Die Eierstöcke gehören zu den wichtigen Fortpflanzungs-Organen der Frau. Hier reifen nicht nur Eizellen heran: Mit vielen Hormonen steuern die Eierstöcke den weiblichen Monatszyklus und tragen zur Entwicklung vom Mädchen zur Frau bei. Erfahren Sie hier, wie die Eierstöcke aufgebaut sind und funktionieren.
Während der Pubertät bekommen die meisten Mädchen ihre erste Regelblutung. Von da an spielen sich im weiblichen Körper bestimme Vorgänge ab, die sich etwa alle 28 Tage wiederholen: Man spricht von einem Zyklus. Während dieses Zyklus reifen in den Eierstöcken Eizellen. Eine dieser Eizellen reift so weit heran, dass sie in den Eileiter wandert. Dort kann sie von Spermazellen befruchtet werden: Die Frau wird schwanger. Wird die Eizelle nicht befruchtet, stirbt sie ab: Es kommt zur Regelblutung und ein neuer Zyklus beginnt.
Normalerweise haben Frauen zwei Eierstöcke, die links und rechts von der Gebärmutter liegen. Sie sind etwa so groß wie Walnüsse, wobei die Größe sich während des Monatszyklus stark verändert. Die Eierstöcke sind an elastischen Bändern an der Innenseite des kleinen Beckens aufgehängt.
Wie funktionieren die Eierstöcke?
Die Eierstöcke gehören zu den weiblichen Geschlechtsorganen. In der Fachsprache werden sie als Ovarien bezeichnet. Sie sind paarig angelegt und liegen im unteren Becken rechts und links zwischen Eileiter und Gebärmutter, mit der sie über die Eierstockbänder verbunden sind. Ihre Größe variiert während des Menstruationszyklus'.
Die mandelförmigen Eierstöcke bestehen aus der außen gelegenen Rinde und dem innen gelegenen Mark. Durch das Mark werden die Eierstöcke mit Nährstoffen versorgt. In der Rinde reifen die sogenannten Eibläschen. Die Eibläschen dienen von der Pubertät bis zu den Wechseljahren der Produktion von Sexualhormonen, wie zum Beispiel Östrogen.
In den Eibläschen wachsen auch die Eizellen heran. Beim sogenannten Eisprung reißt ein Bläschen. Die Eizelle wird dann vom Eileiter aufgenommen und in Richtung Gebärmutter transportiert.
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Die Eierstöcke haben zwei Hauptfunktionen: Zum einen stellen sie monatlich Eizellen bereit, die befruchtet werden können. Zum anderen produzieren sie weibliche Geschlechts-Hormone.
Etwa 400.000 Eizellen sind von Geburt an in jedem Eierstock angelegt. Mit Beginn der Pubertät reifen jeden Monat eine oder mehrere Eizellen heran. Die unreifen Eizellen sind von Bläschen umgeben, die Follikel genannt werden. Bis ein Follikel vollständig gereift ist, vergehen mehrere Zyklen. In den Eierstöcken einer erwachsenen Frau befinden sich Follikel in verschiedenen Entwicklungsstufen.
Eines dieser parallel heranreifenden Follikel bildet sich zwischen dem 5. und 7. Tag des Zyklus als vorherrschendes Follikel heraus. Dieses wächst weiter und erreicht bis zum 14. Zyklustag eine Größe von etwa 25 mm. Durch das Wachstum des Follikels kann sich auch die Größe der Eierstöcke im Laufe des Zyklus stark verändern.
Am 14. Tag des Zyklus ist der Follikel vollständig gereift und es kommt zum Eisprung: Die Eizelle wandert dann vom Eierstock über den Eileiter bis zur Gebärmutter. Während sie sich im Eileiter befindet, kann die Eizelle befruchtet werden. Anschließend nistet sie sich in die Schleimhaut der Gebärmutter ein. Aus einer befruchteten Eizelle entwickelt sich dort ein Embryo. Eine nicht befruchtete Eizelle wird am Ende des Zyklus zusammen mit der obersten Schicht der Gebärmutter-Schleimhaut abgestoßen: Es kommt zur Regelblutung.
Die Eierstöcke produzieren verschiedene weibliche Geschlechts-Hormone: vorrangig Östrogene und Gestagene. Das Zusammenspiel dieser Hormone erhält den monatlichen Zyklus. Östrogene sorgen beispielsweise dafür, dass in den Eierstöcken die Follikel heranreifen. Sie helfen auch, die Gebärmutter-Schleimhaut wieder aufzubauen, die bei der Regelblutung abgestoßen wurde.
Ein Beispiel für ein Gestagen ist das Hormon Progesteron. Dieses spielt nach dem Eisprung eine wichtige Rolle. Ist die Eizelle in den Eileiter abgegeben, wird sein Follikel zum Gelbkörper. Dabei produziert er Progesteron. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Es sorgt z. B. dafür, dass sich die Eizelle in der Gebärmutter-Schleimhaut einnisten kann.
Die Hormon-Produktion in den Eierstöcken beginnt in der Pubertät und dauert bis zum Ende der Wechseljahre. Werden die Eierstöcke mit einer Operation entfernt, stoppt die Hormonproduktion früher. Betroffene Frauen sind ab diesem Zeitpunkt in den Wechseljahren.
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Erstellt am: 22.11.2022