Etwa 8 Minuten – so lange dauert im Schnitt ein Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin in Deutschland. Das ist relativ wenig Zeit, um über Symptome, die Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten oder Sorgen und Ängste zu sprechen. Zum Vergleich: In Schweden haben Patientinnen und Patienten durchschnittlich etwa 22 Minuten Zeit für ein Arztgespräch, wie eine systematische Übersichtarbeit aus dem Jahr 2017 ergab.
Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit gibt die Stiftung Gesundheitswissen Tipps, wie die knappe Zeit im Sprechzimmer effektiv genutzt werden kann und ein Gespräch mit dem Arzt, der Ärztin auf Augenhöhe gelingt. Neben leicht verständlichen Videos und Texten, bietet die Stiftung Gesundheitswissen auf die Situation im Praxisalltag zugeschnittene Handreichungen, die während des Arzt-Patienten-Gesprächs eingesetzt werden können. Die Materialien stellen wir kostenlos zur Verfügung.
Der Welttag der Patientensicherheit ist einer der globalen Gesundheitstage der Weltgesundheitsorganisation WHO. Er wird jährlich am 17. September begangen und steht dieses Jahr unter dem Motto „Diagnosesicherheit“.
Für einen gelungenen Arztbesuch wünschen wir uns vor allem eins: ein ausgewogenes Gespräch auf Augenhöhe. Immer nur allem zustimmen was der Arzt sagt, kann zu Frust führen und ist nicht immer förderlich für die Behandlung.
Andererseits kann der Arzt keine Gedanken lesen und nicht alle Bedürfnisse eines Patienten kennen. Ideal ist es deshalb, gemeinsam mit dem Arzt über eine Behandlung zu entscheiden. Arzt und Patient sind gleichberechtigt. Beide stellen Fragen und geben Antworten. So können Erwartungen besser erfüllt und Lösungen gefunden werden, die einem zusagen. Und: Entscheidet man sich gemeinsam für eine Behandlung, befolgt man sie besser.
Es geht hierbei nicht darum, so kompetent zu sein wie der Arzt. Dieser bleibt Experte für medizinische Belange und erklärt diese verständlich. Aber der Patient ist Experte für sich selbst. Nur er kennt seine Wünsche, Lebensumstände und Vorlieben, äußert sie offen und fragt bei Unklarheiten nach. So kann gemeinsam die beste Entscheidung getroffen werden.
Weitere Informationen zum Thema Arztbesuch finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen. Wissen ist gesund.
Es ist wichtig, sich gut auf ein Arztgespräch vorzubereiten. Nicht nur, damit Sie alle Ihre Fragen und Probleme ansprechen können - auch der Arzt profitiert davon! Unsere Checkliste für den Arztbesuch kann bei der Vorbereitung helfen.
Die Ärztin oder der Arzt hat Ihnen genau erklärt, wie ihre Diagnose lautet – und zu Hause können Sie sich nicht mehr an die Details erinnern? Damit sind Sie nicht allein. Studien zeigen, dass viele Informationen bereits während eines Arztgesprächs und auch kurz danach vergessen werden. Hier finden Sie Tipps, wie Sie die wichtigen Infos aus dem Gespräch mitnehmen können.
Menschen mit Hypertonie kommen falsch vorinformiert in die Arztpraxis oder verstehen Erklärungen zur Behandlung nicht? Unsere kostenlosen Handreichungen können beim Arzt-Patienten-Gespräch unterstützen. Die Materialien wurden gemeinsam mit Ärzten, Ärztinnen und Betroffenen erarbeitet und unter Berücksichtigung der besten verfügbaren Evidenz entwickelt. Sie orientieren sich am Behandlungspfad von Hypertonie in der Hausarztpraxis.
Auch für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass sie ihren Arzt oder ihre Ärztin genau verstehen und Fragen stellen, wenn etwas unklar ist. Nur so können sie zu einem mündigen Patienten, einer mündigen Patientin werden. Wie das gelingt, hat die Schulinitiative „Pausenlos Gesund“ der Stiftung Gesundheitswissen altersgerecht aufbereitet. Zum Thema finden Sie auch Lehrmaterialen für den Unterricht.
Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.
Unsere Angebote werden regelmäßig geprüft und bei neuen Erkenntnissen angepasst. Eine umfassende Prüfung findet alle drei bis fünf Jahre statt. Wir folgen damit den einschlägigen Expertenempfehlungen, z.B. des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin.
Informationen dazu, nach welchen Methoden die Stiftung Gesundheitswissen ihre Angebote erstellt, können Sie in unserem Methodenpapier nachlesen.
Erstellt vom Team Stiftung Gesundheitswissen.
Die Stiftung Gesundheitswissen hat das Ziel, verlässliches Gesundheitswissen in der Bevölkerung zu stärken. Die an der Erstellung unserer Angebote beteiligten Personen haben keine Interessenkonflikte, die eine unabhängige und neutrale Informationsvermittlung beeinflussen.
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Alle unsere Angebote beruhen auf den derzeit besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie stellen keine endgültige Bewertung dar und sind keine Empfehlungen.
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Erstellt am: 03.09.2024