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Welche Folgen kann Adipositas haben? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Eine Reihe von Krankheiten tritt bei Menschen mit Adipositas häufiger auf als bei Menschen ohne Adipositas. Man nennt diese Erkrankungen auch Folgeerkrankungen der Adipositas. Dazu gehören:

  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Gicht 
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates, beispielsweise Kniearthrose, Hüftarthrose 
  • Erkrankungen von Organen, zum Beispiel der Niere, Leber, Gallenblase
  • Unfruchtbarkeit beim Mann
  • Lungenerkrankungen wie Asthma
  • Schwerer Verlauf bei Infektionskrankheiten, z. B. Covid-19 oder Grippe

Viele Menschen mit Übergewicht oder Adipositas haben im Alltag mit Ausgrenzung oder gar Anfeindungen zu tun. Dies kann sich ungünstig auf das Selbstwertgefühl auswirken. Aus der seelischen Belastung können sich psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen entwickeln.

Wie hoch ist das Risiko von Folgeerkrankungen? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Bestimmte Erkrankungen können bei Adipositas häufiger auftreten.

Ein Beispiel:

In einem Zeitraum von 10 Jahren erkrankt eine bestimmte Anzahl Menschen an Diabetes Typ 2.
Von 100 Menschen mit Normalgewicht erkranken 8 an Diabetes Typ 2.
Von 100 Menschen mit Übergewicht erkranken 22 an Diabetes Typ 2.
Von 100 Menschen mit Adipositas erkranken 57 an Diabetes Typ 2.

Damit haben Menschen mit Übergewicht ein fast dreimal so hohes Risiko wie normalgewichtige Menschen, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Bei Menschen mit Adipositas besteht sogar ein mehr als siebenfaches Risiko.

Diese Grafik zeigt das Risiko von Menschen mit Übergewicht oder Adipositas an bestimmten Krankheiten zu erkranken
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Wie viele Menschen mit Übergewicht oder Adipositas erkranken ‒ im Vergleich zu Menschen mit Normalgewicht ‒ innerhalb von zehn Jahren an bestimmten anderen Krankheiten? Die Tabelle gibt Ihnen einen Überblick.

Lese-Beispiel: Etwa 8 von 100 erwachsenen Frauen und Männern mit Normalgewicht werden voraussichtlich in den nächsten 10 Jahren an Diabetes Typ 2 erkranken. Mit Übergewicht werden dies voraussichtlich etwa 22 von 100 und mit Adipositas etwa 57 von 100 erwachsenen Frauen und Männern sein.

Grafik "Risiko von Folgeerkrankungen bei Adipositas" als PDF

Wovon hängt mein persönliches Risiko ab? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Das Risiko von Folgeerkrankungen bei Adipositas ist nicht für alle Betroffenen gleich. Es hängt von der Schwere der Adipositas und weiteren Einflüssen ab. Ein Beispiel:

Auch das Rauchen kann Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall begünstigen. Ein Mensch mit Adipositas, der raucht, trägt ein höheres Erkrankungsrisiko als ein Mensch mit Adipositas, der nicht raucht.

Auch Alter, Geschlecht und weitere Einflüsse wirken sich auf das persönliche Risiko aus. Es lässt sich daher nicht so einfach sagen, wie hoch das persönliche Risiko einer bestimmten Folgeerkrankung bei Adipositas ist.

Sterben Menschen mit Adipositas früher? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Adipositas und die möglichen Folgen der Erkrankung wirken sich auch auf die Lebenserwartung aus. Menschen mit Adipositas haben ein erhöhtes Risiko, vorzeitig zu versterben. Dabei gilt die Faustregel: Je dicker man ist, desto höher das Risiko.

Studien zeigen das Ausmaß:

In einem Zeitraum von 15 Jahren stirbt eine bestimmte Anzahl an Menschen:
Von 100 Menschen mit Normalgewicht versterben 4 Menschen.
Von 100 Menschen mit Adipositas Grad 1 versterben 6 Menschen.
Von 100 Menschen mit Adipositas Grad 3 versterben 12 Menschen.

Die Angaben gelten für Menschen im Alter zwischen 20 und 89 Jahren, die nicht rauchen und keine chronische Erkrankung haben.

Unterschiede bei Männern und Frauen

Je schwerer die Adipositas, desto höher das Sterberisiko bei beiden Geschlechtern. Männer haben allgemein ein höheres Sterberisiko als Frauen. Bei Männern steigt das Risiko mit zunehmender Schwere der Adipositas auch in noch stärkerem Maße an.

Unterschiede je nach Alter

Mit dem Alter steigt das Sterberisiko. Adipositas erhöht das Risiko zu versterben in jeder Altersgruppe noch zusätzlich.

Die Grafik zeigt das Sterberisiko von Menschen mit Adipositas nach Geschlecht
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Sterberisiko nach Geschlecht

Wie hoch ist das Risiko* (insgesamt und getrennt nach Geschlecht) bei Normalgewicht, Übergewicht und unterschiedlich schwerer Adipositas, im Laufe der kommenden 15 Jahre zu versterben? 

Lese-Beispiel: Etwa 4 von 100 Erwachsenen mit Normalgewicht werden voraussichtlich in den nächsten 15 Jahren versterben. Bei Erwachsenen mit Übergewicht werden dies voraussichtlich etwa 5 von 100 Menschen sein und bei Menschen mit Grad-3-Adipositas, der schwersten Form der Fettleibigkeit, etwa 12 von 100 Erwachsenen. *Die Studienangaben gelten für Menschen im Alter zwischen 20 und 89 Jahren, die nicht rauchen und keine andere chronische Erkrankung haben.

Die Grafik zeigt das Sterberisiko von Menschen mit Adipositas nach Alter
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Sterberisiko nach Alter

Wie hoch ist das Risiko* bei Normalgewicht, Übergewicht und unterschiedlich schwerer Adipositas in den verschiedenen Altersgruppen, im Laufe der kommenden 15 Jahre zu versterben?

Lese-Beispiel: Etwa 3 von 100 Erwachsenen im Alter zwischen 35 und 49 Jahren mit Normalgewicht werden voraussichtlich in den nächsten 15 Jahren versterben. Bei Erwachsenen mit Übergewicht werden dies voraussichtlich ebenfalls etwa 3 von 100 Menschen in diesem Alter sein und bei Erwachsenen mit Grad-3-Adipositas, der schwersten Form der Fettleibigkeit, versterben voraussichtlich etwa 14 von 100 Menschen zwischen 35 und 49 Jahren. *Die Studienangaben gelten für Männer und Frauen, die nicht rauchen und keine andere chronische Erkrankung haben.

Grafik "Sterberisiko nach Alter" als PDF

Grafik "Sterberisiko nach Geschlecht" als PDF

Wie kann ich mein persönliches Risiko verringern? Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Das Risiko für Folgeerkrankungen von Adipositas lässt sich auch wieder verringern. Der wichtigste Schritt dafür ist abzunehmen: Wenn das Körpergewicht sinkt, sinkt auch das Krankheitsrisiko.

Abnehmen funktioniert am besten mit einer Ernährungsumstellung und Bewegung. Was außerdem hilft:

  • wenig Alkohol zu trinken,
  • wenig Zucker und Fast Food zu essen,
  • auf zuckerhaltige Softdrinks zu verzichten.
Quellen Hinweis: Diese Gesundheitsinformationen können das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht ersetzen. Interessenkonflikte