei waren:
- 25 von 100 Personen, die Vareniclin einnahmen, rauchten nicht mehr.
- 11 von 100 Personen, die ein Scheinmedikament bekamen, rauchten nicht mehr.
Bei wie vielen Personen traten Nebenwirkungen auf?
In der systematischen Übersichtsarbeit wurde auch erfasst, welche Nebenwirkungen bei den Studienteilnehmenden in beiden Gruppen auftraten, und zwischen leichten Nebenwirkungen und schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen unterschieden.
In den Studien traten keine Todesfälle auf, die auf die Behandlung mit Vareniclin zurückzuführen waren.
Erstellt im Dezember 2019; nächste geplante Aktualisierung: Dezember 2022
Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Anke Steckelberg