Berlin, 19. Mai 2025 – Deutschland hat ein ernstes Problem: Fast jeder fünfte Einwohner leidet an Fettleibigkeit, ist also adipös. Besonders bei jungen Menschen unter 30 Jahren ist die Zahl gestiegen. Hilfe beim Abnehmen versprechen Ernährungsberatungen. Doch nicht alle sind seriös. Wie man eine gute Ernährungsberatung findet, dazu informiert die Stiftung Gesundheitswissen anlässlich des Europäischen Adipositas Tags am 21. Mai 2025.
Die aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass der Anteil der Menschen, die von Adipositas betroffen sind, 2023 auf 19,7 Prozent angestiegen ist. Besorgniserregend ist die Steigerung in der jüngeren Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren: Hier hat sich der Anteil der adipösen Menschen zwischen 2003 und 2023 mehr als verdreifacht, von 3,4 auf 11,3 Prozent.
Vorsicht: Ernährungsberatung ist nicht gleich Ernährungsberatung
Wer Hilfe in Sachen Ernährung sucht, sollte wissen, dass „Ernährungsberater“ kein geschützter Begriff ist. Jeder kann sich so nennen, auch wenn er gar kein Experte für Ernährungsfragen ist. Als seriöse Ansprechpartner gelten Ökotrophologen, Diätassistenten oder Ernährungsmediziner. Sie haben jedoch unterschiedliche Ausbildungen und Schwerpunkte:
- Bei Ökotrophologen handelt es sich um Wissenschaftler, die sich mit der nachhaltigen Produktion und der Qualität von Lebensmitteln beschäftigen. Bei ihrer Ernährungsberatung berücksichtigen sie auch das soziale Umfeld und die finanzielle Situation.
- Diätassistenten haben einen staatlichen Berufsabschluss und bieten eher praktische Hilfe, indem sie Ernährungspläne erarbeiten und Menschen, die eine ärztlich verordnete Diät einhalten müssen, dabei helfen, diese Pläne im Alltag umzusetzen.
- Ernährungsmediziner sind Ärzte, die Medizin studiert sowie eine Facharztausbildung und eine Weiterbildung absolviert haben. Sie können nicht nur eine Ernährungsberatung anbieten, sondern Betroffene von Adipositas auch mit einer Ernährungstherapie behandeln.
Die Suche nach einer seriösen Beratung beginnt beim Hausarzt
Man muss nicht adipös sein, um sich zum Thema gesunde Ernährung beraten zu lassen. Grundsätzlich kann sich jeder beraten lassen, da eine gesunde Ernährung auch Krankheiten vorbeugen kann. Der erste Gang bei der Suche nach einer geeigneten Beratung kann der zum Hausarzt sein. Wenn der Arzt selbst keine Ernährungsberatung anbietet, kann er in der Regel geeignete seriöse Beratungsstellen empfehlen. Auch ein Anruf bei der Servicestelle der eigenen Krankenkasse kann sich lohnen. Die meisten Krankenkassen haben spezielle Informationsangebote und Beratungen für ihre Versicherten und übernehmen einen Teil der Beratungskosten. Dafür ist nicht immer eine ärztliche Empfehlung notwendig. Wichtig ist, dass die Beratung im Vorfeld bei der Kasse beantragt wird und dass der Ernährungsberater im Besitz einer staatlich anerkannten Ausbildung ist.
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Ansprechpartner
Markus Wohsmann
Bereichsleiter Kommunikation und Pressesprecher
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