Erfahrungsberichte Erhöhte Cholesterinwerte
Erhöhte Cholesterinwerte im Blut werden von Betroffenen oft längere Zeit nicht bemerkt. Trotzdem können dauerhaft erhöhte Cholesterinwerte schwere Folgen haben. Hier berichten Patientinnen und Patienten über ihre Erfahrungen und ihren ganz persönlichen Umgang mit der Erkrankung.
Hilfestellungen im Alltag
Therapietreue ist sehr wichtig, um Hypercholesterinämie erfolgreich behandeln zu können. Medikamente müssen Betroffene in der Regel dauerhaft und regelmäßig einnehmen, was vielen oftmals jedoch schwerfällt. Erhöhte Cholesterinwerte an sich verursachen in der Regel auch keine Beschwerden. Das kann dazu führen, dass die Medikamenteneinnahme vergessen wird oder unwichtig erscheint.
Dabei lassen sich Folgeerkrankungen durch eine regelmäßige Medikamenteneinnahme möglicherweise vermeiden. Wir haben einige Alltagstipps zusammengestellt, die bei einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme unterstützen können:
- Regelmäßigkeit: Medikamente jeden Tag um die gleiche Uhrzeit einnehmen, z.B. immer nach dem Abendbrot oder abends nach dem Zähneputzen
- Dispenser: Bei Einnahme verschiedener Medikamente hilft eine Medikamentenbox mit Fächern für jeden Tag, aufgeteilt in morgens, mittags, abends
- Akustische Erinnerungshilfen: Einen Wecker stellen, um an die Medikamenteneinnahme zu erinnern
- Optische Gedächtnisstütze: Notizzettel z.B. am Kühlschrank oder Badezimmerspiegel anbringen, Medikamente an einen sichtbaren Ort platzieren (z.B. Nachttisch)
- Digitale Hilfen: Handy-Apps nutzen, die an die Einnahme erinnern, oder die Erinnerungsfunktion im Handy aktivieren
- Vorsorgen: In den Kalender eintragen, wie lange die Medikamente reichen, um rechtzeitig neue Rezepte besorgen zu können
Lebensstiländerung gehört zur Basistherapie bei Hypercholesterinämie. Die Essgewohnheiten umzustellen ist oft leichter gesagt als getan. Wir haben einige Alltagstipps zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen könnten:
- Realistische Etappenziele bei der Umstellung der Essgewohnheiten setzen: Weniger ist mehr! Nicht gleich die komplette Ernährung umstellen, sondern nach und nach verändern. Zum Beispiel mit einem gesunden Frühstück beginnen oder nach und nach neue Lebensmittel ausprobieren
- Sich zur Motivationsförderung mit etwas belohnen, wenn ein Etappenziel erreicht wurde
- Sich keine Verbote machen: Ausnahmen sollte man sich erlauben, solange es nicht zur Regel wird
- Ernährungsplan anlegen: Planen Sie Ihre Ernährung, indem Sie wochenweise notieren, was Sie kochen bzw. essen wollen.
- Unterstützung und Verbündete suchen: Überzeugen Sie Familienmitglieder, am gleichen Strang zu ziehen. Gemeinsam gelingt eine Ernährungsumstellung einfacher
- Unterstützung durch Infomaterialien zu bewusster Ernährung mit Rezepten heranziehen
- Den Partner, andere Haushaltsmitglieder oder die Pflegeperson einbeziehen, die Einfluss auf die Einbindung von Essgewohnheiten in den Alltag haben. Z.B. kann man gemeinsam Rezepte raussuchen, die allen schmecken oder gemeinsam kochen
- Andere Betroffene nach Rezeptideen fragen
- Hilfestellung bieten auch der Arzt oder die Ärztin oder eine spezielle Ernährungsberatung
Oft ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten, welche Lebensmittel geeignet sind und welche man besser weniger essen oder vermeiden sollte. In dieser Übersicht erfahren Sie, welche Lebensmittel bei erhöhten Blutfettwerten bevorzugt, maßvoll oder in begrenztem Umfang konsumiert werden sollen.
Ernährungstabelle zum Ausdrucken
Anlaufstellen: Arztsuche und Selbsthilfegruppen
Erste Anlaufstelle bei einem Verdacht auf zu hohe Cholesterinwerte ist zunächst einmal der zuständige Hausarzt oder die zuständige Hausärztin. Diese haben den Überblick über alle Erkrankungen ihrer Patientinnen und Patienten, die den Verlauf und die Behandlung von Hypercholesterinämie beeinflussen können. Bei Bedarf oder in besonderen Fällen kann die Hausärztin an einen Facharzt für Innere Medizin oder auch an eine Lipidologin verweisen. Lipidologen sind Ärzte mit einer speziellen Fortbildung zu Fettstoffwechselstörungen. Diese Fortbildung wurde von der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. entwickelt.
Eine Liste der Lipidologen in Deutschland finden Sie unter:
Selbsthilfegruppen eröffnen Menschen die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, um Lösungen für sich selbst zu finden. In einer Selbsthilfegruppe herrscht Schweigepflicht. Jeder bestimmt selbst über das, was er den anderen preisgibt und welche Informationen oder Erfahrungen anderer er für sich nutzen möchte.
Es gibt folgende Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen für Personen mit Hypercholesterinämie in Deutschland:
- Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V.: https://www.lipid-liga.de
- Zahlreiche Herz-Kreislauf-Selbsthilfegruppen: https://www.herzstiftung.de/selbsthilfegruppen.html
- Patientenorganisation für Patienten und Patientinnen mit familiärer Hypercholesterinämie: https://cholco.org