Motivation
Die Beweggründe, mit dem Rauchen aufzuhören, können vielschichtig sein, z. B. die Sorge vor gesundheitlichen Folgen durch langanhaltenden Tabakkonsum, ein Kinderwunsch oder hohe finanzielle Ausgaben. In der Summe motivieren diese Beweggründe viele Raucherinnen und Raucher, die Angewohnheit des Qualmens hinter sich zu lassen. Allerdings reicht es nicht aus, bloß motiviert zu sein. Man muss auch wissen, wie man sein Ziel, rauchfrei zu bleiben, erreichen kann.
In einer Umfrage aus dem Jahr 2018 gaben 15 Prozent der befragten Raucherinnen und Raucher an, im letzten Jahr mindestens einen Versuch zum Aufhören unternommen zu haben. Zwölf Prozent hatten sogar mehr als einen Versuch unternommen.
59 Prozent der Raucherinnen und Raucher setzen auf ihre eigene Willenskraft, um das Rauchen aufzugeben. Das ergab eine Untersuchung zum Rauchverhalten in Deutschland.
Allerdings schaffen es ohne professionelle Unterstützung lediglich zwei bis drei Prozent, dauerhaft Nichtraucher zu bleiben.
Raucherinnen und Raucher, die sich in Eigenregie das Rauchen abgewöhnen, wählen unterschiedliche Strategien. Die einen hören in dem Moment auf, in dem sie den Entschluss dazu fassen. Andere setzen sich einen späteren Zeitpunkt am gleichen Tag oder ein bestimmtes Datum zum Aufhören. Zudem gibt es Raucherinnen und Raucher, die zunächst weniger rauchen und es dann ganz aufgeben, während andere es sofort tun, ohne ihren Konsum vorher zu reduzieren.
Reduzierter Tabakkonsum
Weniger zu rauchen kann als Übergang zum völligen Verzicht auf Zigaretten in Betracht gezogen werden. Für eine dauerhafte Lösung wird das reduzierte Rauchen laut der ärztlichen Leitlinie zum Tabakkonsum jedoch nicht als sinnvoll erachtet, da das Risiko für Folgeerkrankungen auch bei geringem Konsum von Zigaretten weiter besteht.
Führt der reduzierte Konsum nicht zu einem Rauchverzicht, so kann zum Beispiel die Zigarette durch nikotinhaltige rauchfreie Produkte ersetzt werden, da sie weniger gesundheitsgefährdend sein sollen.
Weniger zu rauchen kann ein erster Schritt sein – langfristig hilft aber nur ein Rauchstopp, um die Folgen des Rauchens abzuwenden.
Hilfe zur Selbsthilfe
Das Angebot an digitalen Hilfen zur Rauchentwöhnung ist vielfältig. Im Internet und in den App-Stores sind sie oft nur einen Klick entfernt. Der Nutzer kann sie jederzeit und an jedem Ort anwenden. Ziel der digitalen Angebote ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei reicht die Palette von einfachen Motivationstools bis hin zu Online-Entwöhnungsprogrammen.
Einige Apps berechnen den Tabakkonsum und die Ausgaben für Zigaretten. Andere enthalten Belohnungen, z. B. in Form von Pokalen, um die Nutzerinnen und Nutzer zu motivieren. Zudem bieten die Programme häufig eine Tagebuchfunktion an und auch Statusmeldungen können mit anderen geteilt werden. Viele Apps geben Informationen zu den gesundheitlichen Folgen des Rauchens wie zur Hautalterung; zum Teil lassen sie sich speziell auf die Nutzerin, den Nutzer einstellen.
Apps zur Rauchentwöhnung können kostenpflichtig oder auch kostenfrei sein. Sie arbeiten nicht zwingend mit Methoden, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen ist, und weisen daher eine sehr unterschiedliche Qualität auf.
Neben den Rauchentwöhnungs-Apps gibt es auch klassische SMS-Anwendungen. Hier werden den Nutzerinnen und Nutzern regelmäßig Motivationsnachrichten zugeschickt, die sie bei der Rauchentwöhnung unterstützen sollen.
Auch Internetseiten informieren mit Tipps und Tricks zur Rauchentwöhnung. Die Verlässlichkeit dieser Seiten ist allerdings sehr unterschiedlich, manche verfolgen auch kommerzielle Interessen. Diese sechs Tipps helfen Ihnen, die Qualität und Unabhängigkeit solcher Informationen einzuschätzen: Gesundheitswissen im Internet
Bei diagnostizierter Tabakabhängigkeit besteht die Möglichkeit sich durch einen Arzt, eine Ärztin eine sogenannte digitale Gesundheitsanwendung (kurz DIGA) verschreiben zu lassen. Es soll Menschen mit bestimmten Erkrankungen bei der Behandlung unterstützen. Für die Prüfung und Zulassung einer DIGA ist das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (kurz BfArM) zuständig. Das BfArM hat derzeit die App Nichtraucherheldenvorläufig in ihr Verzeichnis aufgenommen.
Online-Selbsthilfeprogramme unterscheiden sich von Apps und Webseiten, denn sie bieten in der Regel ein komplexeres und systematisch aufgebautes Programm, das den Weg in die Rauchfreiheit ebnen soll. Sie können ähnlich aufgebaut sein wie verhaltensorientierte Gruppentherapien.
Die Nutzung von Onlineangeboten zur Rauchentwöhnung auf dem Computer oder dem Smartphone ist zeitlich und örtlich nicht gebunden. Dies ist insbesondere für diejenigen hilfreich, in deren näherer Umgebung keine persönlichen Programme zur Rauchentwöhnung angeboten werden.
Onlineangebote lassen sich darüber hinaus anonym nutzen. So unterstützen sie diejenigen Personen, die zum Beispiel aus Scham keine Hilfe annehmen würden.
Selbsthilfebücher oder Broschüren sind die Apps des analogen Zeitalters. Selbsthilfebücher versuchen, den Raucher oder die Raucherin bei der Rauchentwöhnung zu unterstützen, indem sie Informationen, Tipps und Tricks zur Rauchentwöhnung aufzeigen. Die Inhalte unterscheiden sich von Buch zu Buch.