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Europäischer Adipositas-Tag

Stiftung Gesundheitswissen fordert Schluss mit Stigmatisierung und Aufklärung statt Mythen

Pressemitteilung 18.05.2018 - 15:17

Stiftung startet umfangreiches Informationsangebot zum Thema und bittet Betroffene, Angehörige oder Interessierte um Mithilfe.

Berlin, 18. Mai 2018 - Die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas hat in Deutschland und weltweit in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages, am Samstag, den 19. Mai 2018, weist die Stiftung Gesundheitswissen darauf hin, dass Stigmatisierung und Wissenslücken noch immer ein großes Problem bei dem Thema sind. „Wir brauchen keine Stigmatisierung und wir müssen aufräumen mit den Mythen, die hinsichtlich der Adipositas, ihrer Ursachen und Therapiemöglichkeiten bestehen,“ erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. Ungenügendes Wissen über Adipositas führe in der Bevölkerung und im Gesundheitswesen dazu, dass adipöse Menschen stigmatisiert würden. „Dadurch entstehen Unsicherheiten, sowohl bei Patienten als auch beim Gesundheitspersonal.“

Laut der S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) werden Betroffene hinsichtlich ihres Leistungsvermögens oft negativer bewertet als gewichtsgesunde Menschen und häufig sozial ausgegrenzt. Wichtig sei es daher, „dass die Menschen wissenschaftlich geprüfte, verständliche Informationen haben, die ein umfassendes Bild der Erkrankung, der Präventionsmöglichkeiten und der Behandlungsoptionen liefern.“ Deshalb will die Stiftung Gesundheitswissen noch in diesem Jahr mit einem umfangreichen, auf wissenschaftlichen Studien beruhenden (evidenzbasierten) Informationsangebot online gehen.

Adipositas ist eine ernstzunehmende Erkrankung Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Nach den Ergebnissen einer großangelegten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert Koch-Instituts (RKI), die 2013 veröffentlicht wurden, sind in Deutschland rund ein Viertel aller Männer (23%) und Frauen (24%) stark übergewichtig (adipös). Auch bei Kindern und Jugendlichen sind die Zahlen in den letzten Jahren stark gestiegen und stagnieren gegenwärtig auf hohem Niveau. Das zeigte kürzlich eine Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KIGGS Welle 2, 2014 – 2017). „Adipositas ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Es besteht weiterhin Aufklärungsbedarf, um die Prävention und Versorgungssituation für Menschen mit Adipositas zu verbessern,“ erläutert Suhr. 

Oft große Wissenslücken rund um die Adipositas Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Hindernisse für eine gute Versorgung bei Adipositas liegen oft in mangelndem Wissen zu Ursachen der Erkrankung, sowohl auf Patienten- als auch auf Ärzteseite. Wie aus dem 2016 veröffentlichten „Versorgungsreport Adipositas“ im Auftrag der Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) hervorgeht, werden ursächliche Primärerkrankungen der Adipositas oft nicht erkannt. Gezielte therapeutische und präventive Interventionen können dann erst sehr spät erfolgen. Mangelndes Therapieverständnis und unrealistische Erwartungen an die Therapie sind weitere Faktoren, die einer positiven Gewichtsreduktion entgegenwirken. Hinzu kommt eine Fülle an unseriösen Informationen, die den Betroffenen einfache Abhilfe bei Gewichtsproblemen suggerieren und statt zu helfen oft frustrieren. „Wichtig ist es, die Menschen mit diesem Problem nicht allein zu lassen. Denn falsche Informationen bergen letztlich auch gesundheitliche Risiken und verursachen hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Seriöse Gesundheitsinformationen bieten Orientierung und verhindern diese Entwicklungen“, so Dr. Suhr.

Hintergrundinformationen zu Adipositas Button: Infokorb-Ablage In den Infokorb legen

Was ist Adipositas? Wie entsteht und verläuft die Erkrankung? Welche Folgen sind damit verbunden? Wie häufig kommt Adipositas in Deutschland vor?

PM: Europäischer Adipositas-Tag 2018: Stiftung Gesundheitswissen fordert Schluss mit Stigmatisierung und Aufklärung statt Mythen

Hintergrundinformationen zu Adipositas

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