Wer kennt das nicht? Im Arztgespräch wird nicht alles verstanden, manches bleibt unbeantwortet, und nachfragen mag man auch nicht immer. Folgende fünf Fragen können helfen, nach der Diagnose alle Antworten zu bekommen, die Sie brauchen.
Erstens: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Besprechen Sie Alternativen mit Ihrem Arzt, um die Methode zu finden, die am besten zu Ihnen passt. Zweitens: Was sind die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten? Drittens: Wie wahrscheinlich sind die jeweiligen Vor- oder Nachteile? Viertens: Was kann ich selbst tun? Oft können Sie konkret zur Heilung beitragen oder eine Verschlimmerung verhindern. Fünftens: Was passiert, wenn ich nichts tue? Manche Erkrankungen verschwinden von selbst wieder, und nicht immer sind Behandlungen nötig. Etwa wenn der Gesundheitszustand ohne sie nicht schlechter wird. Deshalb kann auch Abwarten und Nichtstun die beste Behandlung sein.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, alles verstanden zu haben, fassen Sie das Besprochene noch einmal in eigenen Worten zusammen. Das hilft, Missverständnisse aufzuklären und sich Informationen besser zu merken.
Eine Checkliste zum Ausdrucken mit allen Fragen und weitere Informationen zum Arztgespräch finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.
Wissen ist gesund.
Ob harmloser Husten oder ernsthafte Krankheit: Aus welchen Gründen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auch aufsuchen, das gemeinsame Gespräch dient dazu, Sie umfassend zu informieren und zusammen eine Entscheidung zu treffen. Doch oft bleiben nach der Diagnose Fragen offen. Folgende fünf Fragen können Sie deshalb stellen, damit Sie alle Antworten bekommen, die Sie brauchen.
1. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Oftmals gibt es für eine Erkrankung mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Fragen Sie nach Alternativen und besprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin weitere Optionen. Im gemeinsamen Gespräch können Sie herausfinden, welche dieser Möglichkeiten für Sie am geeignetsten ist und Ihren Bedürfnissen und Wünschen am stärksten entspricht.
2. Was sind die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten?
Fragen Sie nach Informationen zu Vorteilen und Nachteilen, zu Nutzen und Schaden, die mit jeder Behandlung einhergehen können. Denn je mehr Sie darüber wissen, desto besser können Sie anhand Ihrer eigenen Lebensumstände und Bedürfnisse abwägen, was Ihnen wichtig ist. Das erleichtert Ihnen die Entscheidung.
3. Wie wahrscheinlich sind die jeweiligen Vor- oder Nachteile?
Neben dem Wissen um Chancen und Risiken einer Behandlung ist es auch wichtig zu erfahren: Wie häufig treten diese auf - wie wahrscheinlich sind sie also? Lassen Sie sich auch dazu von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt aufklären. Wägen Sie im Gespräch ab, wie Sie persönlich dazu stehen und welchen Einfluss Ihr Gesundheitszustand und Ihre Lebensumstände haben können.
4. Was kann ich selbst tun?
Wie schnell Sie wieder gesundwerden, hängt auch von Ihnen ab. Fragen Sie deshalb, was Sie selbst ganz konkret tun können, um Ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen. Auch bei vielen chronischen Erkrankungen können Sie dazu beitragen, ein Fortschreiten zu verhindern oder zu verlangsamen.
5. Was passiert, wenn ich nichts tue?
Eine Behandlung muss nicht immer sofort erfolgen. Auch Abwarten ist eine Möglichkeit. Denn einige Beschwerden verschwinden von alleine oder werden nicht besser, wenn man sie behandelt. Ein Beispiel hierfür ist die Erkältung – zwar können Schmerzmittel und Nasenspray kurzfristig Linderung der Symptome verschaffen. Aber für die Bekämpfung der Krankheitsursache gibt es keine Behandlung: die Krankheitsdauer lässt sich nicht verkürzen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, ob Nichtstun zunächst der bessere Weg sein kann. So können Sie noch überlegen und gemeinsam die weitere Entwicklung Ihrer Beschwerden verfolgen.
Die fünf Fragen an den Arzt erhalten Sie auch im praktischen Visitenkartenformat.
Unsere Gesundheitsinformationen können eine gesundheitsbezogene Entscheidung unterstützen. Sie ersetzen nicht das persönliche Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin und dienen nicht der Selbstdiagnostik oder Behandlung.
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Erstellt am: 17.12.2020