Halsschmerzen treten meist während einer Erkältung auf. Erkältungen mit Halsentzündungen werden überwiegend von Viren verursacht. Wenn sich die Viren im Rachenraum ausbreiten, kann sich die Schleimhaut im Rachen entzünden und dies führt in der Regel zu Halsschmerzen. Schluckbeschwerden, Halskratzen und Trockenheit im Hals sind ebenfalls typisch dafür. Zusätzlich können die Lymphknoten am Hals anschwellen und druckempfindlich werden.
In manchen Fällen breitet sich die Entzündung auf den Kehlkopf und die Stimmlippen aus. Dann kommt es zu Heiserkeit. Die Stimme klingt dadurch rau und belegt, ist leiser oder kann auch ganz wegbleiben. Halsschmerzen und Heiserkeit sind in der kalten Jahreszeit besonders häufig und treten oft gemeinsam auf.
Halsschmerzen können akut, wiederkehrend oder chronisch auftreten.
- Die akute Form von Halsschmerzen tritt plötzlich auf. In der Regel gehört sie in der kalten Jahreszeit zu den Beschwerden bei einer Erkältung. Solche Halsschmerzen dauern durchschnittlich eine Woche. Medikamente können die Krankheitsdauer nicht verkürzen.
- Treten Halsschmerzen dreimal oder häufiger im Jahr auf, nennt man sie wiederkehrende Halsschmerzen.
- Bei einer Dauer der Beschwerden von mehr als 14 Tagen spricht man von chronischen Halsschmerzen. Die Ursachen hierfür sind oft äußere Einflüsse wie Schadstoffe aus der Umwelt sowie Rauchen, Schnarchen, obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) oder Stimmbelastung und funktionelle Stimmstörungen. Auch eine dauernde niedrige Luftfeuchtigkeit zum Beispiel durch Klimaanlagen kann zu chronischen Halsschmerzen führen.
Die akuten Halsschmerzen beginnen meist mit einem trockenen Gefühl im Hals, das auch als Kratzen oder Brennen empfunden wird. Man muss sich häufig räuspern und kann schlechter schlucken als sonst. Bald darauf stellen sich die Halsschmerzen ein, die sich beim Schlucken noch verstärken. Akute Halsentzündungen klingen in der Regel nach etwa einer Woche und ohne Folgen wieder ab.
Wenn man bei einer Entzündung im Rachen Halsschmerzen hat, dann sind in der Regel die Schleimhäute ausgetrocknet. Eine althergebrachte Methode dagegen ist das Gurgeln mit Salzwasser oder mit Kräutertee, zum Beispiel Salbei- oder Kamillentee. Salz und Kamille wird zudem eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Gurgeln: So geht's
Es ließ sich wissenschaftlich nicht belegen, dass Gurgeln gegen Halsentzündungen wirkt, da die Wirkstoffe beim Gurgeln nur an die Oberfläche der Schleimhaut kommen. Die Entzündung, die die tieferen Regionen der Schleimhaut betrifft, bleibt davon unberührt.
Das Gurgeln mit grünem Tee oder mit Extrakten davon senkt möglicherweise nicht das Risiko einer Grippeerkrankung. Diese Erkenntnis beruht auf vier Untersuchungen, die ausschließlich in Japan durchgeführt wurden. Die untersuchten Personen gurgelten vor der Grippesaison als vorbeugende Maßnahme gegen die echte Grippe.
Die Ergebnisse einer Studie aus Kanada legen nahe, dass das Gurgeln mit Wasser eine Grippeerkrankung nicht verhindern kann. Es lindert auch nicht das Ausmaß oder die Dauer der Beschwerden bei Grippe.
Eine sehr kleine randomisiert-kontrollierte Studie hat die Wirkung von Nasenspülungen in Kombination mit Gurgeln untersucht. Die Teilnehmenden hatten Infektionen der oberen Atemwege. Sie spülten und gurgelten zweimal pro Tag. Die Ergebnisse deuten an, dass Gurgeln und Nasenspülungen mit (hypertoner) Kochsalzlösung die Beschwerden verkürzen könnten. (Die Lebensqualität scheint dadurch nicht beeinflusst zu werden.) Aussagen zu Nebenwirkungen sind nicht möglich. Die Verlässlichkeit dieser Ergebnisse ist jedoch stark eingeschränkt. Es gab nur wenige Teilnehmende. Diese wussten zudem, welche Behandlung sie bekamen. Dieses Wissen könnte die Ergebnisse der Studie beeinflusst haben.
Ein feucht-warmer Halswickel soll die Durchblutung ankurbeln und so den Heilungsprozess bei Halsschmerzen und Heiserkeit unterstützen. Er ist vor allem dann empfehlenswert, wenn die Entzündung schon etwas länger andauert, die Beschwerden also bereits seit ein paar Tagen bestehen. Bei akuter Halsentzündung mit starken Schmerzen kann auch ein kalter Halswickel Linderung verschaffen. Hier wird als innere Schicht ein mit kühlem Wasser getränktes Tuch für 20 bis 40 Minuten umgelegt.
Halswickel: So geht's
Eine systematische Recherche konnte keine wissenschaftlichen Studien zum Thema Halswickel identifizieren. Es liegt also keine Evidenz zur Wirksamkeit von Halswickeln vor. Daher kann keine wissenschaftlich fundierte Aussage getroffen werden, ob dieses Hausmittel Halsschmerzen oder Erkältungssymptome lindern kann.