Berlin, 19. November 2024 – Männerschnupfen: Die einen halten ihn für eine ernste Bedrohung, andere für eine Lappalie. Es scheint so, dass Männer von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt stärker betroffen sind als Frauen. Oft wird dann auf Hausmittel gesetzt, die Abhilfe schaffen sollen. Die Stiftung Gesundheitswissen informiert, was am Mythos Männerschnupfen dran ist und was die Studien zur Wirksamkeit der gängigsten Hausmittel gegen Erkältung sagen, die natürlich nicht nur für Männer gelten.
Gibt es den Männerschnupfen? Ein Blick auf die Immunabwehr gibt die Antwort.
Auch wenn Frauen laut einer repräsentativen Online-Befragung häufiger an Atemwegserkrankungen wie einer Erkältung oder einem grippalen Infekt erkranken, so konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass virale Atemwegsinfekte bei Männern stärker in Erscheinung treten. Der Grund liegt im Immunsystem von Männern, das schwächer auf Viren reagiert. Dadurch können sich die Viren stärker vermehren und der männliche Körper braucht länger, um sie zu eliminieren. Ähnlich ist es bei Impfungen: Auch hier bauen Frauen einen besseren Immunschutz auf als Männer. Aber ob Männer eine Erkältung tatsächlich intensiver erleben, konnte nicht eindeutig beantwortet werden.
Helfen Hühnersuppe, Halswickel und Co.? Hausmittel bei Erkältung im Check.
Eine heiße Hühnersuppe nach Großmutters Rezept zählt bei einer Erkältung nach wie vor zu den Hausmittel-Klassikern, die jedem Erkältungs-Geschundenen sicher gut schmeckt. Aber hilft sie auch? Laboruntersuchungen deuten auf eine antientzündliche Wirkung hin. Diese Wirksamkeit konnte bei Menschen bisher jedoch nicht nachgewiesen werden. Hinzu kommt, dass man bei der Fülle an Zutaten kaum herausfinden kann, welche Wirkung die verschiedenen Zutaten der Suppe auf das Immunsystem haben. Auch wenn Studien, die die Wirksamkeit bei einer Erkältung bestätigen, fehlen, kann festgehalten werden, dass eine Hühnersuppe heiß ist und sich dadurch positive Effekte auf den Nasenschleim, die Blutgefäße und das Gewebe zeigen können. Erkältungsgeplagte empfinden die heiße Suppe daher oft als wohltuend. Zudem liefert sie dem angeschlagenen Körper Energie.
Ein weiteres gern genutztes Hausmittel sind feuchtwarme Halswickel. Diese werden vor allem bei länger anhaltenden Halsschmerzen und Heiserkeit angewendet. Ein in Wasser getränktes Tuch, das für 20 bis 40 Minuten um den Hals gelegt wird, soll die Schmerzen im Hals lindern. In einer systematischen Recherche konnte allerdings kein wissenschaftlicher Beleg zur Wirksamkeit von Halswickeln bei Halsschmerzen identifiziert werden.
Bei Husten schwören viele Menschen auf die Einnahme von Honig. Dieser soll entzündungshemmend auf die Schleimhäute wirken. Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Studien, die darauf hinweisen, dass Honig bei Kindern mit akutem Husten helfen kann. Die Kinder hatten nach der Einnahme von Honig weniger heftige und seltener auftretende Hustenattacken und haben besser geschlafen. Allerdings handelt es sich dabei um sechs kleine Studien, die keine Auskunft darüber geben, wie viel Honig zu sich genommen werden muss und von welcher Sorte. Über die Wirksamkeit bei Erwachsenen sagen die Studien ebenfalls nichts aus.
Pressemitteilung als PDF zum Download
Ansprechpartner
Markus Wohsmann
Bereichsleiter Kommunikation und Pressesprecher
markus.wohsmann@stiftung-gesundheitswissen.de
T +49 30 41 95 492-20