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Hintergrund

Was ist Grippe? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

An Grippe oder Influenza erkranken vor allem in der kalten Jahreszeit vermehrt  Menschen. Man nennt die Grippe deshalb auch saisonale Influenza. Dabei handelt es sich um eine akut auftretende ansteckende Krankheit der Atemwege, die von bestimmten Influenzaviren verursacht wird. Grippe beginnt typischerweise plötzlich mit Fieber, trockenem Husten, Halsschmerzen, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen. Die Beschwerden betreffen meist nicht nur die Atemwege, sondern den ganzen Körper. Die Betroffenen fühlen sich schlagartig krank.

Andere Erkrankungen wie zum Beispiel eine Erkältung können ähnliche Beschwerden hervorrufen. Man nennt eine Erkältung daher auch „grippalen Infekt“. Erkältungen werden jedoch von anderen Viren verursacht als die Grippe.

Wie häufig tritt Grippe auf? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Definitionen der Grippe
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Schätzungsweise zwischen fünf und 20 Prozent der Bevölkerung stecken sich jährlich in Deutschland mit Influenzaviren an.

Grippeviren sind weltweit verbreitet. In Europa infiziert man sich mit Grippeviren gehäuft in den Wintermonaten, weshalb die Anzahl der Erkrankungen im Winter steigt. Dann wird von einer Grippewelle gesprochen. Die Stärke der Grippewelle kann von Jahr zu Jahr erheblich variieren.

Laut Robert Koch-Institut führt die Grippe dazu, dass jährlich zwischen einer und sieben Millionen Menschen in Deutschland zusätzlich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. In der Saison 2018/2019 wurden schätzungsweise rund 40.000 Menschen aufgrund von Grippe oder deren Folgen ins Krankenhaus eingewiesen. In anderen Jahren wie zum Beispiel im Winter 2013/2014 gab es geschätzt nur 3.000 durch Grippe bedingte Krankenhauseinweisungen.

In der folgenden Tabelle werden wichtige Begriffe erklärt, die in der Berichterstattung über Grippewellen häufig erscheinen:

Definitionen der Grippe

Wie wird Grippe verursacht? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Grippe wird von Influenza-Viren verursacht. Es gibt viele verschiedene Influenza-Viren – entsprechend ihren Eigenschaften werden sie in drei Typen eingeteilt: Typ A, Typ B und Typ C. Menschen erkranken vor allem durch Viren vom Typ A oder B – oder auch durch Untertypen des Typ A.

Wenn sich eine Person mit Influenza-Viren ansteckt, befallen sie die Atemwege und zerstören dort die Zellen der Schleimhaut. Auch das Lungengewebe kann betroffen sein. Die Zerstörung der Zellen führt im Körper zu einer Entzündungs-Reaktion. So entstehen die typischen Grippe-Beschwerden.

Wenn man eine Grippe-Erkrankung überstanden hat, ist der Körper immun gegen das Influenza-Virus, das die Erkrankung ausgelöst hatte. Da es allerdings viele Varianten von Influenza-Viren gibt, bedeutet eine überstandene Grippe nicht, dass man nicht ein weiteres Mal daran erkranken kann.

Wie wird Grippe übertragen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Influenza-Viren überleben außerhalb des Körpers normalerweise nicht lange. Bei niedrigen Temperaturen und auf bestimmten Materialien wie Kunststoff oder Stahl können sie aber über mehrere Stunden bis wenige Tage überleben.

Grippe ist hochansteckend. Die Erreger werden von Mensch zu Mensch übertragen. Man infiziert sich meist über winzige virushaltige Tröpfchen, die eine erkrankte Person beim Husten oder Niesen versprüht (Tröpfcheninfektion). Darüber hinaus können sich Personen anstecken, wenn sie verunreinigte Oberflächen oder Gegenstände anfassen und anschließend mit der Hand den Mund oder die Nase berühren (Schmierinfektion). Die Ansteckungsgefahr ist besonders hoch, wenn viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen, wie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei größeren Veranstaltungen.

Zwischen der Ansteckung und den ersten Krankheitszeichen vergehen im Durchschnitt nur ein bis zwei, manchmal auch bis zu vier Tage. Erkrankte Personen sind für gewöhnlich ab einem Tag vor den ersten Beschwerden bis sieben Tage danach ansteckend, Menschen mit Immunschwäche und kleine Kinder mitunter noch länger. 

Symptome und Verlauf

Welche Beschwerden treten bei Grippe auf? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Jeder kennt Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten und Kratzen im Hals. Grippe kann ganz ähnliche Symptome zeigen, die aber meist stärker ausgeprägt sind.

Typische Grippe-Symptome sind:

  • Plötzlich einsetzendes Fieber
  • Trockener Reizhusten oder Halsschmerzen 
  • Muskelschmerzen und Gliederschmerzen
  • Starke Kopfschmerzen.

Zusätzlich können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche und Schnupfen auftreten.

Vor allem bei Kindern kann es auch zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.

Das Krankheitsbild der Grippe ist sehr unterschiedlich. Nicht alle Personen, die sich anstecken, haben die typischen Grippesymptome. Etwa ein Drittel der Angesteckten bekommt tatsächlich Fieber und typische Beschwerden, ein weiteres Drittel hat nur leichte erkältungsähnliche Symptome ohne Fieber, das letzte Drittel bleibt beschwerdefrei.

Vor allem bei älteren Menschen oder Menschen mit Abwehrschwäche fehlen nicht selten das hohe Fieber und ausgeprägte Krankheitszeichen. Ältere Menschen können aber auch Symptome wie Verwirrtheit und Desorientierung zeigen.

Wie verläuft Grippe? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Die folgende Grafik zeigt den typischen Verlauf der Grippe von der Ansteckung bis zur Heilung. Einige Zeit nach der Ansteckung steigen die Linien für Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen stark an. Das bedeutet, dass diese Beschwerden plötzlich auftreten. Husten und Schnupfen entwickeln sich etwas langsamer.

In der Regel vergehen fünf bis sieben Tage, bis sich die Symptome der Grippe bessern. Erschöpfung und Husten können hartnäckig sein und länger andauern.

Verlauf einer Grippe

Es gibt auch schwere Verläufe der Grippe mit unterschiedlichen Komplikationen.

Wer ist besonders gefährdet für Komplikationen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Jede Person in jedem Lebensalter kann an Grippe erkranken. Schwere Verläufe und Komplikationen der Grippe treten ebenfalls in jedem Lebensalter auf. Bestimmte Personen haben jedoch ein höheres Risiko von Komplikationen oder einem schweren Krankheitsverlauf. Dazu gehören:

  • Ältere Menschen
  • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, länger bestehenden (chronischen) Herzerkrankungen oder Lungenerkrankungen
  • Menschen mit einer Immunschwäche
  • Kinder unter fünf Jahren, insbesondere Kleinkinder unter zwei Jahren
  • Schwangere und Frauen in den ersten zwei Wochen nach der Geburt
  • Menschen, die rauchen 

Welche Komplikationen bei Grippe gibt es? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Komplikationen betreffen vor allem die Atemwege und die Lunge, aber auch andere Organe.

Mögliche Komplikationen bei Grippe sind:

  • Lungenentzündung durch Bakterien: Die Bakterien können eine durch Grippe vorgeschädigte Lunge leichter befallen.
  • Lungenentzündung durch die Influenzaviren selbst
  • Verschlechterung bestehender chronischer Lungenerkrankungen wie zum Beispiel Asthma oder der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
  • Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten
  • Entzündungen von Herzmuskel oder Herzklappen

Vor allem bei Kindern können Mittelohrentzündungen als häufige, aber meistens leichte Komplikation auftreten. Als schwere Komplikationen sind auch bei Kindern eine Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder Hirnhautentzündung möglich.

Warnsignale: Wann sollte ich zum Arzt gehen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Es gibt Anzeichen im Krankheitsverlauf, die für eine Verschlechterung oder für Komplikationen bei Grippe sprechen können. Daher wird empfohlen, bei den folgenden Krankheitssymptomen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen oder sich notfallmäßig im Krankenhaus vorzustellen:

Natürlich ist ein Arztbesuch auch immer dann sinnvoll, wenn Sie sich Sorgen um Ihren Gesundheitszustand oder den Ihres Kindes machen. Auch andere Beschwerden, die in der Aufzählung oben nicht genannt werden, sollte ein Arzt oder eine Ärztin abklären.

Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte